2019-02-19T11:45:57+0000

"Für reine Umsatzjunkies hat das wirtschaftliche Ende schon begonnen"

Wovor der BVdP schon seit Anfang vergangenen Jahres massiv gewarnt hat, ist nun auch von der colornews.de | schaden.news Konjunktur-Umfrage bestätigt worden: Obwohl fast 45 Prozent der Schadensteuerungsbetriebe 2018 höhere Umsätze erwirtschaften konnten, erzielten nur 20 Prozent einen eher besseren Gewinn. Das heißt, dass bei fast 80 Prozent der Partnerbetriebe die Gewinne in 2018 entweder gleichgeblieben oder sogar geschrumpft sind. Und das bei fast schon historischen Auslastungszahlen... Aber ganz ehrlich, wundern muss einen das nicht – nach unserer aktuellen Kostenstudie sind allein die Arbeitskosten pro abgerechneter Stunde in 2018 um fast zehn Prozentpunkte gestiegen. So etwas gab es noch nie, seitdem der BVdP seine Kostenstudie erhebt! Die Betriebe leiden unter den für die gestellten Aufgaben viel zu niedrigen Verrechnungssätzen. Branchenriesen wie die HUK-Coburg, aber auch die Innovation Group, haben wider besseren Wissens viel zu lange gezögert, die Verrechnungssätze der Kostenentwicklung und den gestellten Anforderungen anzupassen. Hoffentlich lassen die Steuerer den großen Worten von Anfang dieses Jahres auch Taten folgen und erhöhen __endlich__ allesamt miteinander unsere Verrechnungssätze. Und zwar bitte nicht nur schlückchenweise – sondern angemessen! ## "Süßes Gift Schadensteuerung" Aber auch die Betriebe sind nicht völlig unschuldig an der eigenen Situation. Schadensteuerung kann wie süßes Gift sein und nur der wirklich gut wirtschaftende Unternehmer wird daran nicht zugrunde gehen. Wer immer noch glaubt, dass man als Schadensteuerungsbetrieb genauso weiterarbeiten kann wie immer, wird jedes Jahr aufs
Neue eine Rechnung serviert bekommen, die ihm nicht schmecken dürfte. Nur, wer permanent an seiner Profitabilität arbeitet, sich selbst als Marke stärkt, seine Kundenstruktur laufend genau analysiert und gegebenenfalls unrentable Kunden auch mal schrittweise substituiert, wird langfristig stark und erfolgreich sein. Für reine Umsatzjunkies hat das wirtschaftliche Ende schon begonnen. Bei der Mitgliederversammlung am 12. März 2019 in Kassel werden wir unseren Mitgliedsbetrieben wieder die detaillierten Ergebnisse unserer Kostenstudie, die ausschließlich Schadensteuerungsbetriebe beinhaltet, und unserer Stimmungs- und Konjunkturabfrage präsentieren. Da werden so manchem die Augen übergehen. Aber nur zu jammern, ist unsere Sache nicht. Wir werden auch Lösungen präsentieren, wie unsere Mitglieder mit Verhandlungsvollmachten, Best-Practice-Zirkeln, dem Volumenkundenrechner und vor mit allem unserer Schadensteuerungsmarke m.o.r.e ihre eigene Position festigen und ausbauen können. Der BVdP steht nach wie vor zum Konzept des kooperativen Schadenmanagements. Wir fordern Steuerer und Betriebe dazu auf, sich endlich wieder auf Augenhöhe zu begegnen und die kommenden technischen, wirtschaftlichen und personellen Herausforderungen gemeinsam anzupacken. So, wie es die letzten Jahre war, als Schadensteuerer ihre Marktmacht schamlos ausgenutzt und den Betrieben Preise diktiert haben, die laufend unter der Kostenentwicklung blieben, darf es nicht mehr weitergehen. Aber auch die Betriebe müssen ihre Hausaufgaben machen. Ein Schadensteuerungsbetrieb kann einfach keine ineffiziente Bude mehr sein, die irgendwie jedem Steuerer hinterherrennt, egal zu welchem Preis, Hauptsache Umsatz. Wer hier mehr will, muss auch dazu bereit sein, mehr zu rechnen, mehr zu unternehmen und mehr zu bieten. _Robert Paintinger, BVdP-Geschäftsführer_
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