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2015-10-21T11:32:25+0000
# Weltverband AIRC diskutierte Zukunftsthemen Die diesjährige Generalversammlung des Weltverbandes der Karosserie- und Fahrzeugbauer, der Association Internationale des Réparateurs en Carrosserie (AIRC), fand kürzlich im schottischen Edinburgh statt. AIRC-Präsident Hans-Peter Schneider, gleichzeitig Präsident des schweizerischen Karosserie-Verbandes VSCI, eröffnete unter Anwesenheit der Delegierten aus zwölf AIRC-Ländern, darunter ZKF-Präsident Peter Börner und ZKF-Hauptgeschäftsführer Dr. Klaus Weichtmann, die Veranstaltung und gab zunächst einen Überblick über die geleistete Arbeit der letzten Monate. Hierzu gehörten u. a. die Vorlage eines neuen AIRCSatzungsentwurfes, eine neue Beitragsordnung und die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden. ## Schadensabwicklungen und Schadenslenkungen wurden diskutiert So wurden u. a. mit dem europäischen Autoteileverband FIGIEFA, mit den Projekten ECAR und Afcar sowie mit dem europäischen Handwerksverband UEAPME Gespräche geführt, um sich insbesondere auf politischer Ebene europäisch abzustimmen. Die technologischen Entwicklungen in der Fahrzeugindustrie und die Konsequenzen auf die Fahrzeugreparaturen, aber auch die Konsequenzen auf Schadensabwicklungen und Schadenslenkungen wurden intensiv erörtert. Hauptziel von AIRC ist nach wie vor, den Wettbewerb zwischen den herstellereigenen und den freien Werkstätten europaweit sicherzustellen.
Aber auch das seit vielen Jahren diskutierte Thema des Monopols der Automobilindustrie auf Karosserieteile muss weiter politisch vorangetrieben werden. Es könne nicht sein, so Präsident Schneider, dass Automobilhersteller in einigen europäischen Ländern wie Deutschland und Frankreich einen Designschutz auf Karosserieteile haben und somit den Wettbewerb zu Nicht-Original-Ersatzteilen verhindern. Dies liege weder im Interesse der Verbraucher noch im Interesse der Werkstattbranche. ## EROGARANT rüstet Fachbetriebe aus AIRC-Generalsekretär Dr. Klaus Weichtmann, gleichzeitig ZKF-Hauptgeschäftsführer, berichtete über den aktuellen Finanzstatus. Seine Hauptaufgabe der letzten Monate sei gewesen, die Mitgliedschaft im Weltverband gerade für kleinere Mitgliedsländer attraktiv zu gestalten und die finanziellen Eintrittsbarrieren nicht zu hoch anzusetzen. So verabschiedete die AIRC-Generalversammlung dann eine neue Beitragsordnung, die diesen Zielen deutlich näher kommt. Ebenfalls sehr wichtig sei, so Weichtmann, die seit Jahren verwendeten AIRC und Eurogarant-Zeichen zu modifizieren, farblich prägnanter zu gestalten und einen europäischen Schutz zu erlangen. Beide Zeichen seien Mitte September 2015 als Wort-/Bildmarke beim Europäischen Harmonisierungsamt eingetragen und damit für AIRC geschützt worden, sodass diese nur berechtigte Mitgliedsverbände und -betriebe verwenden dürfen. Eurogarant werde, so Präsident Schneider, in Europa zunehmend ein Qualitätsbegriff mit hohem Qualitätsstandard. Dies gelte nicht nur für die Qualifikation der Mitarbeiter sondern auch für die Ausstattung der Eurogarant-Betriebe mit modernster Werkstattausstattung und -einrichtung.
Immer häufiger, so Schneider, werden auch junge Fahrzeuge in die freie Werkstatt verbracht, um dort sach- und fachgerecht nach Herstellervorgaben repariert zu werden. Dieser Anspruch muss in allen AIRC-Ländern durch technische Informationen und Know-how erfüllt werden. In den AIRC-Generalversammlungen wird stets die Gelegenheit genutzt, sich über die konkreten wirtschaftlichen Gegebenheiten der einzelnen Länder zu informieren und um Entwicklungen, die global auch auf andere Länder übertragbar sind, zu erkennen. Dabei spielt die Schadenslenkung in nahezu allen europäischen Ländern eine dominierende Rolle. „Mit der Datenhoheit über Fahrzeugdaten durch die Automobilhersteller erhält das Thema ungeahnte Dimensionen in den nächsten Jahren, denn derjenige, der die Datenhoheit hat, kann Fahrzeuge und Fahrer lenken und steuern, führte der AIRC-Präsident aus. Auch hier müsse, so Schneider, der Wettbewerb zwischen den Werkstattsystemanbietern europäisch sichergestellt sein.
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