2021-07-14T10:23:18+0000

Insolvenzen: 106 Werkstattmitarbeiter stehen mit einem Schlag auf der Straße

Nachdem im gleichen Monat des Vorjahres deutschlandweit 16 Unfallreparaturbetriebe Zahlungsunfähigkeit anmeldeten, mussten im April 2021 lediglich 11 Kfz-Werkstätten, darunter eine reine Autolackiererei, den bitteren Gang in die Insolvenz antreten. Das entspricht einem Rückgang um 31,3 Prozent. Die wegen der Corona-Krise befürchtete Pleitewelle ist somit weiter nicht in Sicht. Das Wiedereinsetzen der – bis Ende 2020 aufgehobenen – Insolvenzantragspflicht zeigt sich noch nicht in den Ergebnissen für April 2021. ## Überraschend: Vor allem größere Betriebe betroffen Was mit Blick auf die soeben publizierten Zahlen aber sofort auffällt: Die elf Insolvenzfälle in der Unfallreparaturbranche im April 2021 haben vor allem größere Betriebe erwischt: 106 Werkstattmitarbeiter sind betroffen, also im Durchschnitt fast zehn Kollegen pro Pleite. Das ist ein außergewöhnlich hoher Wert, nachdem in den zurückliegenden Jahren namentlich Klein- und Kleinstbetriebe Zahlungsunfähigkeit anmelden mussten. Die Veränderung zeigt sich auch anhand der voraussichtlichen Gläubigerforderungen, deren Höhe im April 2021 mit 6,1 Millionen Euro (= durchschnittlich mehr als 550.000 Euro pro Fall) ebenfalls Rekordniveau erreicht. ## Branchenübergreifend 9,0 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen Branchenübergreifend betrachtet haben die deutschen Amtsgerichte im April 2021 1.333 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 9,0 Prozent weniger als im April 2020. Quelle: Destatis, Juli 2021