2014-10-01T10:20:03+0000
# Fehlerdiagnose wird für K&L-Betriebe immer wichtiger Wenn ein Karosserie- und Lackierbetrieb heute den ausgetauschten Scheinwerfer an einem sehr neuen Fahrzeug nach der Unfallinstandsetzung auf „0-Stellung“ bringen muss, dann hat er ein Problem. Denn dafür sind ein spezielles Fehlerdiagnosegerät und Informationen direkt vom Hersteller notwendig. Auch ein Mehrmarken-Tester bringt die Werkstatt kaum weiter. Das Gerät zeigt den Fehler zwar an, bietet aber keine Möglichkeit in die Fahrzeugelektronik einzugreifen. Oft bleibt dann für den Fachbetrieb nur der Weg zur Fabrikatswerkstatt. ## Ohne Diagnose und Reprogrammierung keine fachgerechte Reparatur „Die Fehlerdiagnose und der Zugang zu Reparaturinformationen der Automobilhersteller werden für K&L-Betriebe immer wichtiger“, erklärte ZKF-Präsident Peter Börner im Gespräch mit colornews.de. „In wenigen Jahren wird aufgrund einer Vielzahl verbauter Steuerungselektronik ohne Diagnose und Reprogrammierung kaum noch fachgerecht repariert werden können.“ Die Mehrmarken-Diagnosegeräte stoßen zunehmend an ihre Grenzen, da die Anbieter auf Reengineering, also den Nachbau der Herstellerinformationen, setzen müssen. Das kostet Zeit. Zudem stehen ab einer gewissen Reparaturtiefe einfach keine Daten mehr zur Verfügung, sodass die Kalibrierung von Lenkung, Airbag oder Luftfahrwerk für freie Betriebe in vielen Fällen unmöglich ist.
## Das EuroDFT: Mit einem Laptop Zugang zu Herstellerinformationen von elf Automobilmarken Das Problem ist bei den Verbänden schon lange auf der Agenda. Daher haben ZDK und ZKF vor einigen Jahren eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um einen neuen Weg bei der Fehlerdiagnose zu finden. Das Ziel: so viele Reparaturinformationen verschiedener Hersteller wie möglich in einer Software zu bündeln. „Wir haben jetzt mit dem EuroDFT eine Lösung, die Karosserie- und Lackierbetriebe wirklich weiter bringt“, unterstreicht Peter Börner. „Denn die neue Software bietet den Zugang zu Herstellerinformationen von elf Automobilmarken. Alles auf einem Laptop.“ Die Anwendung in der Praxis wird die Fehlerdiagnose erheblich erleichtern. „Der Betrieb kann zunächst mit seiner bereits bestehenden Lizenz des Mehrmarken-Diagnoseprogramms auf dem Laptop arbeiten. Kommt die Werkstatt mit dieser Software nicht mehr weiter, schaltet sie einfach auf die Herstellerinformationen um.“ Es stehen Daten von Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Mini, Opel, Seat, Skoda, Smart, Vauxhall und Volkswagen zur Verfügung. „Unser Anspruch ist, dass die Fachbetriebe jeden Schaden an jedem Fahrzeug fachgerecht reparieren können“, erklärt der ZKF-Präsident abschließend. „Mit dem EuroDFT haben wir jetzt ein wirksames Instrument.“ [Lesen Sie auch das Interview mit dem Entwickler des Euro-DFT, Dirk Marichal (ADIS-Technology), in unserem Hotspot.](http://colornews.de/hotspots/neue-loesung-fuer-mehrmarken-fehlerdiagnose/)