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2024-12-11T12:18:17+0000

Lieferengpässe, Fachkräfte, Kostendruck: Betriebe blicken trotz Herausforderungen optimistisch ins neue Jahr

Mehrere hundert K&L-Betriebe haben sich an der Konjuktur- und Stimmungsumfrage beteiligt, die schaden.news im November durchgeführt hat. Dabei waren rund zwei Drittel Partnerwerkstätten und ein Drittel Betriebe, die ohne gesteuerte Schäden arbeiten. ## Ausgangslage ist überwiegend gut Wie gestaltet sich die wirtschaftliche Lage aus Sicht der Werkstätten zum Jahreswechsel? Fast die Hälfte der Werkstätten bewertet die Situation derzeit als gut (Note 2). 15,9 Prozent sagen sogar, die Lage sei sehr gut (Note 1). Mit der Schulnote 3 bewerteten etwas mehr als 20 Prozent der befragten Betriebe die Situation. Zumindest die Auslastung in den Betrieben liegt weiter auf hohem Niveau, zeigen die Ergebnisse der Umfrage. So gaben mehr als die Hälfte (52,4 Prozent) an, dass ihr Betrieb unter Vollauslastung arbeite. Somit hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage im März dieses Jahres dieser Wert leicht verringert, liegt aber in unserem Langzeitvergleich, den schaden.news seit vor der Corona-Pandemie führt, weiterhin auf hohem Niveau. ## Partnerwerkstätten häufiger voll ausgelastet als freie Betriebe Betrachtet man die Auslastung jedoch gesplittet nach Partnerwerkstätten und Betrieben, die ohne Schadensteuerung arbeiten, so lassen sich zwischen diesen beiden Gruppen einige Unterschiede erkennen: Bei dem größten Anteil der vollausgelasteten Betriebe handelt es sich um Partnerwerkstätten handelt. Bei den befragten Betrieben, die angaben, dass ihre Auslastung bei 70 bis 90 Prozent oder 50 bis 70 Prozent lagen, handelte es sich hingegen überwiegend um freie Betriebe. ## Top 3 der Herausforderungen: Lieferengpässe, Fachkräftemangel, Kostendruck Welche Herausforderungen haben die K&L-Betriebe in diesem Jahr besonders beschäftigt – auch das wollte schaden.news im Rahmen der Stimmungsumfrage wissen. Hier nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am häufigsten die Lieferengpässe bei Kfz-Teilen, gefolgt von der Fachkräftesituation und dem Kostendruck. Ebenfalls belastet hat die Betriebe 2024 auch der hohe Krankenstand des Personals und das Thema Ersatzmobilität. ## Stundensätze wurden größtenteils erhöht Wie waren die Werkstätten mit ihren Stundensätzen in diesem Jahr zufrieden? Offenbar ist dieser Faktor ausbaufähig: 88 Prozent der Befragten gaben an, in diesem Jahr ihren Stundensatz erhöht zu haben. Zum Vergleich: Im Vergangenen Jahr gaben 91 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Stundensätze angepasst haben. ## Investitionsbereitschaft weiterhin hoch Aber sind K&L-Betriebe jetzt, zum Jahreswechsel 2024/25 bereit, zu investieren? Auf
diese Frage gab es in der Umfrage eine eindeutige Antwort. Mehr als die Hälfte der befragten Werkstätten investiert gerade oder hat es vor. Nur etwas mehr als ein Drittel der Werkstätten hält sich aktuell mit Investitionen zurück. ## Wie blicken Betriebe auf aktuelle Marktentwicklungen? Wie bewerten die Betriebe den Einsatz von Gebrauchtteilen in der Fahrzeugreparatur? Hier ist eine klare Tendenz zu erkennen: Fast zwei Drittel der Befragten hält die Nutzung von gebrauchten Teilen zumindest derzeit nicht für sinnvoll. Lediglich etwas mehr als jeder fünfte findet die Bestrebungen gut. Und fast 14 Prozent sind sich noch unsicher, was die Nutzung von Gebrauchtteilen in der Unfallschadenreparatur betrifft. Die derzeitige Lage im Automobilmarkt – sinkender BEV-Absatz, Krise beim Hersteller Volkswagen – scheint den Großteil der Betriebe jedoch nicht zu bekümmern. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie die derzeitigen Entwicklungen zwar verfolgen würden, diese ihr Unternehmen jedoch nicht beträfen. 39 Prozent sehen die Situation im Automobilsektor mit Sorge. ## Werkstätten bleiben optimistisch Doch mit welchen Gefühlen gehen die K&L-Betriebe in den Jahreswechsel? Viele der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer, nämlich 42 Prozent, gehen positiv gestimmt ins neue Jahr. 47,5 Prozent gehen mit neutralen Gefühlen in den Jahreswechsel. Lediglich jeder zehnte Befragte gibt an, dass seine Stimmung zum Übergang ins Jahr 2025 negativ ist. Die Branche bleibt also weiter optimistisch.
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