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2025-01-08T10:21:55+0000

ZKF: „Viele Themen werden unsere Branche auch in 2025 auf Trab halten“

„Die politischen Rahmenbedingungen der letzten Jahre haben unserer Branche nicht gerade gutgetan. Eine nachhaltige Besserung der Lage ist zurzeit noch nicht absehbar. Es wird aber definitiv spannend, was uns nach dem 23. Februar 2025 blüht. Alles gut, oder weiter so? Dass die Preise weiter steigen werden, ist absehbar. Das passiert in allen Bereichen. Glauben wir den Versicherern, dann sind wir Werkstätten mit unseren „horrenden“ Stundenverrechnungssätzen einer der maßgeblichen Verantwortlichen in diesem Spiel. Dem ist aber mitnichten so! Partnerbetriebe arbeiten zu mehr als preisgünstigen Konditionen und selbst der nicht gebundene Betrieb arbeitet, im Vergleich zu diversen Autohäusern, zu fairen und marktgerechten Konditionen. Die eigentlichen Preistreiber sind die Hersteller mit teils exorbitanten Ersatzteilpreisen und massiven Steigerungen in den letzten Jahren. Nachdem der Designschutz in Brüssel erfolgreich gekippt wurde und mit einer Übergangsfrist ausläuft, folgt nun das Branding der Ersatzteile mit Hersteller- und Modellbezeichnungen unter dem Deckmantel des Markenschutzes. Höhere Preise bei gleichzeitig sinkenden Nachlässen. Als ZKF können wir den Ärger der Versicherungswirtschaft zu diesem Thema absolut nachvollziehen und stehen dieser Entwicklung ebenfalls skeptisch gegenüber. Beim BF21 Versicherungsforum in Köln im November 2024 haben wir uns öffentlich gegen dieses Vorgehen positioniert. Einzig ein Vertreter der Automobilindustrie war hiervon nicht begeistert und hat dabei verlauten lassen, dass die Automobilindustrie jegliche legale Maßnahme zur Ausnutzung der Wertschöpfungskette nutzt. Klare Worte, im falschen Umfeld, die tief blicken lassen! Den Gegenentwurf zu diesem Thema seitens der Versicherer stellt der Einsatz von Gebrauchtteilen mit entsprechenden Kaskoverträgen dar. Um hier eines gleich vorweg klarzustellen: Wir sind als Betriebe und als Verband immer für die nachhaltige Reparatur und umweltschonendes Handeln! Instandsetzen vor Erneuern, die Reparaturlackierung eines Tankdeckels statt der Erneuerung mit Neuteillackierung. Dafür stehen wir und handeln entsprechend. Solange aber die Erneuerung des genannten Tankdeckels bei der Rechnungsprüfung aus wirtschaftlichen Gründen gefordert wird, klingt der Ruf nach mehr Nachhaltigkeit wie blanker Hohn. Zur weiteren Thematisierung folgt am 14. Januar eine Pressemitteilung des ZKF zum Einsatz von Gebrauchtteilen in der Unfallschaden-Reparatur mit „Acht-offenen-Punkten“ zu den Mindestanforderungen für eine Umsetzung. Gemeinsam mit Peter Börner und der Eurogarant AutoService AG geht der ZKF im Anschluss daran in bereits angeregte, weiterführende Gespräche mit den weiteren Marktbegleitern. Die Reparaturkapazitäten werden auch 2025 weiterhin maßgeblich die Themen in der Fachpresse prägen. Es hat viel Bewegung im vergangenen Jahr bei den Schadensteuerern gegeben. Der Wegfall der Direktkundenregelung bei einem großen Schadensteuer hat zum Abschied einiger angeschlossener Versicherer geführt, welche im KH-Schadenfall keine aushängenden Verrechnungssätze zahlen möchten. Da kommt es endlich zu einer bereits im Rahmen der Automechanika im September 2024 in Frankfurt angekündigten Verbesserung der Konditionen für die Werkstatt, schon laufen die Gegenmaßnahmen auf Hochtouren, den bisherigen Status Quo zu erhalten. Die Unterstützung des ZKF an dieser Stelle für eine solche positive Entwicklung beim BF21, ist wohl nicht nur auf fruchtbaren Boden gefallen. Es bleibt abzuwarten, wie es hier in 2025 weiter geht.
