2023-12-20T08:57:41+0000

September 2023: Insolvenzzahlen im Rückwärtsgang – nur vorübergehend?

Nachdem im gleichen Monat des Vorjahres bundesweit 17 Unfallreparaturbetriebe Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten, sind im Berichtsmonat September 2023 insgesamt 10 deutsche Kfz-Werkstätten Pleite gegangen. Dies entspricht einer Abnahme um satte 41,2 Prozent. ## Kaum Indikatoren für generelle Trendwende Neben dem Mai 2023 ist der September 2023 somit der einzige Berichtsmonat im laufenden Jahr, in dem die Zahl der Werkstattpleiten gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen ist – ansonsten waren durchweg teils erhebliche Zuwächse zu verzeichnen: Im Monat Juni 2023 zum Beispiel um 120 Prozent und erst jüngst im August um fast 64 Prozent. Insofern kann nur davor gewarnt werden, die – höchstwahrscheinlich bloß vorübergehende – Erholung als generelle Trendwende zu interpretieren. Zu zahlreich sind nach wie vor die Belege für die schon seit langem geäußerte Vermutung, dass sich die krisenhaften Erscheinungen der vergangenen Monate und Jahre – Corona, Fachkräftemangel, Kostenexplosion bei Energie, Löhnen und Materialien – nun spürbarer und mit schwerwiegenderen Konsequenzen auswirken als bisher. ## In Gesamtwirtschaft bereits seit August 2022 durchweg höhere Pleitezahlen Diese These wird auch durch die branchenübergreifenden Insolvenzzahlen für die Gesamtwirtschaft gestützt. Von Januar bis September 2023 meldeten die Amtsgerichte in Deutschland nämlich 13.270 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 24,7 Prozent, also fast ein Viertel (!), mehr als von Januar bis September 2022, als die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in etwa auf dem niedrigen Niveau des von Corona-Sonderregelungen geprägten Vergleichszeitraums des Jahres 2021 geblieben war. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt branchenübergreifend betrachtet bereits seit August 2022 kontinuierlich zu; seit Juni 2023 sind sogar durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten. Quelle: Destatis, Dezember 2023
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