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Andreas Löffler
2016-06-28T07:44:56+0000
# Azubi-Projekt in Leipzig: Teamwork wie bei der Fußball-EM Die Kfz-Meisterwerkstatt Böge GmbH in Leipzig stellt sich in der Betreuung der Auszubildenden neu auf: Die aktuell fünf Lehrlinge der [Ausbildungsberufe Mechanik, Karosserie, Lack und Büro](http://colornews.de/werkstatt/ausbildung/25-prozent-mehr-azubis-im-kfz-gewerbe-im-jahr-2015/) rücken in dem 21-köpfigen Familienbetrieb in den Mittelpunkt. „Vom ersten Lehrjahr an wollen wir, dass unsere Lehrlinge abteilungsübergreifend denken und handeln, nicht nur ihre Arbeit sehen, sondern ein waches Auge haben, wenn Fahrzeuge an andere Abteilungen übergeben werden“, unterstreicht Geschäftsführer Marco Böge. ## Auftakt mit gemeinsamer Planung einer Kundenaktion Alle zwei bis drei Monate wird es für die Auszubildenden deshalb Projektarbeiten geben, die als Team zu bewältigen sind und sämtliche Berufszweige im Betrieb miteinander verknüpfen. Das erste Projekt war die Vorbereitung einer Kundenaktion zur gerade laufenden Fußball-Europameisterschaft. ## Bau des Glücksrades erweist sich als erstaunlich komplexe Aufgabe „Wir haben uns ein Glücksrad überlegt, an dem jeder Kunde während des Turniers bei Fahrzeugabholung drehen kann. Was einfach klingt, war es in der Umsetzung ganz und gar nicht“, erklärt Sanita Arndt, die im ersten Lehrjahr Kauffrau für Büromanagement lernt. Es mussten Dinge wie Materialauswahl und -einkauf, Verarbeitungstechniken, Öffentlichkeitsarbeit und Controlling hinterfragt, geplant und umgesetzt werden.
## Schweißen, flexen, schrauben, schleifen, spachteln „Die benötigten Teile haben wir zum Großteil aus der Werkstatt zusammen gesucht. Im Baumarkt kauften wir nur noch zwei Holzplatten, die für die Drehscheiben genutzt wurden“, berichtet der angehende Kfz-Mechatroniker Domenik Fischer. Damit das Glücksrad immer wieder einsetzbar ist, gibt es zwei Drehscheiben, wobei die kleinere davon individuell der jeweiligen Aktion angepasst und ausgewechselt werden kann. ## In Flaggenfarben der Teilnehmerländer lackiert Neben den typischen Mechanik- und Karosserieaufgaben schweißen, flexen und schrauben war Lackier-Azubi Sophia Preiß für das Design zuständig. Die Gewinnfelder hat sie in den Flaggenfarben der teilnehmenden Fußballnationen lackiert, mühevoll wurden die Holzplatten vorher geschliffen und gespachtelt. ## Werben in lokalen Medien, auf Homepage und bei Facebook Der Part von Büro-Azubi Sanita Arndt umfasste die Bewerbung des Projektes bei lokalen Medien, auf der Firmenwebsite und bei Facebook. Auch die Auswahl und den Einkauf der Gewinnpreise bis hin zur Bestellung stimmte sie mit ihren Kollegen ab. [Nun können die Werkstattkunden der Böge GmbH noch bis zum 10. Juli an dem Glücksrad drehen und unter anderem eine Klimawartung, Wertgutscheine oder einen Räderwechsel inkl. Einlagerung gewinnen.](http://www.boege-gmbh.de/teil-lll-und-das-gibts-bei-unserer-em-gluecksrad-aktion-zu-gewinnen/)
## Übergabe von Verantwortung stärkt Bindung an Betrieb „Gute Azubis zu finden ist die eine Hürde – die zweite ist es, sie an den Betrieb zu binden und so zu formen, dass sie nach drei bis vier Jahren auch bleiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass die jungen Leute es schätzen, dass wir ihnen schon jetzt so viel Verantwortung zutrauen“, resümiert Kathrin Böge. Beim nächste Azubi-Projekt Anfang September wird es um den Bereich Teilelager, Teileeinkauf, Margenvergleich und alternative Bezugsquellen gehen. Dadurch werden auch diejenigen für das Thema sensibilisiert, die mit dem Bestellvorgang nichts zu tun haben, aber Teile verarbeiten.

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