2023-03-22T13:31:58+0000

Insolvenzen: Pleitewelle blieb 2022 aus

Nachdem im gleichen Monat des Vorjahres bundesweit zehn Unfallreparaturbetriebe in Insolvenz gingen, mussten im Berichtsmonat Dezember 2022 gleich 16 deutsche Kfz-Werkstätten Zahlungsunfähigkeit anmelden. Das entspricht einem Anstieg um satte 60 Prozent. ## Drei reine Autolackierereien betroffen Von den deutschlandweit 16 Werkstatt-Insolvenzen im Dezember 2022, darunter auch drei reine Autolackierereien, waren 27 Angestellte betroffen. Es hat diesmal daher ganz offenkundig auch größere Werkstätten und nicht – wie sonst ganz überwiegend zu beobachten – vornehmlich Klein- und Kleinstbetriebe getroffen. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen betrugen 2,7 Millionen Euro. ## Insgesamt 2022 aber kaum Veränderungen Dennoch ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen In der Kfz-Reparatur- und Servicebranche im Jahr 2022 gegenüber dem Jahr davor praktisch unverändert geblieben. 163 Pleiten im Jahr 2021 standen 2022 164 Fälle von Zahlungsunfähigkeit gegenüber, es gibt also ein ganz leichtes Plus von 0,6 Prozent. Bei reinen Autolackierereien zeigt sich gegenüber 2021 (22 Unternehmen) hingegen ein deutlicher Rückgang der Insolvenzen um 18,2 Prozent: 18 Kfz-Lackierbetriebe gingen deutschlandweit im zurückliegenden Jahr in Konkurs. ## Parallelen zu branchenübergreifendem Trend Das Insolvenzgeschehen in der Unfallreparaturbranche bewegt sich damit mehr oder minder parallel zu dem in der Gesamtwirtschaft, wo brancheübergreifend ebenfalls ein leichter Anstieg zu verzeichnen ist: Im Jahr 2022 haben die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 14.590 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das bedeutet einen Zuwachs um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem der niedrigste Wert seit Einführung der Insolvenzordnung 1999 registriert wurde (13.933 Fälle). Hierbei ist zu beachten, dass von März 2020 bis Mai 2021 die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen infolge der Corona-Pandemie ganz oder teilweise ausgesetzt war. Einen Anstieg im Vorjahresvergleich hatte es zuletzt während der Finanzmarktkrise im Jahr 2009 gegeben (plus 11,6 Prozent gegenüber 2008). Seitdem war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahresvergleich stets zurückgegangen. Quelle: Destatis, März 2023
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