2013-06-03T13:07:57+0000
# „Das Wasser kam schnell“ Leisnig liegt in Sachsen bei Leipzig. Direkt an der Mulde. Schon im Jahr 2002 hat diese Region unter der Jahrhundertflut gelitten. Grimma, Döbeln, Zwickau, Chemnitz - jetzt bangen die Menschen wieder um ihr Hab und Gut. Doch nicht nur Wohnungen und Krankenhäuser sind evakuiert worden. Auch Karosserie- und Lackierbetriebe retten, was zu retten ist - wie das Familienunternehmen Menzel, das seit 1922 in Leisnig ansässig ist. Der Standort liegt rund 100 Meter von der Mulde entfernt und steht jetzt zwei Meter tief unter Wasser. ## Ausmaß der Schäden noch unklar "Die Kundenfahrzeuge konnten wir noch aus der Werkstatt fahren", erklärte Siegried Menzel gegenüber colornews.de. Dennoch blieb ein BMW ohne Reifen auf der 1,20 m hohen Hebebühne und ein Mercedes in der Lackierkabine zurück. Auch ein zur Restauration bereit stehender Oldtimer ist wohl Opfer der Fluten geworden. "Keiner hat damit gerechnet, dass das Wasser so schnell kommt." PCs und wichtige Dokumente konnten zwar gerettet werden, allerdings ist der größte Teil der Werkstattausrüstung wahrscheinlich verloren. Noch vor Tagen hatten Mitarbeiter Sandsäcke geschleppt und Gullischächte abgedichtet. "Doch gegen das Wasser hatten wir keine Chance. Es kam vor allem von unten, durch die Kanalisation", beschreibt Siegried Menzel. Schon bei der Jahrhundertflut im Jahr 2002 hat der Betrieb alles verloren. Wie groß der Schaden nun ist, kann keiner beziffern.
Erst wenn sich das Wasser zurückgezogen hat, wird das wahre Ausmaß des Hochwassers wirklich sichtbar. Schon jetzt ist jedoch klar: Laufende Lohnkosten, Umsatzausfall und neue Investitionen werden schwer zu stemmen sein. Ob und wenn ja, wann die Versicherung zahlt kann Siegried Menzel nicht abschätzen. Beim Hochwasser 2002 gab es staatliche Unterstützung, die dem Betrieb wieder auf die Beine geholfen hat. Ob das auch bei dieser Mulde-Flut so sein wird, ist offen. ## Noch mehr Betriebe betroffen Auch im weiteren Verlauf der Mulde sind Karosserie- und Lackierbetriebe vom Hochwasser betroffen. Alleine in der Region Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) sind drei K&L-Werkstätten nach einem Dammbruch in den Fluten versunken. Die Inhaber kommen an Ihre Betriebe zur Zeit nicht heran. Die gute Nachricht: die Pegel sinken.
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