2022-10-26T11:03:03+0000

3M: „Wir unterstützten die Betriebe dabei, ihre Prozesskosten zu reduzieren“

Werkstätten sollten vor allem die Prozesskosten im Blick behalten – das betont 3M-Manager Jens Schwach, verantwortlich für den Bereich Automotive Aftermarket in Deutschland. Im Exklusiv-Interview gibt er eine Einschätzung der aktuellen Situation für K&L-Betriebe. __Herr Schwach, wir sehen im Schadenmarkt derzeit sehr unterschiedliche Entwicklungen. Welchen Eindruck haben Sie, in welcher Lage befinden sich die K&L-Betriebe derzeit?__ __Jens Schwach:__ Die Situation der Betriebe ist in der Tat von Region zu Region sehr verschieden und hängt zudem sehr stark von der Ausdifferenzierung der Kundenstruktur ab. In den Unternehmen ist aber insgesamt schon eine deutliche Unsicherheit zu spüren, wie es in der Krise jetzt weitergeht. Allerdings sehen wir auch: Je breiter eine K&L-Werkstatt aufgestellt ist, desto krisenfester ist sie. Dennoch drücken die stark gestiegenen Energiepreise und die Inflation schon immens auf die Stimmung in den Betrieben unserer Branche. Deshalb rückt die Optimierung der betrieblichen Prozesse jetzt wieder stärker in den Fokus. __Welchen Beitrag leistet 3M, damit die Betriebe mehr Material- und Energieeffizienz erreichen können?__ __Jens Schwach:__ So unterschiedlich wie die Lage im Schadenmarkt, so verschieden sind auch die Arbeitsprozesse in den Betrieben. Wir leisten mit unserem Werkstattoptimierungskonzept, kurz WOK, bereits seit Jahren einen starken Beitrag, dass betriebliche Abläufe individuell auf veränderte Situationen angepasst werden können. Dieses Konzept kann den Karosserie- und Lackierbetrieben jetzt helfen. __Was bedeutet Werkstattoptimierung konkret?__ __Jens Schwach: __Gerade in der aktuellen Situation sollten Betriebsinhaber ihre Abläufe häufiger hinterfragen. Dabei geht es vor allem um die Reduzierung der Prozesskosten. Mit WOK lassen sich Fehlentwicklungen und Kostentreiber schneller identifizieren und gezielte individuelle Lösungen finden, um Ressourcen besser zu nutzen. Egal ob Material oder Personal – vor dem Hintergrund steigender Kosten und aufgrund des Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, vorhandene Kapazitäten effizienter einzusetzen. Es geht aber auch darum, Beschäftigte zu halten, mit modernen und schlanken Prozessen die Mitarbeiter entlasten. __Wie gehen Sie dabei vor?__ __Jens Schwach:__ In der Regel sind wir zwei Tage lang im Betrieb vor Ort, analysieren die Arbeitsabläufe und entwickeln gemeinsam mit dem Betriebsinhaber und den Mitarbeitern das Optimierungskonzept. Dann werden die Prozesse umgestellt, um dauerhaft mehr Prozesssicherheit und Effizienz zu erzielen. Das Ziel ist, dass die Betriebe erkennen, wie Material- und Lohnkosten, der Verbrauch von Materialien und Energie miteinander zusammenhängen. Will man seine Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft stärken, dann geht es nicht um einzelne Materialpreise, sondern darum, wie deutlich sich die gesamten Prozesskosten senken lassen. Im Verhältnis zu anderen Bereichen in der Werkstatt sind dafür die notwendigen Investitionskosten zur Optimierung der
Arbeitsschritte in der Lackierabteilung noch relativ gering. __Welche technischen Lösungen können denn speziell in der Lackiervorbereitung und beim Applikationsprozess dazu beitragen, die Prozesskosten zu reduzieren?__ __Jens Schwach:__ Mit unserer neuen Hochleistungslackierpistole, dem entsprechenden Düsen-Set und unserem PPS 2.0-Bechersystem lässt sich der Kostenanstieg durch einen geringeren Materialverbrauch aufgrund der sehr guten Übertragungsraten bremsen. Zudem sorgt das leichte Handling für mehr Effizienz bei der Applikation. Durch den Einsatz des neuen Cubitron II Gitternetz- Schleifmittels erreicht der Betrieb auch in der Lackvorbereitung und im Finish Prozessvorteile, die Kosten reduzieren und Arbeitsabläufe beschleunigen. __Aber die Umstellung von Prozessen und die Verwendung neuer Arbeitsmittel erfordert eine Umgewöhnung und kostet doch erst einmal mehr Zeit…__ __Jens Schwach:__ Ja, das ist richtig. Aber diese Zeit ist gut investiert. Wir sehen das Tag für Tag bei den Schulungen in unserem Trainings- und Anwendungszentrum (TAZ) in Neuss. Natürlich ist es für die Unternehmen schwierig, ihre Mitarbeiter aus dem laufenden Betrieb für mehrere Tage auf einen Lehrgang zu schicken. Doch es lohnt sich. Nach den ersten beiden Corona-Jahren nehmen die Trainings jetzt auch wieder an Fahrt auf. Bei uns in Neuss trainieren nun viele Fahrzeuglackierer, aber auch der technische Außendienst unserer Händler oder Werkstattgruppen wie Fix Auto oder die Senger Gruppe vor Ort. Dabei zeigt sich, dass zur Prozessoptimierung im Betrieb auch immer das Training gehört, damit die gesetzten Ziele im Werkstattalltag auch erreicht werden. __Was können die Karosserie- und Lackierbetriebe von 3M in nächster Zeit erwarten?__ __Jens Schwach: __Wir arbeiten momentan an der Erweiterung unseres Produktangebotes, um Prozessschritte weiter zu vereinfachen. Dabei rücken nun die Abläufe im Finish in den Mittelpunkt. Hier werden wir ein neues Poliersystem einführen. Zudem werden wir unser Angebot an Gitternetzschleifmitteln erweitern. 3M bleibt also innovativ. __Vielen Dank für unser Gespräch!__
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