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2015-03-31T08:32:58+0000
# „Die Position der Partnerwerkstätten ist gestärkt“ Die Mitgliederversammlung des BVdP hat ein positives Fazit nach fast fünf Jahren Verbandsarbeit gezogen. Lobbyarbeit, Projektentwicklung, Netzwerk – der Bundesverband der Partnerwerkstätten hat im Schadenmanagement viel bewegt, waren sich die rund 300 Teilnehmer bei ihrem Treffen im Februar in Mühlheim am Main einig. ## Kooperatives Schadenmanagement als strategische Ausrichtung des BVdP Der BVdP setzt nach wie vor auf Kooperation statt Konfrontation und hat mit dieser Strategie für seine Mitglieder viel erreicht. Der über Jahre hinweg nur leichte Anstieg der Stundenverrechnungssätze für Partnerwerkstätten wurde in diesem Jahr spürbar beschleunigt, zudem sind Prozessstörungen in der Schadenregulierung von gesteuerten Unfallschäden für freie Karosserie- und Lackierbetriebe transparenter geworden. **„Die Gründung des BVdP vor fast fünf Jahren** hat den Schadenmarkt grundlegend verändert“, eröffnete Geschäftsführer Robert Paintinger die Mitgliederversammlung des Verbandes. In seinem Bericht verdeutlichte er, wo die Partnerwerkstätten heute stehen: „In unseren europäischen Nachbarländern sehen wir sinkende Stundenverrechnungssätze und einen Rückgang der Reparaturqualität. Betriebe investieren nicht mehr und geben auf. Wir haben in Deutschland die Position der Partnerwerkstätten durch unseren Ansatz des kooperativen Schadenmanagements gestärkt.“
## Studie sorgt für Bewegung bei den Stundenverrechnungssätzen Erstmals gibt es konkrete Zahlen zur wirtschaftlichen Situation von Partnerwerkstätten und dem Schadenmanagement in Deutschland. „Gerade unsere Studie hat zu einem Umdenken bei Schadensteuerern und Versicherern geführt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Reinhard Beyer. „Wir sehen, dass bei großen Schadensteuerern die Stundenverrechnungssätze deutlicher angehoben werden als im vergangenen Jahr. Zukünftig muss dafür Sorge getragen werden, dass sich die Schere zwischen Kosten- und Erlösentwicklung nicht mehr weiter öffnet.“ Daher ist es dringend notwendig, dass jeder Betriebe regelmäßig seine Verrechnungssätze an die Kostenentwicklung anpasst. Dabei muss der Grundsatz gelten: Hoher Umsatz gleich niedrigerer Preis / niedrigerer Umsatz gleich höherer Preis. Nur so können Betriebe leistungsfähig bleiben“, unterstrich Robert Paintinger. ## „Ihr seid die Schraube, die das System zusammenhält“ Bei der Mitgliederversammlung legten Vorstand und Geschäftsführung konkrete Zahlen über die aktuelle Marktentwicklung im Schadenmanagement vor. „Unsere Datenerhebungen haben in unseren Gesprächen mit Versicherern und Schadensteuerern zur Einsicht geführt, dass der Steuerer, der weiter auf zu niedrige Stundenverrechnungssätze setzt, letztlich am eigenen Ast sägt“, erklärte Robert Paintinger vor den rund 300 Teilnehmern. Er stellt klar: „Die Partnerwerkstätten des BVdP sorgen für eine hohe Kundenzufriedenheit und Reparaturqualität sowie effiziente Prozesse. Ihr seid die Schraube, die das System zusammenhält!“ ## Finger weg von den Ersatzteilmargen Immer wieder machen Gerüchte die Runde, dass es Marktplayer gäbe, die jetzt auch noch an den Ersatzteilmargen mitschneiden wollen.
Robert Paintinger meint dazu: „Wir können vor solchen Gedanken nur mit allem Nachdruck warnen. Dadurch würde die Überlebensfähigkeit der Betriebe massiv gefährdet werden, was niemand wirklich wollen kann. Ein weiteres Abschmelzen der Margen, zum Beispiel bei Teilen und Materialien, ist von den Werkstätten nicht mehr verkraftbar. Daher lautet unsere Forderung ganz eindeutig: Finger weg von den Ersatzteilmargen!“ erklärte er. ## Wohin steuert der BVdP? Der Vorstand betonte, dass es in Zukunft darum geht, die Leistungs- und Investitionsfähigkeit der Mitgliedsbetriebe zu stärken. Ein weiteres Ziel: die Sicherung der Versorgung der Werkstattkunden mit „höchster Qualität und bestem Service“. Darüber hinaus will der BVdP die Betriebe weiterhin bei der Prozessoptimierung und Marktdifferenzierung unterstützen. ## QualiCar läuft erfolgreich an „Zum ersten Mal ermöglichen wir mit QualiCar, dass Störungen von Prozessabläufen für die Betriebsinhaber transparent und sichtbar werden“, zeigte Projektmanager Marco Senger bei der Mitgliederversammlung in Mühlheim am Main auf. Seit Anfang des Jahres werden Prozess-Störungen in Bad Tölz gesammelt, analysiert und gruppiert. Marco Senger: „Die Daten zeigen, wo es in der Schadenregulierung hakt und an welchen Stellschrauben wir drehen müssen, um die Prozesse zu optimieren.“ Jeder der aufgefallenen Betriebe habe sich in kürzester Zeit verbessert. Außerdem sammelt der BVdP jetzt erstmals von Werkstätten gemeldete Prozess-Störungen, die nicht auf Werkstattseite verursacht wurden und kann dadurch mit Steuerern über gezielte Maßnahmen zur Vermeidung solcher Störungen sprechen. ## Starkes Vertrauen in den Verband Während der Mitgliederversammlung wurde sehr offen über die Herausforderungen in der Schadensteuerung diskutiert. Zahlreiche Wortmeldungen, intensive Gespräche am Rande der Veranstaltungen haben verdeutlicht, wie stark die Mitglieder ihrem Verband vertrauen. Der Vorstandsvorsitzende Reinhard Beyer zeigte sich mit der Mitgliederversammlung zufrieden: „Nach fünf Jahren ist der Verband lebendiger denn je. Ob die Teilnahme an Best Practice Zirkeln, an der Mitgliederversammlung oder Netzwerkstatt – die Mitglieder gestalten ihren Verband aktiv. Das ist vielleicht das beste Ergebnis unserer Arbeit.“
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