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Christian Simmert
2024-04-10T11:39:34+0000

HUK massiv unter Druck

Die Bilanz-Pressekonferenz der HUK-Coburg war in diesem Jahr schon sehr besonders. Am Dienstag stellte der Vorstand des größten deutschen Kfz-Versicherers ein durchwachsenes Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 vor – mit einem Rekordverlust in der Kfz-Versicherungssparte. Schon Anfang des Jahres hatte Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann die Schieflage mit drastischen Worten angekündigt, die beim Pressetermin relativiert und streckenweise wieder einkassiert wurde. [Erst auf hartnäckiges Nachfragen offenbarte sich nach und nach das tatsächliche Bild der Lage, über die wir heute berichten.](https://schaden.news/de/article/link/43956/huk-coburg-bilanzpressekonferenz) Auch für 2024 rechnet der Vorstand offenbar mit einer weiterhin negativen Schaden-Kosten-Quote. Das sei die neue Schadenrealität, betonte Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann und gab damit die Richtung für das laufende Jahr vor. Die Spitzenmanager der HUK gehen davon aus, dass ihnen die Kosten für Ersatzteile, Werkstattpreise und Reparaturaufwand weiter davonlaufen. Die Antwort aus Coburg auf diese Entwicklung lautet: die Kfz-Versicherung wird teurer. Im vergangenen Jahr um fünf, in diesem Jahr um weitere zehn Prozent. Es fließt also mehr Geld ins System der HUK. Ein Konzept zur Kostenreduktion ist kaum zu erkennen. Instandsetzungsquote, gebrauchte Ersatzteile, Reduzierung des administrativen Aufwandes, mehr Nachhaltigkeit – die Antworten auf unsere Nachfragen wirkten eher dünn. Während der Pressekonferenz erklärte Vorstandsmitglied Dr. Jörg Rheinländer, die HUK-Coburg habe keine Probleme ihre Reparaturaufträge in den Partnerwerkstätten unterzubringen. Nahezu alle Betriebe hätten in den bisher stattgefundenen Jahresgesprächen eine neue Vereinbarung unterschrieben. Auch die Weiterentwicklung des Werkstattnetzes laufe planmäßig. Das Geschäft mit den Coburgern scheint sich für die Betriebe wohl zu lohnen. Derweil steht die HUK weiter unter Druck. Zwar will sie nach eigenen Angaben ihre Servicequalität wieder verbessert haben, die noch vor Monaten die BaFin auf den Plan rief und Kunden sowie Mitarbeiter gleichermaßen verärgerte. Doch aus der Kostenfalle kommt der größte deutsche Versicherer nicht raus. Immer weniger Reparaturkapazitäten, immer mehr technische Komplexität bei der Instandsetzung und die Renditesucht der Automobilhersteller bei den Ersatzteilen – diese Entwicklung ist nicht umkehrbar. Das gilt jedoch für alle Versicherer. Die Coburger können aufgrund des Gewichtes ihrer Kfz-Sparte die Kostensteigerungen allerdings kaum durch Überschüsse anderer Geschäftsbereiche kompensieren.

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Wie sind Deutschlands K&L-Betriebe wirtschaftlich aufgestellt? Das wollte schaden.news in einer Konjunkturumfrage wissen. Es zeigt sich: Grundsätzlich sind die Werkstätten optimistisch. Doch Kostendruck, Fachkräftemangel und die Arbeit unter Volllast trüben das Bild.
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