2025-03-19T12:28:30+0000

Werkstattinsolvenzen 2024 im Rückwärtsgang – entgegen dem Trend

Nachdem im Jahr 2023 bundesweit 195 Unfallreparaturbetriebe Pleite gingen, mussten im Berichtsjahr 2024 insgesamt 171 deutsche Kfz-Werkstätten den bitteren Gang in die Insolvenz anmelden. Die Abnahme beträgt somit 12,3 Prozent – die Insolvenzzahlen in der Branche befinden sich also im Rückwärtsgang. ## Entwicklung quasi entgegengesetzt zum branchenübergreifenden Langfristtrend Auch wenn sich daraus keine verlässlichen Zukunftsprognosen ableiten lassen und die Situation durch explodierende Kosten und den Fachkräftemangel angespannt bleibt, verhält sich die Unfallreparaturbranche damit quasi genau entgegengesetzt zum gesamtwirtschaftlichen Trend. Denn übergreifend über alle Branchen ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2024 gegenüber dem Jahr 2023 um satte 22,4 Prozent angestiegen. Schon 2023 war die Zahl der Unternehmenspleiten gegenüber dem vorherigen Jahr 2022 um 22,1 Prozent angestiegen. Die Zuwächse in diesen beiden Jahren dürften neben der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage auf Nachholeffekte der Corona-Pandemie zurückzuführen sein. So war einerseits von März 2020 bis Mai 2021 die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen ganz oder teilweise ausgesetzt, andererseits wurden Unternehmen mit sogenannten Corona-Hilfen unterstützt, die nun unter Umständen in Teilen zurückbezahlt werden müssen. ## In K&L-Branche sind die Insolvenzzahlen der Vor-Corona-Jahre noch ein ganzes Stück weg Nochmals zurück zur branchenspezifischen Einordnung für den K&L- und Unfallreparaturbereich: Mit 171 Werkstattpleiten im Berichtsjahr 2024 liegt man auch nur geringfügig über dem Niveau von 2022, als 164 deutsche Kfz-Werkstätten Konkurs gingen. Die Vor-Corona-Werte aus den Jahren 2019 (260 insolvente Betriebe) oder 2018 (236) sind somit noch längst nicht wieder erreicht. ## Wachsamkeit bleibt geboten: Kurzfristiges Hochschnellen der Zahlen im Monat Dezember 2024 um satte 70 Prozent! Doch wie schnelllebig die Entwicklung sein kann, verdeutlichen die Zahlen für den das Berichtsjahr 2024 abschließenden Monat Dezember. In diesem gingen 17 deutsche Kfz-Reparaturbetriebe Pleite – und somit 13,3 Prozent mehr als im Dezember 2023. Gegenüber dem unmittelbaren Vormonat November 2024 (nur 10 Insolvenzfälle) schnellten die Insolvenzzahlen in der K&L-Branche sogar um dramatische 70 Prozent hoch! Wachsamkeit und das permanente Überprüfen der eigenen Betriebskennzahlen sowie Liquidität bleiben also dringend geboten. Quelle: Destatis, März 2025