Von
 
2014-09-02T09:15:12+0000
# Nachwuchsmangel: Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main startet Offensive Unbesetzte Lehrstellen, Fachkräftemangel, Nachwuchsprobleme: Das Maler- und Lackiererhandwerk steckt in einer schwierigen Situation. „Der demographische Wandel und der gesellschaftliche Akademisierungswahn sind für unser Handwerk eine große Herausforderung“, so Felix Diemerling, Geschäftsführer der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main. Deshalb startet die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main jetzt eine langfristig angelegte Ausbildungsoffensive. Das Ziel: Die Sicherung von gut ausgebildeten Fachkräften für das Maler- und Lackiererhandwerk. Dazu arbeitet die Innung mit verschiedenen Partnern und Institutionen für neue Ausbildungsangebote sowie einem eigens engagierten Ausbildungstrainer zusammen und unterstützt die Betriebe praxisnah bei der Ausbildung. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, auf die vielfältigen Chancen aufmerksam zu machen, die das Maler- und Lackiererhandwerk bietet. Gesucht werden sowohl Handwerker als auch Planer, Bauleiter und Führungskräfte.“ ## Informieren und Ansprechen Um die potentiellen Auszubildenden anzusprechen, hat die Innung einen konkreten Katalog an Maßnahmen aufgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die regelmäßige Information der Berufsberatungsstellen über die Karrieremöglichkeiten im Maler- und Lackiererhandwerk sowie die intensive Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und Jobcentern im Innungsgebiet. Das soll auch die Vermittlung von arbeitssuchenden Auszubildenden und freien Lehrstellen vereinfachen.
Zusammen mit dem Landesinnungsverband wirbt die Innung verstärkt auch auf Berufsbildungsmessen und in Schulen. In Vorbereitung ist zudem eine Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences: Abiturienten soll sie zukünftig einen dualen Ausbildungsweg ermöglichen, d.h. eine Verbindung des Bachelor- Studiengangs Bauingenieurwesen mit einer betrieblichen Ausbildung zum Maler und Lackierer. ## Starke Unterstützung der Ausbildungsbetriebe Betrieben bietet die Innung im Zuge der Ausbildungsoffensive künftig vielfältige Unterstützung. Dazu zählt das Angebot ausbildungsbegleitender Praxisseminare. Im September findet erstmals die „Starterwoche“ statt, in der den neuen Azubis zu Beginn des ersten Lehrjahres Grundlagenwissen vermittelt wird. Darüber hinaus hat die Innung einen Jungmaler-Workshop für Auszubildende im zweiten Lehrjahr angesetzt. Vermittelt werden hier besondere Tätigkeiten, zum Beispiel die Verarbeitung von Mustertapeten. Geplant sind zudem Kurse zur Prüfungsvorbereitung. Eine weitere Maßnahme ist die Einrichtung von Lehrlingsbaustellen. Auf diesen planen Auszubildende eigenständig die Arbeiten und führen diese entsprechend durch. Darüber hinaus arbeitet die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main eng mit den Berufsschulen im Innungsbezirk zusammen. Sie vermittelt beispielsweise materielle Unterstützung (Ausstattung, Material usw.) oder hilft bei der Abstimmung der Schnittstelle Betrieb/Schule. Über den Landesinnungsverband bietet die Innung Ausbilderschulungen an. In diesen erhalten Gesellen, die im Berufsalltag die Lehrlinge auf der Baustelle betreuen, das Rüstzeug als gute Ausbilder.
Ferner steht die Innung im Rahmen der Ausbildungsoffensive Betrieben bei vielen Fragen zur Seite, unter anderem: Wie finde ich überhaupt einen Auszubildenden? Wie teste ich Bewerber auf Eignung? Oder: Wie kann ich den Ausbildungsfortschritt systematisch prüfen und notwendige Defizite rechtzeitig aufarbeiten? Des Weiteren garantiert die Innung in enger Zusammenarbeit mit der „Qualifizierten berufspädagogische Ausbildungsbegleitung in Berufsschule und Betrieb“ (QuABB) individuelle Hilfestellungen bei Problemen eines Auszubildenden. ## Innung engagiert Ausbildungstrainer Um die Maßnahmen umsetzen zu können, hat die Innung einen erfahrenen Malermeister und Ausbildungstrainer engagiert. Uwe Dittrich lehrt als freier Dozent an der Meisterschule Weiterstadt und ist seit vielen Jahren in den Prüfungsausschüssen und dem Bildungsausschuss der Innung aktiv. Er wird die Seminare und Workshops der Innung durchführen, die Lehrlingsbaustellen vorbereiten und betreuen, auf den Ausbildungsmessen vor Ort sein und Ausbildungsbetriebe auf Wunsch auch individuell unterstützen. ## Unternehmerkreis Ausbildung Neben den genannten Maßnahmen ruft die Innung zudem einen „Unternehmerkreis Ausbildung“ ins Leben. In diesem bringt sie Mitgliedsbetriebe zusammen, die sich einer qualifizierten Ausbildung verschrieben haben, um Erfahrungen auszutauschen und neue Angebote (z.B. Seminare, Ausbildungshilfen usw.) auszuarbeiten sowie bestehende Angebote zu verbessern. ## Über die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main Die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main vertritt in Frankfurt, Darmstadt (Stadt & Land) und Offenbach (Stadt & Land) über 230 Mitglieder aus den Berufen Maler- und Lackierer und Fahrzeuglackierer. Sie ist damit eine der mitgliedsstärksten Innungen Deutschlands. Weitere Informationen unter [www.farbe-rhein-main.de](http://www.farbe-rhein-main.de/).
Lesens Wert

Mehr zum Thema