2015-12-01T13:09:30+0000
# Schadensteuerer lehnen Preise für „Postmaster“ ab Das Kopfschütteln in der Schadenwelt ist zurzeit weit verbreitet. Fest steht: Mit dem neuen Preismodell für den Postmaster hat sich ControlExpert weiter von Werkstätten, Schadensteuerern und möglicherweise auch von Versicherern entfernt. „Die Einführung und Ausgestaltung des Preismodells zur Nutzung des PostMasters ist eine alleinige Entscheidung von ControlExpert, die wir nicht unterstützten“, heißt es in einem Schreiben von Geschäftsführer Ludger Kersting und Netzmanager Arnold Walburg (SPN Service Partner Netzwerk) an rund 1.000 Partnerwerkstätten. ## SPN empfiehlt alternative Kommunikationskanäle Im Gespräch mit colornews.de zeigte sich Arnold Walburg irritiert über das Vorgehen von ControlExpert. „Die Nennung von SPN in dem Ankündigungsschreiben zur Einführung des Preismodells von ControlExpert war mit uns nicht abgestimmt“, erklärte der Leiter Netzmanagement. SPN bietet den Partnerwerkstätten alternative Wege der Datenübertragung an. Bei der Schadenregulierung der ADAC Autoversicherung (DAT-Net bzw. AudaNet / SoftProject Portal), bei Allianz, AllSecur, VWAV (DAT-Net bzw. AudaNet / Upload-Link in der technischen Freigabe), SV Sachsen (SilverDAT myClaim, VKB (E-Mail mit PDF-Anlage). ## „Die nutzen unsere Schadendaten und wir sollen dafür zahlen?“ Hört man sich bei K&L-Betrieben um, sehen viele Inhaber das neue Preismodell im Zusammenhang mit den Rechnungsprüfungen durch ControlExpert.
„Erst werden Daten durch den Postmaster erhoben, die ControlExpert für die Rechnungsprüfung nutzt und jetzt sollen die Betriebe auch noch für die Bereitstellung der Daten zahlen“, heißt es in verschiedenen Betrieben. Darüber hinaus fühlen sich einige Betriebsinhaber hintergangen. Denn fünf Jahre lang hatte ControlExpert den Postmaster offensiv als kostenfreie und optimale Lösung für „die Umwandlung aller Dokumente wie Kostenvoranschläge und Rechnungen in strukturierte Daten“ beworben. Dabei spielt die Höhe der Kosten weniger eine Rolle, vielmehr ist es die Sorge über den Einstieg von ControlExpert in ein Preismodell bei dem Jahr für Jahr an der Kostenschraube gedreht wird. Dennoch fragen sich die Unternehmer auch, warum die Werkstätten die Gebühren überhaupt bezahlen sollen und wie diese zusätzlichen Kosten an den Versicherer weitergegeben werden kann. ## BVdP fordert Wahlfreiheit und kostenlose Datenübertragung „Wir haben heute mit den im Schreiben (von ControlExpert) erwähnten Schadensteuerern gesprochen und gefordert, dass im gesteuerten Schadenabwicklungsprozess die Nutzung des Postmaster weiterhin ohne Kosten für die Betriebe bleiben muss“, heißt es im Newsletter vom Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVdP), der am Mittwoch (25.11.2015) veröffentlicht wurde. „Unser Eindruck war, dass diese Forderung durchaus verstanden wurde.“ Der BVdP setzt sich zudem für die Wahlfreiheit der Kommunikationswege ein. ## EUROGARANT: „Es gibt Alternativen zum Postmaster“ Auch die EUROGARANT AutoService AG setzt auf Wahlfreiheit bei der Übertragung von Schadendaten. „Wir geben unseren Partner nicht vor, welche Wege sie zur Datenübertragung nutzen sollen. Deshalb übernehmen wir nicht die Kosten, die der Werkstatt im Zusammenhang mit der Nutzung des Postmasters entstehen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Thorsten Fiedler im Gespräch mit colornews.de.
„Mit KSR, Carisma oder auch mit der Übertragung per Mail stehen den Eurogarant Betrieben Alternativen zum Postmaster zur Verfügung, die für eine reibungslose Schadenregulierung genutzt werden können.“ ## Innovation Group setzt auf SOOM Beim Schadensteuerer aus Stuttgart hat man sich in diesem Jahr bewusst für ein anderes Modell der Datenübertragung entschieden. „Mit SOOM stellen wir unseren Kooperationsbetrieben eine webbasierte Lösung zur Verfügung, die natürlich weiterhin kostenfrei genutzt werden kann“, erklärte Vorstandsmitglied Steffen Struwe auf Nachfrage. Innovation Group hatte ein Pilotprojekt mit ControlExpert zum Einsatz des Postmaster durchgeführt, sich dann aber auf die Entwicklung des Schadenportals SOOM konzentriert.
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