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2023-02-15T09:29:53+0000

Perspektivwechsel: Vom Außendienstmitarbeiter zum Betriebsinhaber

Zwei junge Männer, der gleiche mutige Schritt: Seit Jahresbeginn sind Martin Ploß aus Franken sowie Leroy Brusius aus Nordrhein-Westfalen frischgebackene Betriebsinhaber. Davor waren sie für eine Lackmarke beziehungsweise einen Ausrüster im Außendienst unterwegs. schaden.news begleitet die beiden Jungunternehmer in ihrem Gründungsjahr. ## Markt aus anderer Perspektive Mehrere Jahre lang war Martin Ploß Außendienstmitarbeiter. Erst bei einem Schleifmittelhersteller, dann beim Lacklieferanten PPG. Im Herbst dann fasste er einen Entschluss und übernahm einen K&L-Betrieb. „Ich habe schon immer den Wunsch gehabt, ein eigenes Unternehmen zu führen“, berichtet der 35-Jährige gegenüber schaden.news. Und bereits seit einiger Zeit hatte der Full-Service-Betrieb Kfz-Simon im fränkischen Pretzfeld einen geeigneten Nachfolger für sein Unternehmen gesucht. Die Werkstatt kannte Martin Ploß bereits seit Jahren als Außendienstmitarbeiter. „Es ist schon spannend, den Markt nun aus anderer Perspektive kennenzulernen“, meint der Fahrzeuglackierermeister. ## „Es soll mein Lebenswerk werden“ Zu seinem Unternehmen gehört eine 1.000 Quadratmeter große Halle auf 6.000 Quadratmetern Grundfläche. Mit dem K&L-Betrieb übernahm er auch die Mitarbeiter: neun Fachkräfte arbeiten in Karosserie und Lack, vier in der Mechanik und drei im Büro. „Es ist ein junges Team und es macht Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten“, berichtet Martin Ploß. Der ehemalige Inhaber, Gerhard Simon, unterstützt bei der Verbringung der Fahrzeuge, sowie bei der Kalkulation. Dessen Frau, Roswitha Simon, hält dem neuen Inhaber den Rücken im Büro frei und unterstützt das Team, bis die Übernahme komplett vollzogen ist, „da die Vertagsumstellung bei Zulieferern und Behörden schon sehr langwierig ist“, erläutert Martin Ploß. Warum wagt der neue, junge Betriebsinhaber diesen Schritt? „Ich möchte meiner Familie etwas bieten und ihnen ein Lebenswerk hinterlassen können“, erklärt der zweifache Familienvater. Für die nächsten Monate hat er einige ToDos auf seiner Agenda: „Ich möchte den Betrieb rundum modernisieren, werde also investieren, beispielsweise in das Thema Digitalisierung.“ Auch auf E-Mobilität und Nachhaltigkeit soll der Fokus des Unternehmens liegen. ## Ehemaliger Mirka-Gebietsleiter startet mit dreiköpfigem Team „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, dachte sich auch Leroy Brusius Ende des vergangenen Jahres. Der ehemalige Mirka-Gebietsleiter ist inzwischen seit mehr als einem Monat Inhaber eines K&L-Betriebs in der Nähe von Linnich in Nordrhein-Westfalen. Mit drei Mitarbeitern ist die Lackiererei Peters ein kleinerer Betrieb. „Der Inhaber ist in Rente gegangen und hat einen Nachfolger gesucht“, berichtet Leroy Brusius. Er sei jedoch froh, fügt der 34-Jährige hinzu, dass der ehemalige Chef zweimal die Woche als Aushilfe in den Betrieb kommt. Vor wenigen Tagen hat Leroy Brusius einen neuen Karosseriebauer eingestellt. Zudem unterstützt ein Vorbereiter das Team. ## Lackieren, akquirieren, organisieren Die Lackierarbeiten übernimmt der frisch gebackene Betriebsinhaber derzeit noch selbst – wenn er sich nicht gerade um Kundenakquise, die neue Website des Unternehmens oder die Organisation der betrieblichen Abläufe kümmert. Apropos Kunden: „Der Betrieb existiert bereits seit 60 Jahren. Es gibt also bereits einen treuen Kundenstamm. Dazu gehören eine handvoll Autohäuser, überwiegend Privatkundschaft und ein Versicherer. Gesteuertes Geschäft ist für den Betrieb bislang noch kein Thema. Wie werden die beiden jungen Betriebsinhaber die Startphase meistern und sich im Markt positionieren? schaden.news wird Martin Ploß und Leroy Brusius über das Jahr begleiten und in regelmäßigen Abständen darüber berichten.
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