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2023-10-02T12:08:15+0000

GDV: Ersatzteilpreise steigen erneut deutlich an

Rund 11 Prozent mehr für Motorhaube, Kühlergrill und Kofferraumklappe: Die Ersatzteilpreise sind zwischen seit August 2022 bis August 2023 noch einmal deutlich angestiegen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Gesamtverbands Deutscher Versicherer (GDV) hervor. „Die Autohersteller haben zwischen August 2022 und August 2023 die Preise im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Einige Ersatzteile wurden noch teurer: So kostet eine hintere Autotür sogar über 13 Prozent mehr als im Vorjahr.“ Für eine Seitenwand hinten sind ebenfalls 13 Prozent höhere Kosten notwendig. ## Dramatische Entwicklung der Kosten seit 2013 Mit dem erneuten Preisanstieg setzt sich eine Entwicklung fort, die der GDV seit 2013 beobachtet: „Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und deutlich schneller als die Inflationsrate: Während der Verbraucherpreisindex seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent stieg, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um mehr als 70 Prozent“, sagt Asmussen. Kofferraumklappen und hintere Seitenwände wurden in diesem Zeitraum 93 Prozent, Rückleuchten sogar 97 Prozent teurer. Im Vergleich dazu haben sich die Beiträge einer Kfz-Haftpflichtversicherung mit einer Steigerung von knapp über 7 Prozent seit 2013 kaum erhöht. Bei den Versicherern führen die höheren Ersatzteilpreise zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen. „Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 3.700 Euro, das waren 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr“, so Asmussen. 2013 hatte dieser Wert noch bei 2.400 Euro gelegen. ## Prognose: Fast drei Milliarden Euro Verlust für Kfz-Versicherer Vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Preissteigerungen und in den vergangenen Jahren kaum gestiegenen Kfz-Versicherungsbeiträge geht der GDV davon aus, dass die Kfz-Versicherer in diesem Jahr deutlich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen. „Nach unserer neuesten Hochrechnung wird die Sparte in diesem Jahr voraussichtlich einen Verlust von fast drei Milliarden Euro machen“, sagt Asmussen. Die Autofahrer zahlen in diesem Jahr für die Absicherung ihrer Fahrzeuge rund 30,2 Milliarden Euro, aber die Versicherer müssen rund 33,1 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben. „Unter dem Strich stehen jedem eingenommenen Euro Ausgaben von 1,10 Euro gegenüber“, so Asmussen. ## Basis für Untersuchung: Ersatzteilpreise für 34 Fabrikate ab Für ihre Untersuchung der Ersatzteilpreise recherchieren Ingenieure und Statistiker des GDV in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex jährlich die Ersatzteilpreise für verschiedene Fahrzeugtypen. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst aktuell 34 Fabrikate mehrerer Hersteller und Kleinwagen ebenso wie Oberklasse-Modelle. Für jedes Fahrzeug wurden die Preise von bis zu zwanzig Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen.
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