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2023-08-16T08:18:41+0000

HUK-Mobilitätsstudie: Rund die Hälfte der Deutschen offen für autonom fahrende Fahrzeuge

Fast die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) akzeptiert autonom fahrende Fahrzeuge, wenn sich dadurch die Unfallgefahr auf den Straßen nicht verschlechtert oder sogar verbessert. Das ist die grundlegende Erkenntnis der Mobilitätsstudie 2023 des Kfz-Versicherers HUK-Coburg. Dafür wurden mehr als 4.000 Personen ab 16 Jahren repräsentativ und zeitgleich in allen 16 Bundesländern zu Mobilitätskonzepten der Zukunft befragt. ## Breitere Akzeptanz, wenn autonomes Fahren Unfallgefahr senkt Demnach ist die Minimierung der Unfallgefahr entscheidendes Argument für die Befragten, um sich für autonome Fahrzeuge auszusprechen: Auch bei einer nur leicht verbesserten oder unveränderten Sicherheitslage gegenüber heute plädieren die Bundesbürger für elektronisch gesteuerte Fahrzeuge: Sollte durch autonom gelenkte Autos die Unfallgefahr nicht gegenüber heute steigen, sind 9 Prozent für eine Einführung, weitere 18 Prozent sind dafür, wenn die Unfallgefahr nur etwas sinkt und zusätzliche 20 Prozent, wenn durch die Autos die Unfallgefahr gegen Null geht. Dr. Jörg Rheinländer, Vorstand bei der HUK-COBURG, resümiert: „Autonomes Fahren hat nur dann eine Chance auf breite Akzeptanz in der Bevölkerung, wenn es das Fahren sicherer macht.“ ## Große Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen und Regionen Bei der Bewertung des autonomen Fahrens gibt es laut der HUK-Untersuchung deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, Altersgruppen und auch Bundesländern. Frauen sind demnach gegenüber dem autonomen Fahren weit zurückhaltender als Männer: 36 Prozent der Frauen lehnen die Einführung autonom fahrender Autos generell ab. Bei Männern sind es nur 29 Prozent. Noch stärker sind die Unterschiede zwischen den Generationen. Während nur 24 Prozent der Erwachsenen unter 55 Jahren autonom fahrende Autos generell ablehnen, sind es bei den Älteren beinah doppelt so viele (43 %). Und auch zwischen den Bundesländern zeigen sich erstaunliche Unterschiede. Die breiteste Ablehnungsfront gegen autonom fahrende Autos gibt es laut HUK-Untersuchung in Schleswig-Holstein. Dort erklären 40 Prozent der Befragten, dass sie autonomes Fahren „generell ablehnen“. Ähnlich hoch ist die Ablehnung nur noch in Brandenburg (39 %) und Sachsen (36%). Im Saarland dagegen opponieren nur 24 Prozent gegen das autonome Fahren, und in Bayern liegt der Wert mit 28 Prozent am zweitniedrigsten im bundesweiten Vergleich. ## Nahezu gleiche Meinung bei Wenig- und Vielfahrern Interessant ist zudem: Es gibt nur geringe Unterschiede bei der Ablehnung des autonomen Fahrens zwischen denjenigen, die wenig mit dem Auto unterwegs sind und Viel-Fahrern. So lehnen 36 Prozent der Autofahrer, die weniger als 1.000 Kilometer im Jahr fahren, das autonome Fahren ab. Bei denen, die mehr als 20.000 Kilometer fahren, sind es mit 34 Prozent aber fast gleich viele. Bemerkenswert gering ist dagegen die Ablehnungsfront unter denjenigen, die keinen Führerschein haben. Mit nur 24 Prozent formulieren sie fast zur Hälfte weniger ihre grundsätzlichen Vorbehalte gegenüber der neuen Technik als dies im Bundesschnitt der Fall ist (32 Prozent). Ausgesprochen stark wirkt sich schließlich die Art des Antriebs eines Fahrzeugs auf die Einstellung zum autonomen Fahren offenbar aus. So sprechen sich Befragte, die ein Benzin- oder Diesel-Fahrzeug nutzen, mehr als doppelt so häufig grundsätzlich gegen autonomes Fahren aus als die Nutzer eines E-Autos (36 Prozent zu 17 Prozent).
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