2015-02-10T09:33:41+0000
# ZKF konkretisiert Agenda 2020 Vor einem Jahr stellte der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) die Agenda 2020 auf. „Wir haben in der Agenda Leitlinien für die Zukunft unseres Verbandes und unserer Branche formuliert“, betonte ZKF-Präsident Peter Börner bei zahlreichen Veranstaltungen im Jahr 2014. Das Ziel: „Der Zentralverband wird Informationsanbieter wie zum Beispiel Google und Wikipedia für die Unfallreparatur sowie den Fahrzeugbau. Er wird zum akzeptierten Informations- und Datenanbieter.“ Erster Meilenstein wird im Herbst dieses Jahres die Markteinführung des Multifunktionstesters EuroDFT, der in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Kfz-Gewerbes entwickelt wurde. Zudem will der Verband in den nächsten fünf Jahren seine Leistungen stärker ausbauen, eine Qualifizierungsoffensive starten, Strukturen verändern und noch wirksamere Lobbyarbeit betreiben. ## K&L-Betriebe müssen in Zukunft Diagnose und Neuprogrammierung beherrschen! Diese Einschätzung bestätigte Neofitos Arathymos (ZDK Geschäftsführer der Abteilung Technik, Sicherheit und Umwelt), der in Wiesbaden in seinem Impulsreferat die Bedeutung der Telematik in modernen Fahrzeugen hervorhob. „Für freie Karosserie- und Lackierbetriebe wird die Fahrzeugdiagnose in Zukunft immer wichtiger“, erklärte der Experte. Schon heute sind 800.000 vernetzte Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs, rechnete er vor. „Ab dem Jahr 2018 kommen Jahr für Jahr drei Millionen hinzu. Bei Wartung und Reparatur ist dann der Zugang zu den Fahrzeugdaten der Hersteller notwendiger denn je.“
Deshalb haben ZDK und ZKF die Entwicklung des neuen Multifunktionstesters EuroDFT unterstützt. „Die Entwicklung dieses Kommunikationsgerätes für die Neuprogrammierung und Diagnose der Steuerungsgeräte im Kraftfahrzeug, wird auch Karosserie- und Lackierbetriebe in die Lage versetzen, in Zukunft moderne Fahrzeuge vollumfänglich reparieren zu können“, zeigte sich Peter Börner überzeugt und betonte, „dass dies als eine weitere zukunftsweisende Leistung des Zentralverbandes schon heute angesehen wird“. ## Vorstand bringt Online-Projekte auf den Weg „Wir haben bereits den Weg in Richtung moderner Kommunikation beschritten“, erklärte Hauptgeschäftsführer Dr. Klaus Weichtmann. „Die ZKF-Tipps sind auf einer neuen Internetplattform abrufbar, die ZKF-News werden heute online versendet“, nannte er zwei konkrete Beispiele, die bereits die Basis weiterer Entwicklungen stellen. Der Vorstand beschloss diese Angebote nun auszubauen. Die IFL-Meldungen werden in Kürze auf der Plattform digital verfügbar sein. Im Sinne der Agenda 2020 sollen alle Reparaturinformationen über eine Datenbank künftig in Kalkulationsprogramme integriert werden. Zudem wir der ZKF sein Online-Angebot deutlich ausweiten. „Wir werden Facebook, App und Websites für die Kommunikation zu den Mitgliedern und Autofahrern noch stärker nutzen.“ ## Kompetenzzentren in Kiel, Neuss und München können an den Start gehen Mit der neuen Geschäftsstelle und dem Deutschen Kompetenzzentrum der Karosserie- und Fahrzeugbauer in Friedberg, hat der Verband bereits einen entscheidenden Schritt getan, hieß es bei der Klausur.
„Wir haben aus den einzelnen Regionen Angebote erhalten, unsere Schulungen neben Friedberg auch regional anbieten zu können, um dann gemeinsam mit der Organisation vor Ort der Werkstatt Reise- und Zeit- und damit Kostenerleichterung zu verschaffen. Damit wird ein zentraler Punkt der Agenda 2020 umgesetzt: Mehr Qualifikation und Kooperation in den Regionen.“ Darüber hinaus entwickelt der Vorstand ein neues Fortbildungskonzept. „Ein Schwerpunkt wird in der Zusatzqualifikation im Bereich Elektronik liegen.“ Hier sieht der ZKF-Vorstand in Zukunft die größten Herausforderungen für Karosserie-, Nutzfahrzeugneubau- und Lackierbetriebe. ## Mit neuen Konzepten Betriebe, Verband und Innungen stärken Der Vorstand des ZKF diskutierte auch neue Konzepte und Leistungen, um vorhandene Strukturen zu stärken. Es wurden verschiedene Pilotprojekte vereinbart, die Innungen und Landesinnungsverbände dabei unterstützten, vor Ort noch aktiver zu werden. „Wir werden konkrete Angebote für die Durchführung von Landesinnungsversammlungen oder Ausbildungskampagnen schaffen, die die vorhandenen Strukturen nicht antasten, die Organisation entlasten und gleichzeitig mehr Möglichkeiten schaffen.“ Zudem lotet der Vorstand in diesem Jahr aus, wie Leistungen für kleine und mittlere Betriebe deutlich ausgeweitet werden können. „Wir wollen gerade diesen Betrieben stärker unter die Arme greifen“, war sich der Vorstand einig. ## „Wir bleiben die Lobby der Branche“ Angesichts des bereits spürbaren Wandels des Mobilitätsverhaltens und der wachsenden Bedeutung von Entscheidungen auf europäischer Ebene wird der ZKF künftig seine Lobbyarbeit neu ausrichten.
„Wir haben die Geschäftsstelle des internationalen Karosserieverbandes AIRC in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern bereits nach Friedberg geholt“, erklärte Dr. Klaus Weichtmann. „Jetzt geht es darum, im Sinne der Agenda 2020 den Verband nach vorne zu bringen.“ Der Zentralverband will sich künftig mit seiner Lobbyarbeit auch stärker auf neue Player im Markt wie Car Sharing-Anbieter konzentrieren. ## Konkreter Fahrplan für die Umsetzung der Agenda 2020 Als Ergebnis der Vorstandsklausur wurden 24 konkrete Projekte auf den Weg gebracht und beschlossen. Einige davon befinden sich bereits in der Umsetzung. Peter Börner betonte zum Abschluss der Vorstandsklausur: „Wir haben nun einen sehr konkreten Fahrplan für die Agenda 2020.“ Einzelheiten wird der ZKF-Präsident in seiner Grundsatzrede beim Branchentreff am 29. und 30. Mai in Heidelberg vorstellen.
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