Vom Mechatronik-Azubi zur besten Fahrzeuglackiererin Berlins

Vor wenigen Wochen, Anfang Oktober, wurde Sibel Zieting von der Maler- und Lackiererinnung in Berlin ausgezeichnet: Als jahrgangsbeste Fahrzeuglackiererin der Hauptstadt. Gegen 34 Junggesellinnen und Junggesellen ihres Gewerks hatte sie sich durchgesetzt. Und „durchsetzen“ musste sich die 24-Jährige schon häufiger. Das wird deutlich, wenn man ihren Werdegang ein wenig genauer ansieht. ## Zweiter Anlauf für Ausbildung Ihre Liebe zum Automobil hat die alleinerziehende Mutter einer achtjährigen Tochter schon sehr früh ins Handwerk gebracht. So begann sie zunächst eine Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin. „Vom Aufgabenfeld her hat die Lehre allerdings nicht meinen Erwartungen entsprochen“, erinnert sich Sibel Zieting im Gespräch mit schaden.news. So wechselte sie Ausbildungswerkstatt und Gewerk, aber nicht die Branche: Als Fahrzeuglackierer-Azubi startete sie im IRS Autozentrum Reinickendorf. Und hier fühlt sich die 24-Jährige auch nach abgeschlossener Ausbildung pudelwohl: „Wir sind hier ein Team von 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon zehn im Lack. Ich habe hier viel gelernt und freue mich auf die weitere Arbeit in dem Betrieb“, berichtet sie. An ihrem Job liebt sie jede Tätigkeit – vom Abkleben über das Ausmischen der Farbe bis zum Klarlackauftrag. Sie gesteht: „Ich bin sehr perfektionistisch. Aber das ist in diesem Job wichtig, um präzise zu arbeiten.“ ## Im Ausscheid um Deutschlands beste Fahrzeuglackierer Nach der erfolgreich abgeschlossenen Gesellenprüfung steht nun der nächste Meilenstein vor der Tür. Denn mit ihrem Titel als jahrgangsbeste Fahrzeuglackiererin Berlins hat sich Sibel Zieting nun für die Bundesmeisterschaft kommende Woche (19. bis 21. November) in Münster qualifiziert. Und auch da setzt sie ihre Ziele relativ hoch an: „Ich möchte gern unter die ersten drei Platzierungen kommen“, erklärt sie selbstbewusst. Doch egal, wie der Wettbewerb auch ausgehen mag: Für Sibel Zieting ist mit dem Gesellenbrief noch lange nicht Schluss. Sie denkt nun darüber nach, ihren Meister zu machen. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und Frauen, die Durchsetzungsvermögen mitbringen und präzise arbeiten, können in diesem Job genauso viel erreichen wie die Männer“, meint Sibel Zieting abschließend und lässt keinen Zweifel daran, ihre ehrgeizigen Ziele auch zukünftig in die Tat umzusetzen.

Wirtschaftliche Lage gut, doch Rendite bei Hälfte der Betriebe nicht zufriedenstellend

Wie sind Deutschlands K&L-Betriebe wirtschaftlich aufgestellt? Das wollte schaden.news in einer Konjunkturumfrage wissen. Es zeigt sich: Grundsätzlich sind die Werkstätten optimistisch. Doch Kostendruck, Fachkräftemangel und die Arbeit unter Volllast trüben das Bild.

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