2020-05-13T12:47:34+0000

Steigende Insolvenzzahlen im Februar

Nachdem im gleichen Monat des Vorjahres deutschlandweit 19 Unfallreparaturbetriebe in Insolvenz gingen, waren im Februar 2020 20 Kfz-Werkstätten von der Pleite betroffen – eine Steigerung um 5,3 Prozent. Wie schon im unmittelbar vorangehenden Monat mussten auch im Februar wiederum drei reine Autolackierbetriebe Zahlungsunfähigkeit anmelden. ## Überraschende Werte für März und April Mit Blick auf Corona besonders spannend: Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland explodiert trotz wirtschaftlicher Einbußen infolge des Shutdowns bislang nicht. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts nahm die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren im März 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich um 1,6 Prozent zu. Im April sei die Zahl der eröffneten Verfahren dagegen sogar deutlich um 13,4 Prozent gesunken, teilte die Wiesbadener Behörde mit. ## Längere Bearbeitungszeiten bei Gericht Die Gründe für diesen auf den ersten Blick sehr überraschenden statistischen Zwischenbefund sind vielfältig: Zum einem vergeht zwischen dem Antrag und der Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens Bearbeitungszeit. Erst nach der Entscheidung bei Gericht über die Eröffnung oder Abweisung eines Verfahrens gehen diese in die Statistik ein. Diese Bearbeitungszeit hat sich zudem durch den teilweise eingeschränkten Betrieb der zuständigen Insolvenzgerichte verlängert. ## Greifen Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung? Zum anderen tragen möglicherweise auch die Corona-Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für Unternehmen dazu bei, eine schnelle Zunahme der Insolvenzanträge verhindern. Hierzu zählt in erster Linie die vorübergehende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht (bis vorerst zum 30. September 2020). Demnach sind Unternehmen, deren Insolvenzreife auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruht und die Aussichten darauf haben, eine bestehende Zahlungsunfähigkeit zu beseitigen, von der Insolvenzantragspflicht befreit. ## In Unfallreparaturbranche 1,9 Millionen Euro Gläubigerforderungen Zurück zur konkreten Betrachtung der Unfallreparaturbranche: Von den 20 Insolvenzen im Kfz-Reparatur- und Servicebereich im Februar 2020 waren insgesamt 47 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen betroffen. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen beliefen sich auf 1,9 Millionen Euro. Quelle: Destatis, Mai 2020
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