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2023-01-11T12:20:05+0000

„Ihre Preise müssen rauf“

_Im schaden.news-Gastbeitrag ermutigt Unternehmensberater Herbert Prigge, Geschäftsführer der bpr Mittelstandsberatung in Dortmund, K&L-Betriebe, ihre Stundensätze gerade jetzt selbstbewusst zu verhandeln._ Wie jedes Jahr um diese Zeit, machen wir uns mal wieder Gedanken um die Entwicklung unserer Stundenverrechnungssätze. Die Kosten steigen nachhaltig, Energie, Personal, Investitionen in digitale Innovation, neue Anforderungen durch neue Fahrzeuge, das Spiel wiederholt sich seit Jahren und das wird auch so weitergehen. Es bleibt den Betrieben also nichts anders übrig, als auch dieses Jahr wieder hartnäckig und gut argumentiert, neue Preise mit auskömmlichen Verrechnungssätzen zu verhandeln. Zwar liegen noch keine genauen Zahlen vor, insgesamt können wir aber wohl von nachhaltig gestiegenen Kosten von rund 10 Prozent im Mittel, über alle Kostenarten hinweg, ausgehen. Das spiegelt sich auch in der überdurchschnittlich hohen Steigerung der DEKRA Reparatur Stundensätze im Vergleich zum Vorjahr wider. Dieser Fakt stellt bei der Bereitschaft der Schadensteuerer, in der Vergangenheit Steigerungen der Stundenverrechnungssätze zu akzeptieren, eine ordentliche, man kann sogar sagen, so lange nicht dagewesene Hürde dar. Und während wir letztes Jahr noch dafür plädierten Risikoaufschläge für Unwägbarkeiten zu verhandeln, gibt es dafür in diesem Jahr keinen Spielraum mehr. Die Preise müssen rauf. Um so wichtiger ist es, dass der einzelne Betrieb sich mit seinen Kosten beschäftigt, die konkrete individuelle Situation darstellt, wenn nicht sogar beispielhaft belegt, und anhand der bereits bekannten Berechnungsmethoden die erforderlichen Preissteigerungen begründet. Weiterhin gilt die Regel, nur wer gut vorbereitet ist kann sicher und erfolgreich in Verhandlungsgesprächen seine Position verteidigen. Machen Sie den Kostencheck, planen Sie die Entwicklung für 2023 voraus und berechnen Sie mit einem auskömmlichen Gewinn die neuen Preise. Unseres Erachtens ist es nicht hinzunehmen, dass die Kluft der Verrechnungssätze zwischen freien Werkstätten und Markenwerkstätten weiter zunimmt. Dafür gibt es keinen objektiven Grund. Und sicher hilft es auch, sich im Vorfeld einen Plan B zu überlegen. Was würde passieren, wenn der eine oder andere Steuerer nicht mehr bedient werden kann – weil es sich einfach nicht mehr lohnt. Manchmal ist ja weniger auch mehr!
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