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2011-11-15T10:10:01+0000
# Lackieren im Winter Ein kalter Wintermorgen, es hat gefroren. In der Werkstatt zeigt das Thermometer gerade 12 Grad plus. Jetzt heißt es: Augen auf beim Ausmischen und Lackieren. Denn kalte Temperatur setzen den Lackmaterialien zu. Die Viskosität steigt an, die Produkte werden dickflüssiger. „Die ideale Verarbeitungstemperatur liegt bei 20°C“, erklärt Torsten Stahlberg Leiter Technischer Service beim Lackhersteller Spies Hecker. Konkret bedeutet das: Nicht ausreichend temperierte Lackmaterialien und auch die Applikation bei zu niedrigen Temperaturen erhöht die Gefahr von zu hohen Schichtdicken auf dem lackierten Objekt. Sie verursacht Fehlstellen wie zum Beispiel Kocher oder Orangenhaut. Aufwendiges Nacharbeiten ist die Folge. Deshalb gilt: „Im Winter sollte nicht nur der Mischraum konstant geheizt werden, auch alle anderen Produkte wie Grundierungen und Füller sollten gut temperiert sein “, betont der Lackexperte aus Köln. ## Wie viel Grad braucht das Material? Die Lagertemperatur sollte zwischen +15°C und +25°C liegen, optimal sind auch hier +20°C. Eine kurzfristige Lagerung (einige Tage) bei +5°C bis +35°C ist auch möglich, auf jeden Fall muss aber die Verarbeitungstemperatur eingehalten und die Produkte frostfrei gelagert werden. Bei sehr ungünstigen Bedingungen kann eine beheizbare Mischbank helfen. Torsten Stahlberg: „Um allerdings mögliche Fehlerquellen, wie offenstehende Schiebetüren der Mischbank oder nicht ausreichende Bevorratung in der Mischbank auszuschließen, sollten Sie eine konstante Raumtemperatur anstreben.“ ## Achtung: Kondenswasser auf der Karosserie Vorsicht auch beim Untergrund: Das zu
lackierende Fahrzeug darf ebenfalls nicht auskühlen. Sonst bildet sich ein feiner Feuchtigkeitsfilm aus Kondenswasser, wenn sich die Karosserie erwärmt. „Am besten holen Sie das Auto schon einige Stunden vor dem Lackieren in die beheizte Halle“; rät der Leiter vom Technischen Service. „Eine mögliche Kondensatbildung ist oftmals nicht ersichtlich und kann zum Haftungsverlust und weiteren Beschichtungsfehlern führen.“ Nach dem Trocknungsprozess in der Kabine sollte das Fahrzeug langsam auf Raumtemperatur abkühlen können und nicht direkt den winterlichen Temperaturen ausgesetzt werden. ## Expertentipp: Streusalzreste entfernen Salz auf dem Asphalt. Was auf der Straße für freie Fahrt sorgt, macht dem Lackierer in der Werkstatt Probleme. Streusalzreste auf dem Lack. Im Winter sollten die Fahrzeuge vor der Reparatur einer gründlichen Reinigung unterzogen werden, damit keine Salze in die Beschichtung gelangen können. Blasenbildung könnte die Folge sein. Deshalb gilt: „Nach der Reinigung mit einem konventionellen Silikonentferner sollte immer da wo es geht mit einem wässrigen Silikonentferner nachgearbeitet werden. Denn Salze lösen sich nur in Wasser. Wird ausschließlich mit konventionellen Silikonentfernern gereinigt, können Rückstände verbleiben, die Fehlstellen verursachen“, empfiehlt Spies Hecker abschließend.
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