2024-10-09T09:28:19+0000

Wie effizient sind Lackprodukte von DeBeer Refinish im Praxis-Check?

Beim Thema Energieeffizienz und schnelltrocknende Produkte hat sich in den letzten Jahren viel bewegt im Lackmarkt. Doch halten die Neuentwicklungen auch, was sie versprechen und wie lassen sich die neuen Materialien verarbeiten? Um mehr darüber zu erfahren, reiste schaden.news ins niederländische Lelystad, um beim Lackhersteller Sherwin-Williams dessen Füller- und Klarlackprodukte im Praxis-Check unter die Lupe zu nehmen. Dafür zog sich unser Redakteur René Förster selbst den Lackieranzug an, um gemeinsam mit dem Leiter der Anwendungstechnik beim Hersteller, Michael Kibel, eine Produktauswahl der Lackmarke DeBeer Refinish ausgiebig zu testen. ## Airdry-Füller mit besonderem Mischungsverhältnis Den Auftakt machte dabei der DeBeer Rapid-Füller 8-347. „Hierbei handelt es sich um das erste aus einer Reihe neuer effizienter Produkte“, erklärt Michael Kibel. „Der 8-347 ist ein schnelltrocknender Airdry-Füller, der je nach Raumtemperatur in 20 bis 40 Minuten nicht nur oberflächlich trocken, sondern auch perfekt schleifbar ist. Dies reduziert den Energiebedarf im Betrieb schon deutlich“. Eine Besonderheit bei diesem Produkt ist das einfache, dennoch etwas außergewöhnliche Mischungsverhältnis, insbesondere die Reihenfolge. Denn hier wird das Stammmaterial nicht zuerst mit der Härter-Komponente vermischt, sondern aufgrund der kurzen Topfzeit zunächst 1:1 mit der Verdünnung angesetzt. Erst kurz vor der Verarbeitung werden 25 Prozent vom DeBeer Hochleistungs-Härter hinzugegeben. Die Verarbeitungszeit beträgt ab diesem Zeitpunkt zirka 15 Minuten, was aber völlig ausreicht. Aufgrund spezieller Viskosität des Füllers und des hohen Verdünnungsanteils liegt die Düsenempfehlung für dieses Produkt laut Sherwin-Williams bei 1,3 bis 1,4 Millimetern. Für maximalen Korrosionsschutz empfiehlt Michael Kibel das vorherige Grundieren mit dem Washprimer 1-15 von DeBeer Refinish. ## Schleifbar nach 30 Minuten bei Raumtemperatur Bereits nach einer knappen halben Stunde macht schaden.news-Redakteur René Förster den Schleiftest. Auch dabei ist der Rapid-Füller eine Besonderheit. Dessen Oberfläche erfordert aufgrund ihres lackartigen Aussehens nach dem Trocknen kein zusätzliches Auftragen von Kontrollpulver oder vergleichbaren Materialien – der Schleiffortschritt ist auch so, durch die glänzende Oberfläche, bereits gut sichtbar. „Dies spart zusätzlich Zeit und Kosten im Prozess“, betont Michael Kibel. Ist der Kotflügel geschliffen und gereinigt, geht es schon wieder zurück in die Lackierkabine. Dort folgt der Basis- und Klarlackauftrag. ## Vollautomatische Collision Core Pronto mischt Farbtöne selbstständig aus Als Basislack kommt die wasserbasierende Serie 900⁺ von DeBeer Refinish zum Einsatz, die vor Ort über die vollautomatische Mischanlage Collision Core Pronto von Sherwin-Williams ausgemischt wurde. Dazu benötigt die Anlage nur den entsprechenden Farbton inklusive der jeweiligen Variante, welcher mit dem Spektralfotometer und der umfassenden Farbfindungssoftware rasch ermittelt wurde – den Rest erledigt der Automat innerhalb weniger Minuten völlig selbstständig. Während dieser Zeit kann die Fachkraft bereits andere produktive Arbeiten durchführen oder letzte vorbereitende Handgriffe in der Kabine erledigen, heißt es beim Lackhersteller. „Die absolut exakte und jederzeit reproduzierbare Dosierung erfolgt dabei mit einer Genauigkeit von 0,0077ml und schon ab einer Materialmenge von 50 g“, erklärt der Hersteller. Die Serie 900⁺ kommt seinen Angaben zufolge mit vergleichsweise wenig Tonern aus und benötigt
daher nur die „kleinere“ Version der Pronto. Diese ist in der Lage vier Toner unbeaufsichtigt simultan zu mischen. Die Pronto CR6 hat sogar sechs Mischwerke und wesentlich mehr Tonertanks, zum Beispiel für weitere Serien. ## Flexible Klarlacktrocknung kann Energieeffizienz erhöhen Abschließend erfolgt die Applikation des Klarlackes. Dafür wählen Michael Kibel und René Förster den High Performance Clear 8-814 von DeBeer Refinish. Der einfach zu mischende Klarlack kann in 1,5 Spritzgängen appliziert werden und erzielt dabei nach Angaben des Herstellers einen sehr guten Lackstand. Das Produkt ist besonders flexibel in der Anwendung und bietet drei unterschiedliche Trocknungsvarianten, abhängig davon, wie schnell und mit wieviel Energieeinsatz getrocknet werden soll. Zum einen kann bei Bedarf mit 60°C Objekttemperatur gearbeitet werden – hier sei der Klarlack bereits nach zehn Minuten und einer anschließenden Abkühlphase trocken und polierfähig. Wer allerdings Zeit sparen oder energiesparender vorgehen möchte, hat die Möglichkeit mit nur 40°C zu trocknen. „Dies reduziert die Heizkosten bereits spürbar und ist besonders als konstante Temperatur im separaten Trockner empfehlenswert“, so der Sherwin-Williams Anwendungstechniker. Nach 25 bis 30 Minuten und dem kurzen Abkühlen sei auch da der Klarlack bereit fürs Finish. Als dritte Möglichkeit kommt der 8-814 ganz ohne forcierte Trocknung im Lackierprozess aus. Entscheiden sich Anwender für diese lufttrocknende Variante, könne die Oberfläche nach rund 90 Minuten bei Raumtemperatur poliert werden. Somit steht K&L-Betrieben die volle Flexibilität und Energieeffizienz der DeBeer Produkte zur Verfügung, schließt Michael Kibel am Ende des Praxis-Checks ab. Auch schaden.news Redakteur René Förster zeigte sich zufrieden mit dem Handling der DeBeer-Produkte und war überrascht, wie schnell und effizient damit entsprechende Ergebnisse erzielt werden können.
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