2024-11-06T10:17:32+0000

AkzoNobel: „Was Betriebe am meisten beschäftigt: Wie sie künftig wettbewerbsfähig bleiben“

_Fachkräftenotstand und Preisentwicklungen auf der einen Seite, eine schwächelnde Automobilindustrie auf der anderen Seite – zusätzlich zu den täglichen Herausforderungen beschäftigen die nationalen, aber auch globalen Entwicklungen die K&L-Betriebe, dessen ist sich Jeanette Ast-Leiner sicher. Im Interview mit schaden.news spricht die Vertriebsleiterin für Deutschland von Lackhersteller AkzoNobel über die aktuellen Herausforderungen für Werkstätten, die bevorstehenden regionalen Fachtagungen des Werkstattnetzes Acoat Selected und die Pläne des Lackherstellers._ ___Frau Ast-Leiner, in wenigen Wochen finden die zwei regionalen Fachtagungen für die Acoat Selected-Partnerbetriebe statt. Diese ersetzen in diesem Jahr die jährliche Managementkonferenz.___ __Jeanette Ast-Leiner:__ Richtig, wir haben uns bewusst dazu entschieden, stärker in die Regionen und damit näher an die Betriebe zu gehen, um über praxisnahe und zugleich umsetzbare Ansätze zu sprechen. Denn es hat sich gezeigt, dass die Herausforderungen regional doch sehr unterschiedlich sind. In Österreich und der Schweiz haben die Tagungen bereits stattgefunden, mit sehr positiver Resonanz. In Deutschland veranstalten wir eine Fachtagung in Hannover Ende November und Anfang Dezember dann in Stuttgart. ___Welche Themen stehen bei den deutschen Fachtagungen auf der Agenda?___ __Jeanette Ast-Leiner:__Im Fokus steht natürlich die allgemeine Marktentwicklung und die damit einhergehenden Schwerpunktthemen. Dazu gehört der Fachkräftenotstand, der stark zunehmende Kostendruck, aber auch die Themen Energiemanagement und Nachhaltigkeit, denn diese sind heute mehr denn je eine Pflicht und keine Kür. Natürlich werden wir in Hannover und Stuttgart auch neue Produkte aus dem Hause AkzoNobel vorstellen. Darüber hinaus bieten wir den Betrieben an, sich bei einer umfangreichen Fachausstellung – die wir jeweils mit unseren Partnern an beiden Tagen anbieten – zu informieren, um auch mit anderen Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhabern einen Austausch zu führen. ___Sie stehen in engem Austausch mit Betrieben deutschlandweit. Wo liegen denn aktuell die größten Herausforderungen?___ __Jeanette Ast-Leiner: __Die globalen und auch nationalen Entwicklungen im Automobilsektor beschäftigen die Unternehmerinnen und Unternehmer. Stichwort Absatzrückgang, Strafzölle für chinesische Hersteller etc. Viele stellen sich die Frage, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auch auf Ihren Betrieb haben werden. Hinzu kommen natürlich der anhaltende Fachkräfte- und Nachwuchsmangel, insbesondere auch Führungskräfte in den Werkstätten, sowie die Preisentwicklungen. Die Frage, die die Betriebe deshalb am meisten beschäftigt ist, wie sie in Zukunft ihren Betrieb neu ausrichten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. ___Wie unterstützt AkzoNobel die Betriebe in dieser Hinsicht als Lackpartner?___ __Jeanette Ast-Leiner:__ In Bezug auf die Fachkräfteproblematik kooperieren wir mit der ReStart Bildungsakademie, die Quereinsteiger für die Arbeit in K&L-Werkstätten ausbildet. Diese Zusammenarbeit wird weiter forciert. Zusätzlich geben wir den Werkstätten Lösungen an die Hand, um Prozesse effizienter zu gestalten und Verbräuche zu optimieren. Auch unsere neuen Produkte, die wir bei den Fachtagungen vorstellen, werden darauf einzahlen. Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten. ___Sie selbst haben vor ungefähr zwei Jahren die Verantwortung für den deutschen Markt bei AkzoNobel übernommen. Welches Resümee ziehen Sie aus den vergangenen 24 Monaten?___ __Jeanette Ast-Leiner:__ Die zwei Jahre waren geprägt von einer extrem hohen Dynamik. Die Unsicherheit nach Corona war spürbar. Der Markt hat sich zwar stabilisiert, ist aber immer schnelllebiger geworden. Die Schlagzahl der Themen hat sich enorm erhöht. Und am Beispiel der Nachhaltigkeit zeigt sich, wie groß die Dynamik hier ist. ___Sie sprechen die Initiativen rund um einen einheitlichen Nachhaltigkeitsstandard an? Sie selbst haben an einem Zusammentreffen verschiedener Branchenplayer im Februar teilgenommen. Was glauben Sie, wie geht es hier weiter?___ __Jeanette Ast-Leiner:__ Die verschiedenen Initiativen und Bemühungen haben aus meiner Sicht vor allem eines gezeigt: Es ist offensichtlich sehr schwer – gar unmöglich –, einen gemeinsamen Standard für die ganze gesamte Branche zu definieren. Das hat die Bekanntmachung der Verbände im Vorfeld der Automechanika gezeigt. Ich finde es aber legitim, dass sich verschiedene Marktplayer diesem wichtigen Thema widmen und aus Ihrer Perspektive Wege aufzeigen und Lösungsansätze entwickeln. Denn letztlich haben wir alle ein Ziel: Aktiv an der Dekarbonisierung zu arbeiten, um die Aktivitäten in unserem geschäftlichen, aber auch privaten Umfeld nachhaltiger zu gestalten. Hierzu möchte auch AkzoNobel seinen Beitrag leisten. ___Frau Ast-Leiner, herzlichen Dank für das Gespräch!___