2025-10-01T10:14:41+0000

Keine klaren Worte

Die Reaktionen aus der Werkstattwelt auf die neuen Regelungen in Verträge von Innovation Group sind nicht wirklich positiv. Ehrlich gesagt, war auch kaum etwas anderes zu erwarten. Die vielen Mails, die unsere Redaktion nach der Berichterstattung vor zwei Wochen erreicht haben, die Telefonate und Gespräche zeigen vor allem eins: die Verunsicherung ist sehr groß. Denn für die Kooperationsbetriebe steht viel auf dem Spiel. Die [Antworten von Innovation Group](https://schaden.news/de/article/link/44719/innovation-group-nimmt-zu-neuen-vertraegen-stellung) auf unsere Nachfragen werden nun aber wohl nicht wirklich für eine Beruhigung der Lage sorgen. Warum sehen wir das so? Weil aus Stuttgart keine klaren Worte kommen. Bei nahezu allen Themen hält sich der Schadensteuerer alle Optionen offen: Ausweichende Antwort zur Bestellpflicht von Ersatzteilen. Bei Provisionen im Rahmen der Direktkundenregelung schließt Innovation Group am Ende weder das eine noch das andere aus. Keine klare Aussage in Sachen Reparatur von Caravan und Camper zu PKW-Stundensätzen. Distanzierung von Abschlägen bei der Abrechnungsfähigkeit von Ersatzmobilität, ja. Aber keine Aussage zu tatsächlichen Regelungen. Und zu guter Letzt: Keine klaren Worte zur pauschalen Absenkung von Stundensätzen. Spätestens nach der [Übernahme des Werkstattnetzes der HDI-Versicherung](https://schaden.news/de/article/link/44690/innovation-group-uebernimmt-werkstattnetz-der-hdi-versicherung) und vor dem Hintergrund der Eigentumsverhältnisse in Bezug auf die Allianz Versicherung haben die Stuttgarter unserer Ansicht nach eine marktbeherrschende Stellung in der Schadensteuerung. Das ist Innovation Group (und der Allianz) sicher auch bewusst. Daraus folgt eine Marktverantwortung, an die andere Maßstäbe angelegt werden (müssen). Zwar will der Schadensteuerer aus Stuttgart nach eigener Aussage für Transparenz sorgen, doch versteckt er sich, wenn es konkret wird, hinter Datenschutz und Vertragsrecht. Gleichzeitig wehrt sich Innovation Group aber gegen „Marktgerüchte“, die vielleicht gar keine sind, da einige Kooperationsbetriebe über ihre persönlichen Gespräche und individuellen Vereinbarungen mit Stuttgart berichten. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Solange die Situation so ist, so lange wird es eben keine Transparenz geben. Dieses Prinzip sollte nicht zum Markenkern des Marktführers Innovation Group werden. Denn die Marktmacht mit nunmehr über 4.000 unter Vertrag stehenden Werkstätten, die durch den Schadensteuerer und schlussendlich von ihrer Eigentümerin der Allianz Versicherung ausgehen, ist stärker denn je.
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