2024-11-13T12:40:43+0000

Landesverbandstag Bayern: Branche setzt künftig auf mehr Kooperation und besseres Miteinander

Am vergangenen Wochenende (8./ 9. November) fand der diesjährige Landesverbandstag vom Landesinnungsverband des Bayerischen Karosserie- und Fahrzeugbau-Handwerks statt. Zu diesem Anlass luden die Organisatoren die Teilnehmenden in diesem Jahr gleich in zwei Betriebe ein: Die Mitgliederversammlung und der Unternehmertag fanden zunächst am Freitag im Ismaninger Autohaus von Landesinnungsmeister Thomas Schneider statt. Am Samstag öffnete dann die Bayrische Fachmesse für das Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk bei der Ostermeier GmbH in München ihre Tore, um Gästen bei den stattfindenden Paneltalks Informations- aber auch Diskussionsmöglichkeiten zu ganz unterschiedlichen Themen zu bieten. Die parallel dazu stattfindende Fachmesse mit 44 Ausstellern bot Interessierten die Chance, sich über neueste Produktlösungen und Innovationen aus dem K&L-Bereich zu informieren. ## Mitgliederversammlung informiert über vielfältige Verbandsarbeit Im Rahmen der stattfindenden Mitgliederversammlung wurde am Freitag unter anderem über die Fortbildungsangebote der Innung Südbayern informiert, darunter auch die vielbesuchte Weiterbildung zum Unfallschadenmanager, zum Brandschutzhelfer oder andere technische Trainings. Ebenfalls vorgestellt wurde die Junge Innung Südbayern – eine Initiative verschiedener Jungunternehmer und Betriebsnachfolger, die mindestens einmal jährlich in einem anderen Mitgliedsbetrieb oder auch bei Werkstattausrüstern zusammenkommen, um sich über Marktentwicklung und neue Lösungsansätze im Karosseriehandwerk auszutauschen. Einer der Höhepunkte des Programms am Freitag war mit Sicherheit der Redebeitrag von Arndt Hürter. Unter dem Motto „Ein Präsident zum Anfassen“ sprach der ZKF-Präsident über seine Arbeit als klassischer Unternehmer und stellte den Gästen seine Agenda für die nächsten Jahre vor. Bei den ebenfalls stattfindenden Wahlen, die während der Mitgliederversammlung abgehalten wurden, konnte Maximilian Mayrhofer unter anderem zum neuen stellvertretenden Landesinnungsmeister gewählt werden. Er tritt die Nachfolge von Markus Zollner an, der weiterhin im Vorstand des Landesinnungsverbandes tätig ist. ## Netzwerken und Ehrungen im Münchener Hofbräukeller Am Abend lud der Veranstalter dann zum Begrüßungsabend in den einzigartigen Festsaal des Hofbräukellers in München ein, dem laut Robert Paintinger, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes, über 250 Gäste folgten. Im traditionell musikalischen Rahmen gab es für die Anwesenden jede Menge Möglichkeiten zum Netzwerken und Austausch mit Entscheidern der Schadenbranche. Aber auch wichtige Auszeichnungen standen an diesem Abend auf dem Programm. An erster Stelle ehrte der Landesinnungsverband Peter Börner für seine herausragende Unterstützung der
Innungen und für seine Arbeit als früherer ZKF-Präsident. Außerdem wurden Partner und Aussteller ausgezeichnet, die den Landesverbandstag bereits seit Jahrzehnten aktiv unterstützen und an dessen Gelingen mitwirken. Neben der Vigil Niedermair GmbH war auch der Werkstattausrüster Mehnert GmbH & Co.KG unter den Geehrten. Deren 93-jähriger Senior-Chef Roman Mehnert nahm die Auszeichnung gemeinsam mit Peter Niedermair überrascht und dankend entgegen. ## Fachmesse und Paneltalks zur aktuellen Marktlage Am Samstag reisten dann rund 400 Besucher an, um in den Räumlichkeiten der Ostermeier GmbH in München, die Fachmesse mit 44 Ausstellern mitzuverfolgen. Neben dem informativen und breit gefächerten Messegeschehen, stand der zweite Veranstaltungstag unter einem gemeinsamen Motto: „Brauchen wir ein neues Miteinander?“ Dazu fanden über den Tag verteilt drei spannende und ganz unterschiedliche Paneltalks statt. Im ersten Gespräch diskutierten Dr. Peter Stein aus dem bayrischen Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Präsidenten des Bayrischen Handwerkstages Dipl.-Ing. Franz Xaver Peteranderl und ZKF-Präsident Arndt Hürter über die Herausforderungen im Markt und welche Rolle die regionalen Handwerkskammern bei deren Bewältigung spielen können. Beim zweiten Talk nahm Peter Börner die Gäste mit auf seine ganz persönliche Reise. Er beschrieb anschaulich seinen Werdegang sowie den Weg zur EUROGARANT AutoService AG und zum ZKF, dessen Präsidentenamt er 13 Jahre innehatte. Dabei hatten die Anwesenden auch die Möglichkeit den Menschen dahinter kennenzulernen. Beim dritten und letzten Podiumsgespräch ging es für viele Gäste um die elementare Frage der besseren Zusammenarbeit und Kooperation von Schadensteuerern und Kfz-Versicherungen mit den Reparaturbetrieben. Dabei wurde unter anderem der bereits vielerorts diskutierte Punkt der Direktkundenregelung und die Frage nach der Notwendigkeit kostenloser Mobilität ins Visier genommen. Vor allem bei der Abwicklung nicht gesteuerter Schäden würde aktuell an einer Prozessvereinfachung bei eindeutigen und klaren Fällen gearbeitet, bei der die Kosten für alle am Reparaturprozess Beteiligten minimiert werden könnten. Auf der Bühne standen dazu Stefan Artz (Allianz), Friedrich von Wrede (VHV) und Michael Messmann (LVM) den Gästen Rede und Antwort. Alle Anwesenden bekräftigten nochmal, dass zukünftig bei den im Regulierungsprozess entstehenden Konflikten eine gemeinsame Basis für ein besseres Miteinander gefunden werden soll. Dafür laufen seitens der Allianz bereits Pilotprojekte, in denen Betriebe und Versicherungen bei eindeutigen Schadenfällen die Möglichkeit haben, innerhalb einer Art „VIP-Prozesses“ einfach und direkt miteinander zu kommunizieren und somit schneller und unkomplizierter zur benötigten Schadennummer und RKÜ kommen. Die Werkstatt müsse den Reparaturprozess anschließend nur sauber und detailliert dokumentieren, hieß es. Der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes, Robert Paintinger, resümiert im Gespräch mit schaden.news: „Wir hatten in diesem Jahr so viele Gäste wie noch nie. Die Stimmung beim Bayrischen Landesverbandstag war ab dem ersten Moment einfach gigantisch. Wir bedanken uns vielmals bei den Mitgliedsbetrieben, Ausstellern und Mitwirkenden, die für das Gelingen der Veranstaltung so wichtig waren“.
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