2024-05-22T09:06:01+0000

Kfz-Sattlerin aus Leidenschaft: „Ich habe mir alles selbst beigebracht“

Katarzyna Lippick und ihr Mann Patrick arbeiten in ihrem Betrieb G-Werk im hessischen Oberzent im wahrsten Sinne des Wortes Hand in Hand. Während sich der 50-Jährige um Karosserie und Mechanik der Fahrzeuge kümmert, sorgt Katarzyna Lippick dafür, dass der Innenraum in neuem Glanz erstrahlt. Vor sechs Jahren stieg die gebürtige Polin in den Betrieb ihres Mannes mit ein und führt dort ihre eigene Sattlerei. ## „Im Handwerk ist Können gefragt, nicht nur der berufliche Abschluss.“ Dabei ist die 41-Jährige eigentlich gelernte Bürokauffrau. Im Gespräch mit schaden.news erzählt sie, wie es zu dem beruflichen Wechsel kam: „Ich habe vor 15 Jahren im Büro einer Sattlerei gearbeitet. Krankheitsbedingt gab es in der Werkstatt Personalmangel und ich habe angeboten, auszuhelfen. Dabei hat sich schnell gezeigt, dass ich im Umgang mit der Nähmaschine sehr geschickt bin“, erzählt sie im Gespräch mit schaden.news. Aus der vorübergehenden Aushilfe wurde ein dauerhafter Arbeitsplatz. Der Inhaber der Sattlerei wusste das handwerkliche Können zu schätzen, hat Katarzyna Lippick bestärkt und sie angeleitet. „Mein Chef war begeistert und ich habe mir Stück für Stück alles selbst erarbeitet und beigebracht.“ Heute ist sie Profi in dem, was sie tut – auch ohne Berufsausbildung. „Im Handwerk ist Können gefragt, nicht nur der berufliche Abschluss.“ ## „Es fasziniert mich, Autos zu erhalten und alten Sitzen neues Leben einzuhauchen“ Vor sechs Jahren lernte die 41-Jährige schließlich ihren Mann Patrick Lippick kennen und stieg als Sattlerin mit in seinen Betrieb ein. Im G-Werk im hessischen Oberzent kümmern sich die beiden hauptsächlich um G-Klasse-Modelle von Mercedes – sind spezialisiert auf die Restaurierung der Kultmodelle. „Meist wird die Restaurierung der kompletten Sitze beauftragt, in 20 Prozent der Fälle müssen Bezug oder Polster repariert werden“, erklärt Katarzyna Lippick. In der Gestaltung sei dabei generell alles möglich und individualisierbar, deshalb ist der Sattlerin die individuelle Beratung extrem wichtig. Streben die Besitzer jedoch ein H-Kennzeichen an, dann gilt es auch den Innenraum historisch zu erhalten. „Ob Reparatur oder Komplettrestauration – mich fasziniert es einfach, Autos zu erhalten und alten Sitzen neues Leben einzuhauchen“, betont die Sattlerin. Katarzyna Lippick und ihr Mann erhalten dabei Aufträge aus ganz Europa. Denn unter Liebhabern der G-Klasse hat sich inzwischen rumgesprochen, dass in Oberzent Spezialisten am Werk sind. Und so verwundert es nicht, dass der Betrieb mit Restaurierungen über die nächsten zwei Jahre ausgebucht ist.