Beim bayerischen Verbandstag im November 2024 in München haben wir mit gewisser Genugtuung ein Eingeständnis einiger teilnehmenden Versicherungsvertreter zur Kenntnis genommen, dass die extremen Rechnungskürzungen und Regressverfahren in den letzten Jahren zu explodierenden Kosten und einem massiven Vertrauensverlust bei den Werkstätten geführt haben. Wen verwundert diese Erkenntnis auf Seiten der Betriebe?! Zu Anfang dieses Jahres sollen die Gespräche beginnen, um eine Trendwende im gegenseitigen Miteinander zu gestalten. Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft seit längerem mit einigen bayerischen Betrieben. Es bleibt abzuwarten, wie ernst diese Aussagen gemeint sind. Der ZKF steht jedenfalls für eine positive Entwicklung in den Startlöchern. Die Nachhaltigkeit für die Betriebe wird ein weiteres Schwerpunktthema dieses Jahres darstellen. Bereits Mitte Januar geht es zum weiteren Austausch mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Bezug auf die bereits angesprochene Anpassung der Plattform des KMU-Moduls zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung für unsere Betriebe. Da auch diverse Teilnehmer der Industrie und der Versicherungswirtschaft, mit denen wir im Dialog stehen, weiterhin separat am Thema arbeiten, geht es von Seiten aller relevanten Verbände, dem ZDK, BFL, BVdP und dem ZKF, weiterhin stringent voran. Ein weiteres brisantes Thema ist die Havarie Vorgehensweise von verunfallten Elektrofahrzeugen. Auch hier gehen die zahllosen Gespräche und fachlichen Auseinandersetzungen weiter, um unseriösen Marktteilnehmern keine Chance zu bieten. Wir sind hier auf einem guten Weg. Der ZKF hat sich verjüngt. Unsere Vorstandsjunioren, junge Betriebsinhaberinnen und -inhaber, sind im Laufe des letzten Jahres enger mit dem bestehenden Vorstand zusammengewachsen. Eine sehr positive Entwicklung mit den richtigen Impulsen für die Zukunft. Dieser Prozess geht in 2025 weiter. Persönlich freue ich mich auf die kommende, fruchtbare Zusammenarbeit mit dem gesamten Vorstand und dem Hauptamt in Friedberg. An dieser Stelle noch einmal mein Dank für die herzliche Aufnahme und Unterstützung, die mir seit dem ersten Tag im April 2024 zu Teil wird. Für das Jahr 2025 sind wir jedenfalls bestens für die anstehenden Aufgaben gewappnet. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin und dem Zentralverband des Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) werden wir uns gemeinsam weiterhin für die Belange der Betriebe einsetzen. In welcher exakten Konstellation die Zusammenarbeit mit dem ZDK und ZVK aussehen wird, stellt unter den gegebenen Bedingungen eine weitere interessante Entwicklung in 2025 dar. Über den AIRC in Brüssel werden wir weiterhin international unsere Stimme erheben, um die Rechte des freien Aftermarkts und die sektorspezifische Gesetzgebung sowie freie Datenzugänge zu erwirken. Die Belange des Fahrzeugbaus und der Aufbauhersteller werden dabei in Brüssel in 2025 ebenfalls stärker in den Fokus rücken. Nur eine ganzheitliche und umfassende Vorgehensweise wird uns weiterhelfen. Dieser Herausforderung stellen wir uns! Am 23. Mai 2025 findet unser Branchentreff mit PKW- und Nutzungsfahrzeugsymposium und vielen interessanten Informationen und Austellern in Weimar statt. Nur wer vor Ort dabei ist, weiß mehr und verpasst keine wichtigen Themen für den eigenen Betrieb! Es bleibt und wird spannend in 2025. Gemeinsam gehen wir das an!“ _Arndt Hürter, Präsident ZKF_
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