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2025-01-08T10:03:16+0000

Sherwin-Williams: Markttransformation – Betriebe müssen sich schneller in neue Rollen einfinden

_Wie beurteilt der Lackhersteller Sherwin Williams die allgemeine Marktlage im Unfallreparaturgeschäft vor dem Hintergrund der allgemeinen Entwicklungen im Automobil-Sektor? In seinem Gastbeitrag gibt Zvonimir Simunovic, Sales Director D-A-CH, Automotive Finishes Division bei Sherwin-Williams, eine Einschätzung._ Die sogenannte „Herstellerkrise“ wird aus Sicht der Automobilhersteller auf die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland zurückgeführt. Es geht um die Transformation deutscher Standorte, so daß sie den politisch gewollten Anforderungen und den Kundenwünschen der Zukunft entsprechen. Dabei handelt es sich vor allem um automatisiertes Autofahren, Weiterentwicklung von Antrieben mit alternativen Kraftstoffen, Ausbau der Elektromobilität, Digitalisierung im Allgemeinen und KI im Besonderen. Das hat zunächst nur bedingt Einfluß auf das Reparaturgeschäft (sieht man einmal von den Möglichkeiten im Rahmen der Digitalisierung ab). Darüber hinaus ist es nichts Neues. Unsere Werkstätten bereiten sich nicht erst seit gestern auf diese Anforderungen vor. Um es jedoch auf einen einfachen Nenner zu bringen: Je weniger Kilometer auf Deutschlands Straßen gefahren werden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls (bei dem hoffentlich niemand zu Schaden kommt). Somit hätte Jede durch die „Herstellerkrise“ bedingte Verringerung der Fahrleistung einen Einfluss auf das Reparaturgeschäft. Dazu gehören Standortschließungen, Standortverlagerungen und in Mitleidenschaft geratene Zulieferer. Aber nicht nur die vermeintliche Herstellerkrise, sondern auch die Folgen der notwendigen Transformation haben ihre Auswirkungen. Das lässt sich am Fahrzeugbestand ablesen. Der steigt zwar auf Bundesebene, doch nicht einheitlich. In Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg, Brandenburg, Berlin, Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ist er in den letzten Jahren stabil geblieben. Bei immer „intelligenter“ werdenden Automobilen, führt das trotz einer eventuell gleichbleibenden Fahrleistung zu geringeren Unfallzahlen. Das würde die ohnehin schwierige Kapazitätssituation in diesen Bundesländern weiter verschärfen. Die sogenannte „Herstellerkrise“ ist nur ein Aspekt für eine sich verändernde Marktlage im Unfallreparaturgeschäft. Schauen wir noch einmal auf den Fahrzeugbestand. Der steigt zwar, jedoch nimmt das Alter der Fahrzeuge zu. Dies könnte in weiterer Folge zu einem Anstieg der Anzahl der sogenannten Reparaturablöse führen, statt zu reparieren. Die Ertragssituation der Versicherer könnte ebenfalls weiter spürbar werden. Es ist daher zu erwarten, dass alle Marktteilnehmer in einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu Maßnahmen greifen werden, um Einfluss auf das Unfallreparaturgeschäft auszuüben. Dabei wird es zu Verschiebungen am Markt kommen, Stichworte „Disruptions“ beziehungsweise „Who moved my Cheese?“. Nicht unbedingt zu einem spürbar sinkenden Reparaturvolumen. Diese Prozesse sind aus unserer Sicht sichtbare Wirkungen der ohnehin notwendigen Transformation im Unfallreparaturgeschäft. Es muss uns gelingen, diese noch weiter zu beschleunigen. Das bedeutet für unsere Werkstätten, dass sie ihre eventuell neue Rolle im Unfallreparaturgeschäft schneller finden, annehmen und einnehmen müssten. Dabei unterstützt Sherwin-Williams sie auch in 2025 wieder mit innovativen Produktsystemen und Dienstleistungen, um den Kostendruck durch vornehmlich steigende Energiekosten zu senken. Dabei haben wir selbstverständlich auch den Durchsatz im Blick, obwohl sich der Fokus in den letzten Jahren deutlich verschoben hat. Hierzu gehört auch die Hinwendung zu nachhaltigen Lösungen, die wir speziell gemeinsam mit unserem Handel verfolgen. Sherwin-Williams unterstützt Werkstätten bei der Implementation ihrer Digitalisierungsstrategie, die immer mehr auch als Maßnahme zur Personalbindung gesehen wird. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Personalmangels ein nicht zu unterschätzender Faktor.
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