2025-08-20T09:12:58+0000

Schadenhöhe bei E-Autos und Verbrennern: Neue GDV-Ergebnisse bestätigen DEKRA-Analyse von 2024

Ende 2023 sorgte eine Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft für Diskussionen im Unfallschadenmarkt. [Denn laut der damaligen GDV-Untersuchung waren die Reparaturkosten für Elektroautos im Vergleich zu baugleichen Verbrennern um bis zu 35 Prozent höher.](https://schaden.news/de/article/link/43707/gdv-studie-reparaturkosten-von-e-autos-teurer) Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sprach damals von einem „alarmierenden Befund“. ## Schadenbilanzen von Elektroautos und Verbrennern gleichen sich an Letzte Woche, fast zwei Jahre später, [veröffentlichte der GDV nun die Ergebnisse der aktuellen Auswertung.](https://www.gdv.de/gdv/medien/medieninformationen/gdv-studie-e-autos-und-verbrenner-gleichen-sich-in-schadenhoehe-und-haeufigkeit-an-190552) Darin heißt es: „Waren die Vollkasko-Schäden von Elektroautos in der Vorjahres-Auswertung im Durchschnitt noch 20 bis 25 Prozent höher als die Schäden vergleichbarer Verbrenner, sind es nach der aktuellen Auswertung nur noch 15 bis 20 Prozent. Eine ähnliche Tendenz gilt für die Schadenhäufigkeit: Wurden bei Elektroautos bisher 15 bis 20 Prozent weniger Schäden in der Vollkaskoversicherung reguliert, sind es aktuell nur noch 10 bis 15 Prozent weniger.“ Die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach erklärt diese Angleichung einerseits mit einer breiteren Modellpalette bei E-Fahrzeugen und andererseits damit, dass Abschleppunternehmen, Gutachter und Reparaturbetriebe inzwischen routinierter im Umgang mit verunfallten E-Autos seien. ## DEKRA-Ergebnisse bestätigt Die aktuelle GDV-Studie bestätigt damit, was DEKRA bereits 2024 belegte. Denn in einer breit angelegten Auswertung von über 200.000 Gutachten kam die Expertenorganisation bereits im letzten Jahr zu dem Schluss, dass E-Autos im Durchschnitt nur rund 10 bis 15 Prozent höhere Reparaturkosten verursachen als Verbrenner. [Bernd Grüninger, Bereichsleiter Gutachten und Mitglied der Geschäftsführung DEKRA Automobil, betonte damals in einem Videoeinspieler im Rahmen des Schadenspots auf der Automechanika in Frankfurt](https://schaden.news/de/article/link/44198/zusammenfassung-schadenspot-automechanika-mittwoch), dass im Rahmen der Auswertung nicht nur auf die Baugleichheit zwischen Verbrenner und E-Auto geachtet wurde, sondern auch auf das Baujahr des Fahrzeuges. ## Zunehmender Branchenkonsens Mit den jüngst veröffentlichten Ergebnissen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft scheint sich zunehmend ein Branchenkonsens zu bilden: Elektroautos sind im Schadenfall nicht das Kostenrisiko, als das sie lange galten – sofern keine Hochvoltkomponenten betroffen sind. Die Mehrkosten lassen sich – und darüber waren sich auch die Talkteilnehmer des Schadenspots in Frankfurt einig – in erster Linie durch zusätzliche Arbeitsschritte und höhere Stundensätze aufgrund zusätzlich benötigter Qualifikationen erklären.
Lesens Wert

Mehr zum Thema