2019-09-25T11:50:20+0000

Damit müssen Sie rechnen!

Im Frühjahr waren es gerade mal etwa 40 Betriebe, heute hat das Service Partner Netzwerk bereits rund 600 Werkstätten an sein SPN-Portal und den neuen Cloud-Prozess angeschlossen. Auch sonst treibt das Werkstattnetz von Allianz und ADAC seine Weiterentwicklung voran. [Am vergangenen Freitag zeigten die Münchener gemeinsam mit Audatex AUTOonline der Fachpresse in einem Webinar, was die neue Webplattform und die Kalkulationssysteme können.](https://schaden.news/de/article/link/41295/spn-portal-600-betriebe-angeschlossen) Sehr offen und sehr konkret stellten Audatex und SPN die genauen Funktionen der Kommunikations- und Prüfprozesse vor. Eine zentrale Rolle bei der Schadenabwicklung spielt dabei der Check des Kostenvoranschlages. Anstatt auf Rechnungskürzung, setzt vor allem die Allianz jetzt auf die genaue Prüfung der Schadenkalkulation. Prüfdienstleister wie Control Expert sind beim SPN-Portal also hier nicht mehr gefragt. Bis auf Icamsystems und EUCON, die Know-how liefern. Offenbar hat man aus der Vergangenheit gelernt. Geschäftsführer Dominik Hertel betonte im Gespräch das neue Prinzip der Münchener: „Vertrauen statt Kontrolle“. Für die Partnerwerkstätten wird es nun umso wichtiger, sich in Sachen Schadenkalkulation richtig fit zu machen. Denn ist die Kalkulation bei SPN und Allianz einmal geprüft und freigegeben, kann später im System des Portals mit einer gewissen Toleranz nur noch der Rechnungsbetrag in Höhe des Kalkulationsbetrages eingegeben werden. Wer vorher keine Nachkalkulation oder Reparaturerweiterung abgestimmt hat, kommt im System an dieser Stelle einfach nicht mehr weiter. Auch die in den Kalkulationssystemen hinterlegten Arbeitszeitwerte dürften wieder stärker ins Blickfeld rücken. Denn das System prüft anhand dieser Daten die Richtigkeit des Kostenvoranschlages. Nach wie vor klagen Betriebe aber über unrealistische Zeitvorgaben, die einfach nicht zur Reparaturrealität passen. Für gesondert eingegebene Arbeitspositionen werden also künftig seitens der Werkstätten stichhaltige Argumente erforderlich sein. Damit müssen Sie rechnen! Um das SPN-Portal selbst scheint es etwas ruhiger geworden zu sein. [Anfang des Jahres war der Bundesverband der Partnerwerkstätten noch Sturm gegen die Preisstruktur gelaufen.](https://www.schaden.news/de/article/link/41103/spn-signalisiert-partnerwerkstaetten-entgegenkommen) Daraufhin hatten die Münchener Audatex dazu gedrängt, das Preismodell zu ändern. Viele Betriebe dürften allerdings beim Thema Nachlass immer noch mit den Zähnen knirschen und bei einer Vermittlungsprovision von bis zu zehn Prozent nach wie vor die Faust in der Tasche ballen.
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