Landesverbandstag: Was war los in Bayern?

Von

Christian Simmert

2015-10-14T12:34:09+0000

# Landesverbandstag: Was war los in Bayern? Das Fazit der stellvertreten Geschäftsführerin des Landesverbandes Heike Zimmermann fiel sehr positiv aus: „Der Landesverbandstag war durchweg ein großer Erfolg.“ In der Tat zeigten die Bayern einmal mehr, wie eine gut besuchte Tagung aussieht. Rund 40 namhafte Aussteller waren dabei, rund 300 Teilnehmer kamen zum Tagungsort nach Füssen, in den Betrieb von Engelbert Keller. Die Zahlen sprechen für sich: Wie in den vergangenen Jahren also eine Branchenveranstaltung mit sehr starker Resonanz. ## „Der Landesverband Bayern ist aktiv und vital“ Landesinnungsmeister Thomas Schneider zog im Gespräch mit colornews.de ebenfalls eine positive Bilanz des Verbandstages und zeigte sich sehr zufrieden mit der Entwicklung im Landesverband insgesamt: „Unsere Ausbildungszahlen bleiben bisher stabil, wir verzeichnen seit einigen Jahren ein Wachstum an Mitgliedsbetrieben. Der Verband des Bayerischen Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerks ist sehr aktiv und vital, auch das spiegelte der Landesverbandstag wider.“ ## Rechnungskürzung bleibt Reizthema Auf der Agenda standen vor allem Zukunftsthemen. Ein zentraler Vortrag kam von Dr. Klaus Weichtmann, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik. Er formulierte ein zentrales Ziel des ZKF:

„Im Verbund mit den Landesverbänden werden wir ein akzeptierter und anerkannter Informations- und Datenanbieter für die Unfallreparatur und den Fahrzeugbau.“ Konkret bedeutet das für den Zentralverband die Schaffung regionaler Kompetenzzentren in Potsdam, Rendsburg, Neuss/Düsseldorf und München. Zudem kündigte Dr. Klaus Weichtmann die [Einführung des neuen Diagnose- und Multifunktionstesters](http://colornews.de/hotspots/neue-loesung-fuer-mehrmarken-fehlerdiagnose/) EuroDFT für das Frühjahr 2016 an. „Ein zentrales Projekt ist repair.pedia“, hob der ZKF-Hauptgeschäftsführer hervor. „Hier werden Reparaturinformation künftig online abrufbar sein. Repair.pedia soll zum Standardwerk in der Reparaturannahme, Werkstatt, für Versicherungen oder Prüfdienstleister werden.“ Darüber hinaus plant der ZKF eine Erweiterung von Dienstleistungen für die Innungen, wie die Übernahme der Geschäftsführung, Internetauftritt oder Referententätigkeiten. Natürlich brachte Dr. Klaus Weichtmann auch das [Reizthema Rechnungskürzungen durch Versicherer](http://colornews.de/markt/nachrichten/versicherer-kuerzen-werkstattrechnungen/) zur Sprache. „Nach wie vor halten wir die Kürzungen für rechtlich fragwürdig, vor allem die Argumentation von Prüfdienstleistern wie ControlExpert, den AZT-Lackindex pauschal auf 100 zu kürzen, ist nicht haltbar.“ Norbert Hermann (Referat Reparaturforschung Allianz Zentrum für Technik) erläuterte in seinem Statement noch einmal die [notwendige individuelle Kalkulation des AZT-Indexes](http://colornews.de/markt/veranstaltungen/lackierertag-diskutiert-ueber-lack-index-stundensaetze-und-beilackierung/2/) durch den K&L-Betrieb und unterstrich, dass bei der Berechnung die jeweils aktuellen Listenpreise der Lackhersteller zugrunde gelegt werden. Einkalkuliert sind nach Angaben des AZT bei Lack-Index 100 bereits Materialverluste wie „Schütt und Schwund“. Allerdings würden bei der Index-Berechnung die unternehmerischen Kalkulationsgrößen „Wagnis und Gewinn“ nicht berücksichtigt. Dieser Zündstoff bleibt also auf der Tagesordnung.

## HUK-COBURG sieht Big Data als Zukunftsthema Mit Spannung wurde der Auftritt von Thomas Geck (Leiter Schadenprozessmanagement HUK-COBURG) erwartet. In seinem Vortrag ging er ausschließlich auf die Positionierung des Versicherers als Mobilitätsdienstleister und auf die Herausforderungen für die Branche durch das „vernetzte Fahren“ ein. Stichwort eCall oder „connected Drive“. Ein Automobilhersteller-Monopol über Fahrzeug- und Fahrerdaten liegt nach Aussage von Thomas Geck nicht im Interesse der Versicherer, also sind eigene Maßnahmen gefordert. Thomas Geck stellte den vom GDV entwickelten Unfallmeldestecker vor, der demnächst an die Versicherungen ausgeliefert wird. Die [aktuelle Entwicklung bei der HUK-COBURG zu Service-Select](http://colornews.de/markt/nachrichten/huk-coburg-startet-2016-mit-dem-aufbau-von-service-select/) oder dem wachsenden wirtschaftlichen Druck in der Schadensteuerung erwähnte Thomas Geck nicht.

Top Tagungsort bei Keller!

Für Engelbert Keller und sein Team war der Landesverbandstag eine ganz neue Herausforderung. 360 Teilnehmer, rund 40 Aussteller – dort wo sonst Unfallfahrzeuge instandgesetzt werden, diskutierte zwei Tagen die bayerische Branche. Die Keller Profi-Lack GmbH wurde im Jahr 1993 von Engelbert Keller gegründet. Besonderes Kennzeichen des K&L-Betriebes in Bernbeuren (Füssen) ist der markante Rundbau des Werkstattbereiches im Unternehmen. Hier setzen 14 Mitarbeiter Unfallschäden instand. Zu den Kunden zählen vor allem Versicherer, Schadensteuerer und Privatkunden, nur 10 Prozent der Aufträge kommen aus Autohäusern. Engelbert Keller hat zudem den Werkstattwagen Painter-Workstation entwickelt und erstmals auf der Automechanika 2010 vorgestellt. Mehr Informationen finden Sie unter: [www.keller-profi-lack.de](http://www.keller-profi-lack.de/)

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