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2024-07-31T09:14:22+0000

Fahrzeuglackier-Azubi Josy kandidiert für Miss Germany – Die Idee stammt von ihrem Chef

Wer an Wettbewerbe wie „Miss Germany“ denkt, verbindet damit in erster Linie leicht bekleidete Damen in High Heels. Kandidatin Josy Kellner aus dem Vogtland posiert auf dem Bewerbungsfoto für die Misswahl jedoch ganz leger mit ihrer Dienstkleidung in der Werkstatt. Die 18-Jährige absolviert zurzeit ihre Lehre im K&L-Betrieb Didssun, kommt ins dritte Lehrjahr und liebt die Arbeit mit Farbe und Lackierarbeiten – „vom Bagger bis zur Felge“, wie sie gegenüber schaden.news berichtet. ## Initiative „Das Beste am Handwerk“ kooperiert mit Miss Germany Nun bewarb sie sich als eine von rund 1.000 jungen Frauen für den Wettbewerb. Die Idee zur Teilnahme hatte aber nicht sie selbst, sondern ihr Chef. Betriebsinhaber Steven Didssun von Fix Auto Vogtland unterbreitete seiner Auszubildenden den Vorschlag nach einem Gespräch mit Tobias Böse, dem Initiator der deutschlandweiten Initiative „Das Beste am Handwerk“. Diese kooperiert in diesem Jahr erstmalig mit „Miss Germany“. Und so sind unter den Bewerberinnen neben Fahrzeuglackiererin Josy Kellner auch eine Dachdeckerin, eine Metallbauerin und eine Zimmerin. ## „Sie hat mich gefragt, ob ich 'ne Macke hab“ Doch bevor sie die Teilnahme-Unterlagen ausgefüllt hatte, war Josy zunächst einmal ziemlich skeptisch. Denn auch sie kannte die Klischees, die mit dem Format des Wettbewerbs einhergehen. Ihr Chef erzählt: „Sie hat mich zuerst gefragt ob ich ne Macke hab. Natürlich hab ich die! Und das ist gut so. Denn Wettbewerbe wie dieser bieten eine Plattform, von der wir über den Tellerrand schauen und weiter denken, auch mal Klischees brechen und andere Wege gehen.“ Das findet auch Josy Kellner. Die Idee, durch die Teilnahme ihren zukünftigen Beruf einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, überzeugte sie. ## Entscheidung über nächste Runde in Berlin Inzwischen hat es Josy Kellner aus über 1.000 Bewerbungen in die Top 90 geschafft. In dieser Woche (2. August) fährt sie zur nächsten Entscheidungsphase nach Berlin. „Dort ist netzwerken angesagt. Ich habe also die Möglichkeit, in Gesprächen nicht nur mich, sondern auch mein Handwerk vielen Menschen aus ganz unterschiedlichen Branchen zu präsentieren“, erklärt die Teilnehmerin. Ob es danach für die angehende Fahrzeuglackiererin in die nächste Runde geht, entscheidet sich also in den kommenden Tagen. Doch auf das Siegertreppchen zu kommen, ist gar nicht unbedingt das große Ziel der Vogtländerin. „Vielmehr geht es mir darum, durch meine Teilnahme mehr junge Menschen für Werkstattberufe zu motivieren. Ich will die Aufmerksamkeit dafür erhöhen, was Handwerk alles kann.“ Ob Josy weiterkommt? schaden.news bleibt dran.
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