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2024-03-27T09:57:11+0000

Atemschutz: Welche Maske eignet sich für welche Anwendung?

Wenn Stefan Langenberg in K&L-Betrieben unterwegs ist, erlebt er nach wie vor unter Lackiererinnen und Lackierern eine große Verunsicherung: „Viele Fachkräfte wissen nicht immer, welche Atemschutzmaske für welche Anwendung geeignet ist“, berichtet der Experte. Dabei sind Unternehmen verpflichtet, ihre Angestellten regelmäßig einmal im Jahr hinsichtlich aller notwendigen Arbeitssicherheitsmaßnahmen zu unterweisen. Doch die Praxis sieht anders aus. So hat auch die Prüforganisation DEKRA im Rahmen einer Forsa-Umfrage 2023 herausgefunden, dass vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Versäumnisse beim Arbeits- und Gesundheitsschutz bestehen. Dabei liefere die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ganz klare Vorgaben für Arbeitsschutzmaßnahmen in K&L-Betrieben. So ist es seit 2022 verpflichtend, dass Betriebsinhaber alle ihre Mitarbeiter nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch in einer bestimmten Zeit unterweisen. Auch eine Anpassungsüberprüfung ist durch den Vorgesetzten an jedem Mitarbeiter durchzuführen. Zudem müssen Mitarbeiter, die Atemschutzkleidung mit Atemwiderstand nutzen, einmal pro Jahr zu einer Lungenprüfung. ## Schleifen, Füllern, Lackieren – welche Maske eignet sich? Doch welche Atemschutzmaske ist denn nun für welche Anwendung geeignet? Hier kann Stefan Langenberg klare Empfehlungen geben. Für die Schleifarbeiten reicht demnach eine FFP2-Maske völlig aus. Der 3M-Experte empfiehlt diese mit einem Ausatemventil zu benutzen. Der Hersteller 3M habe dafür die 3M Aura 9322+ im Portfolio. Hier müsse aber die Tragezeit von maximal drei Tagen beachtet werden. Zudem wendet Stefan Langenberg ein: „Diese Maske ist für Bartträger ungeeignet, da sie dann nicht ordentlich abdichten kann.“ Weitere Möglichkeit: Bei der Vorbereitung die 3M Secure Click Mehrweg-Halbmaske HF-800 tragen. In diese lassen sich per Click die jeweils notwendigen Partikelfilter integrieren, beispielsweise FFP2 zum Schleifen und A2P3 zum Füllern und Grundieren. Diese Maske hat Filteröffnungen von beiden Seiten, dadurch verringert sich der Atemwiderstand. Ein blauer Punkt auf der Maske kann für eine Dichtsitzprüfung gedrückt werden. „Diese Maske eignet sich auch zum Lackieren in der Kabine – dann aber nur in Verbindung mit einer Schutzbrille“, erklärt Stefan Langenberg. ## „Vollhaube bietet nicht nur Bart-Trägern perfekten Rundumschutz“ Die nächste Stufe ist dann die Vollmaske. „Gerade Bartträger kommen bei Lackierarbeiten um die 3M Versaflo TR-800 nicht drumherum“, betont Stefan Langenberg. Und zählt die weiteren Vorteile auf, die diese Haube nach Angaben des Herstellers mit sich bringt: „Der Lackierer kann druckluftunabhängig arbeiten und sich durch den Akkubetrieb flexibel in der Kabine und auch außerhalb bewegen. Zudem sind die Augen immer geschützt und der Luftstrom fühlt sich angenehm an. Darüber hinaus muss die 3M Versaflo TR-800 nicht mehr kalibriert werden wie beim Vorgänger Model. ## Regelmäßiger Filterwechsel für volle Funktionsfähigkeit Einen wichtigen Hinweis hat der 3M Anwendungstechniker jedoch noch für alle Nutzer von Atemschutzmasken und -Hauben mit Filtern: „Diese Filter müssen regelmäßig gewechselt werden, da sie sonst nicht mehr ordnungsgemäß schützen.“ Stefan Langenberg empfiehlt, einmal pro Woche, beispielsweise immer montags, den Filterwechsel durchzuführen. Dann sei der Fahrzeuglackierer auf der sicheren Seite. ## Geheimtipp bei Reflektionen auf der Haube Zum Schluss noch ein Geheimtipp vom Experten: „Manchmal berichten uns Anwenderinnen und Anwender, dass sie bei der Atemschutzhaube durch die Lichtreflektionen irritiert sind und sie das bei der Arbeit stört. Dieses Problem lässt sich leicht beheben: Einfach links und rechts am Rand des Sichtfeldes jeweils eine Bahn Abdeckband auf das Visier kleben“, meint Stefan Langenberg abschließend.