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2022-08-03T11:05:20+0000

Außendienstler: „Auch die Werkstatt braucht dann und wann ein Update“

Seit fast 23 Jahren ist Bernd Fischer im Auftrag der Anwender in der Werkstatt unterwegs. Er ist Fachberater im Außendienst beim Ausrüster 3M. Gleich nach der Ausbildung zum Lackierer habe ihn dieser Job gereizt, berichtet Bernd Fischer. „Diese Aufgabe ist einfach so vielseitig und deshalb immer spannend“, erklärt er. Daran habe sich auch nach mehr als zwei Jahrzehnten nichts geändert. ## Vom Schwarzwald bis zum Bodensee im Einsatz Inzwischen erstreckt sich das Einsatzgebiet des 53-Jährigen vom Süden Karlsruhes bis zum Bodensee und vom Schwarzwald bis an die Schweizer Grenze. „Rund 100 Karosserie- und Lackierbetriebe gehören zu meinen Kunden“, führt Bernd Fischer aus. Für sie ist er Berater, aber auch Problemlöser. Denn im Grunde gehe es darum, durch seine Arbeit Mitarbeiter und Prozesse weiter zu entwickeln. Dazu gehöre beispielsweise, das Werkstattoptimierungskonzept, das 3M mit den Betrieben gemeinsam umsetzt, auch hin und wieder nachzufassen. ## „Prozesse enger aufeinander abstimmen“ „Denn auch der Betrieb braucht hin und wieder ein Update. Gerade in der Karosseriebauweise der Fahrzeuge hat sich in den vergangenen Jahren enorm viel Verändert. Das hat auch Einfluss auf den Übergabezustand Karosserie an Lack und somit an die Arbeit der Fachleute im Betrieb“, führt Bernd Fischer aus. Und genau an dieser Stelle setzt er an, betrachtet die Prozesse gemeinsam mit den Anwendern ganzheitlich und stellt klar: „Es geht nicht darum, der Werkstatt ein neues Produkt zu verkaufen, sondern darum, die Prozesse der einzelnen Bereiche aufeinander abzustimmen.“ Das erfolge sowohl theoretisch als auch praktisch, beispielsweise in Form von Gesprächen mit dem Betriebsleiter, der Analyse von Abläufen, um Prozessstörungen zu erkennen, und in Form von Schulungen mit allen Anwendern. ## Kostenexplosion ist Thema Nummer Eins Wer so eng mit den Betrieben zusammenarbeitet, weiß auch, was die K&L-Werkstätten derzeit am meisten bewegt: „ Vor allem das Thema Kostenexplosion für Energie, Lack und Zubehör begegnet mir derzeit in vielen Gesprächen im Markt“, berichtet Bernd Fischer. Deshalb sei gerade jetzt seine Arbeit besonders wichtig für die Betriebe. „Denn es stellt sich nicht der wettbewerbsfähig auf, der günstiger einkauft. Sondern der, der mehr aus dem Produkt herausholt. Effizienz ist das Stichwort.“ Neben dieser Effizienz stehe auch das Thema Prozesssicherheit verstärkt im Fokus – ebenso wie das Thema Nachhaltigkeit. ## Fachkräftemangel im Fokus Bei diesem wird Bernd Fischer im schaden.news-Gespräch besonders nachdenklich. Denn auch der Fachkräftemangel begegnet ihm in seinem Arbeitsalltag immer häufiger – und auch in seiner Tätigkeit im Prüfungsausschuss der Badischen Malerfachschule in Lahr. „Es werden immer weniger Kandidaten, sowohl für die Gesellenprüfung und in der Folge auch für die Meisterprüfungen“, betont er. Hier sieht er Handwerkskammern, Betriebe und Schulen gleichermaßen in der Pflicht, für mehr Aufmerksamkeit für das Berufsbild des Fahrzeuglackierers zu sorgen: „Das ist so ein toller Beruf, man arbeitet mit Farben und kann sehr kreativ sein. Wichtig ist, dass dieses Potenzial, das der Job mit sich bringt, den jungen Leuten näher gebracht wird – durch eine positive Darstellung des Berufsbildes.“