2019-02-19T11:47:21+0000

Umfrage: Volle Auftragsbücher, aber weniger Ertrag

Das Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage der K&L-Betriebe im Unfallschadenmarkt erscheint vordergründig positiv, hat aber auch deutliche Schattenseiten. Das zeigt die Auswertung der Konjunktur-Umfrage von colornews.de | schaden.news, die im Januar 2019 durchgeführt wurde. Demnach war die Auftragssituation in der Branche im Jahr 2018 offenbar sehr gut. Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer der Umfrage taxieren die Auslastung in ihren Betrieben zwischen 70 und 90 Prozent. Fast ein Drittel der Befragten bezeichneten die Lage sogar als „Vollauslastung“. ## Positive Umsatzentwicklung Eine Mehrheit von 45 Prozent der Umfrage-Teilnehmer nennt die Umsatzentwicklung in ihrem Unternehmen im Jahr 2018 als „eher besser“ im Vergleich zum Vorjahr. 37 Prozent der Befragten meinen: „Der Umsatz bewege sich auf Vorjahresniveau.“ Bei nur knapp 15 Prozent sieht die Bilanz negativ aus. Woher kommt der Umsatz? Bei zwei Dritteln der befragten Betriebe stammt der stärkste Umsatz im Jahr 2018 vor allem von Schadensteuerern und Kfz-Versicherern. Nur bei 11 Prozent von Autohäusern und bei jeweils sechs Prozent von Privat- oder Flottenkunden. Wichtig für die Einschätzung ist dabei, dass 75 Prozent der Teilnehmer Partnerwerkstätten sind. An der Umfrage haben Unternehmen mit sehr unterschiedlichem erwirtschaftetem Jahresumsatz teilgenommen. Der Anteil der Betriebe mit einem Jahresumsatz von 500.000 Euro bis über vier Millionen Euro verteilt sich jedoch relativ gleichmäßig.
## 40 Prozent fahren schlechtere Rendite ein Fragt man die Betriebe nach der Entwicklung ihrer Rendite, kippt die Stimmung und die Schatten der aktuellen Konjunktur werden sichtbar. Denn nur 25 Prozent der Befragten sehen eine „eher bessere“ Entwicklung der Rendite im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2018 als gegenüber dem Vorjahr 2017. Hingegen bezeichnen 72 Prozent der Befragten die Entwicklung der Rendite als „eher schlechter“ (40 Prozent) oder meinen, sie bewege sich „auf Vorjahresniveau“ (32 Prozent). [Schaut man bei der Auswertung der Umfrage genauer hin, wird diese Entwicklung sehr stark von den Partnerwerkstätten beeinflusst. Hier sind die negativen Bewertungen der Renditeentwicklung noch stärker als beim Ergebnis aller Befragten.](https://schaden.news/de/article/link/40959/konjunkturumfrage-2019-ertragslage-2018) Interessant ist: Bei K&L-Betrieben ohne gesteuertes Schadengeschäft zeigt sich ein völlig anderes Bild. Sie sind mit ihrer Rendite deutlich zufriedener, die sich bei fast der Hälfte eher verbessert hat. ## Was erwarten die Betriebe im Jahr 2019? Die K&L-Werkstätten sind scheinbar mit gemischten Gefühlen ins neue Jahr gestartet. Gefragt nach der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2019, sehen fast 30 Prozent einen „eher positiven“ Trend. Etwas mehr als 20 Prozent blicken pessimistischer in die Zukunft und denken, die Entwicklung werde „eher schlechter“ laufen. Die meisten Befragten (48 Prozent) nehmen an, dass alles im Jahr 2019 so bleibt wie es im Jahr 2018 war. Betrachtet man die Partnerwerkstätten getrennt von den K&L-Betrieben ohne Schadensteuerung, ergibt sich ein ähnliches Stimmungsbild.
## Hier sehen Betriebe die größten Herausforderungen colornews.de | schaden.news hat die Umfrageteilnehmer auch danach befragt, in welchen Bereichen sie im aktuellen Jahr mit den größten Hürden rechnen. Hierbei lag auf Platz 1 mit großem Abstand das Thema Fachkräftemangel. Die Schwierigkeiten beim Finden qualifizierter Mitarbeiter stellen die K&L-Branche vor ebenso große Herausforderungen wie viele andere Wirtschaftszweige. Die Präsenz auf entsprechenden [Jobplattformen wie werkstattjob.de](http://www.werkstattjob.de) kann Betrieben dabei helfen, eher geeignete Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu finden. Daneben rechnen viele Werkstätten damit, dass die Rechnungskürzungen weiterhin ein aktues Problem bleiben wird – das Thema belegt unter allen neun Antwortmöglichkeiten den zweiten Platz, gefolgt von den weiteren Entwicklungen in der Fahrzeugtechnik. Weniger Sorgen scheinen Unternehmen die Themen Unternehmensnachfolge regeln (letzter Platz) und Weiterbildung von Mitarbeitern (vorletzter Platz) zu bereiten. Die Einschätzung dieser Herausforderungen ist im Übrigen nahezu identisch zwischen Partnerwerkstätten und Betrieben ohne Schadensteuerung. ## Informationen zur Umfrage Die Konjunktur- und Stimmungsumfrage wurde von der Reaktion im Zeitraum vom 17. Januar bis 4. Februar 2019 durchgeführt – knapp 700 Leser von colornews.de | schaden.news haben teilgenommen. Unter den Teilnehmern waren 75 Prozent Partnerwerkstätten. 24 Prozent der Befragten bezeichneten sich selbst als K&L-Betrieb ohne Schadensteuerung.