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2020-04-16T06:14:12+0000

Marktforschung erwartet 2020 rund 50 Prozent weniger Flottenzulassungen

Über die nächsten Wochen haben die Schließungen von Zulassungsstellen und Showrooms sowie die Produktionsstopps in Fabriken die größten Auswirkungen, prognostiziert das Marktforschungsinstitut Dataforce. Unternehmen, die bereits Neuwagen bestellt haben, können diese häufig nicht abholen und zulassen. "Im April und Mai ist daher mit einem Minus von mehr als 80 Prozent zu rechnen", heißt es in einer aktuellen Dataforce-Pressemitteilung. ## Lockdown werde bis Oktober nachwirken Allerdings reichen die Konsequenzen über die Zeit des Lockdowns hinaus. "Wenn kaum Kaufverhandlungen stattfinden, werden entsprechend weniger Autos bestellt und in den folgenden drei bis sechs Monaten ausgeliefert. Selbst unter der Annahme, dass Mitte Mai Händler wieder öffnen und Fabriken zügig wieder anlaufen, werden die Zulassungszahlen noch bis in den Oktober hinein gedämpft", blickt Dataforce in den weiteren Verlauf des Jahres. ## Unsicherheit führt zu Investitionsaufschub Neben diesen Restriktionen auf der Angebotsseite ist auch die Nachfrage durch kurzfristig wirkende Mechanismen betroffen. Viele Firmen müssen damit rechnen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten verschlechtern wird. Entsprechend werden nicht zwingend notwendige Investitionen aufgeschoben. Unter Berücksichtigung der Verzögerung zwischen Bestelleingang und Auslieferung werden die Folgen dieser Unsicherheit bis Anfang 2021 zu spüren sein. ## Wirtschaftliche Folgen dämpfen Flottennachfrage in den nächsten Jahren Eher mittel- bis langfristig schlagen sich die wirtschaftlichen Folgen laut Dataforce in der Nachfrage nach Firmenwagen nieder. Für Deutschland geht das Marktforschungsinstitut dabei von einer weitgehenden Erholung bis Ende 2021 aus. Bis dahin werde allerdings die Nachfrage spürbar geringer ausfallen als in der ursprünglichen Dataforce-Prognose von Anfang des Jahres. Das liege auch an Sondereffekten, die speziell den Flottenmarkt betreffen, so wie beispielsweise ein erschwerter Zugang zu Unternehmenskrediten und geringeren Restwerten beim Weiterverkauf gebrauchter Firmenwagen. ## Nachholeffekte stärken 2022 und 2023 Für einen Teil der Nachfrageausfalls rechnet Dataforce jedoch mit Nachholeffekten im Zeitraum 2021 bis 2023. Dadurch steige die Dataforce Flottenmarktprognose für die Jahre 2022 und 2023 – trotz der etwas schwächeren Konjunkturerwartung – leicht an.
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