2025-02-12T11:28:36+0000

Schafft praxistaugliche Lösungen!

Die offene Diskussion, die derzeit über den Einsatz von gebrauchten Ersatzteilen in der Unfallschadenreparatur geführt wird, ist notwendig und sie ist richtig. Denn nur, wenn Kfz-Versicherer, Werkstätten und Sachverständige eine für alle tragfähige Lösung finden und die Prozesse wirklich funktionieren, kann die Wiederverwertung von bereits produzierten Ersatzteilen auch in der Praxis rund laufen. Deshalb sind sowohl die [Mindestanforderungen des ZKF](https://www.schaden.news/de/article/link/44353/gebrauchte-ersatzteile-zkf-warnt-betriebe-vor-negativen-auswirkungen) als auch die [Reaktion der Allianz Versicherung](https://schaden.news/de/article/link/44404/gebrauchtteile-allianz-rechnet-mit-kostensenkung-und-antwortet-auf-verbandskritik) so wichtig. Jetzt kommt es aber vor allem darauf an, dass auf gut klingende Absichtserklärungen auch praxisrelevante Ergebnisse folgen. Denn offene Fragen gibt es nach wie vor: Wie sieht es denn mit der Schadenkalkulation bei gebrauchten Ersatzteilen konkret aus? Sind die Teile in notweniger Qualität eigentlich überhaupt verfügbar? Mit welchen Ersatzteilmargen können die Betriebe denn noch rechnen? [Das unterstreichen heute auch noch einmal Reinhard Beyer und Michael Pinto in unserem Interview mit dem BVdP.](https://schaden.news/de/article/link/44394/interview-bvdp-zu-reparatur-mit-gebrauchtteilen) Klar ist aber schon jetzt: Die wirtschaftlichen Interessen von Kfz-Versicherern auf der einen und Werkstätten auf der anderen Seiten sind natürlich grundsätzlich verschieden. Die Allianz will Schadenkosten senken, das ist den Äußerungen von Vorstandschef Frank Sommerfeld deutlich zu entnehmen. Und die Werkstattseite will keinen Gewinnverlust erleiden, das hat der ZKF klar formuliert. Dann gibt es auch noch die Verwerter und Gebrauchtteilehändler, die mitverdienen wollen. Spannend wird, wo hier wohl die Mitte liegt. Um das auszuloten, müssen sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen. Es wird nicht leicht, einen gemeinsamen Weg zu finden. Aber mit etwas gutem Willen, Kompromissbereitschaft und vor allem dem Vermeiden von Superlativen lassen sich stabile Prozesse etablieren und Vereinbarungen treffen. Allerdings sollten man bei der Diskussion immer im Blick behalten, dass es sich bei der Instandsetzung mit Gebrauchtteilen in der Unfallreparatur um eine absolutes Nischenthema von vergleichsweise geringer Bedeutung handelt. Erste greifbare Ergebnisse könnte es schon im März geben. Dann soll die Deutsche Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung beschließen. Besonders interessant wird auch das Aufeinandertreffen der verschiedenen Positionen bei den Würzburger Karosserie- und Schadenstagen am 21. und 22. März in diesem Jahr. Dann hat die Branche hoffentlich praxistaugliche Lösungen.
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