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2021-01-06T13:34:00+0000

Karambolage-Atlas: Montags kracht`s am häufigsten

Für den alle zwei Jahre erscheinenden Karambolage-Atlas hat der Versicherer Generali 270.000 Kfz-Unfallschäden aus dem Jahr 2019 ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass es trotz neuer Assistenzsysteme zur Erhöhung der Sicherheit weiterhin häufig im Straßenverkehr kracht. Demnach hat durchschnittlich jeder elfte Fahrzeughalter in Deutschland pro Jahr einen Kfz-Schaden. ## Weniger kleine Schäden, dafür teurere größere Bei der Auswertung flossen laut Generali auch Informationen über die Schadenhöhe ein. So lagen 2019 die durchschnittlichen Schadenkosten in Deutschland bei rund 2.350 Euro. Bemerkenswert: Jeder dritte Schaden verursacht Kosten in Höhe von mehr als 2.500 Euro. Beim Karambolage-Atlas 2017 war das nur bei jedem vierten Schaden der Fall. „Es sind immer mehr Autos mit Assistenzsystemen und technischen Hilfsmitteln auf unseren Straßen unterwegs. Entsprechend werden viele der kleineren Unfälle, beispielsweise beim Ein- und Ausparken, verhindert. Entsteht dann aber doch ein Schaden, sorgen die Reparaturen der teuren Hilfsvorrichtungen für höhere Kosten“, erklärt Roland Stoffels, im Vorstand der Generali Deutschland AG für Kfz- und Sachversicherungen verantwortlich, die Entwicklung. Mehr als jeder dritte Schaden ist ein Haftpflicht-Sachschaden (34,8 Prozent). Rund ein Viertel aller registrierten Schäden (rund 28 Prozent) machen verbautes Glas und Scheinwerfer in und an den Fahrzeugen aus. Diese sind maßgeblich mitverantwortlich an der höheren Schadensumme, wie Roland Stoffels weiter erläutert: „Glasschäden konnten vor einigen Jahren noch relativ günstig repariert werden. Heute müssen Frontscheiben meist komplett ausgetauscht werden. Damit verbunden ist oft eine teure und erneute Einrichtung der verschiedenen modernen Assistenzsysteme.“ ## Premium-Marken häufiger in Unfälle verwickelt Aus den über 270.000 ausgewerteten Schäden der Generali geht hervor, dass Fahrzeuge der Premium-Marken offenbar besonders gefährdet sind: Gegenüber dem Durchschnitt von 9,1 Schäden pro Fahrzeughalter verzeichnen BMW-Fahrer eine Schadenhäufigkeit von 14,4 Prozent. Dahinter rangieren auf Platz 2 mit einer Häufigkeit von 14,1 Prozent Halter der Marke Audi, die dieses Mal die Mercedes- Fahrer hinter sich gelassen haben. Betrachtet man jedoch nur die Haftpflicht- Schäden, liegt Mercedes mit 4,5 Prozent weiterhin vor Audi. Auf dem letzten Platz der 10 betrachteten Automarken liegt Skoda. ## Höchste Crash-Häufigkeit in Hamburg, Berlin, Hagen, Düsseldorf Die durchschnittliche Schadenhäufigkeit lag laut dem Karambolage-Atlas 2019 in Deutschland bei 9,1 Prozent. Besonders hoch ist die Unfalldichte in den dicht besiedelten Stadtstaaten. Das Bundesland Hamburg liegt mit 12,0 Prozent als neuer Spitzenreiter deutlich über dem Durchschnitt, gefolgt vom Bundesland Berlin mit 11,7 Prozent. Auf Stadt- und Kreisebene liegen das Ruhrgebiet und das Rheinland an der Spitze: Hagen (20,9 Prozent) und Düsseldorf (17,8 Prozent) sind die unfallreichsten Städte bzw. Kreise Deutschlands. ## Mehr Unfälle im Sommer Die Sommermonate Juni und Juli bergen das höchste Unfallrisiko. Das mag zunächst
überraschen, so vermutet man im Winter mehr Unfälle durch vereiste und glatte Straßen. Roland Stoffels hat dafür eine Erklärung: „Wir gehen davon aus, dass viele Fahrer in den kalten Monaten vorsichtiger auf den Straßen unterwegs sind, während im Sommer durch Urlaubsreisen mehr Stress und Unruhe auf Deutschlands Straßen herrscht. Zudem war der Winter 2019 verhältnismäßig mild, was sich ebenfalls durch weniger Schäden widerspiegelt.“ ## Scherben zum Wochenstart Der Montag ist bekanntlich nicht der beliebteste Wochentag – auch nicht auf den Straßen: Mit knapp 18 Prozent ist an diesem Tag das Schadenrisiko im Vergleich zu den anderen Wochentagen am höchsten. Das Klischee der Sonntagsfahrer bestätigt sich übrigens nicht: Hier sind Autofahrer mit einer Schadenhäufigkeit von 8,5 Prozent deutlich sicherer unterwegs. Übrigens: Das Klischee, dass Männer besser Auto fahren als Frauen, kann auch der Karambolage-Atlas weder be- noch widerlegen: Die Schadenhäufigkeit der Geschlechter unterscheidet sich nur minimal. Jeder elfte männliche Fahrzeughalter war 2019 von einem Schaden betroffen (Schadenhäufigkeit: 8,6 Prozent), bei den weiblichen Fahrzeughalterinnen war es jede zehnte (10,1 Prozent).
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