2024-02-21T10:15:19+0000

Keine Nullrunde, aber mehr gesteuerte Haftpflichtschäden

Die Meldungen der letzten Wochen zur Schieflage der HUK-Coburg reißen nicht ab. Eine tiefrote Schaden-Kosten-Quote wird dem größten deutschen Kfz-Versicherer wohl ordentlich die Bilanz verhageln. Klar, die Coburger werden den Verlust schon irgendwie wegstecken, so wie viele andere Assekuranzen der Branche auch. Viel schlimmer für die HUK sind die Prozessstörungen, die enorm langen Regulierungszeiten und die schlechte Servicequalität – und der damit verbundene Imageverlust. [Welche Auswirkungen diese Situation auf die Partnerwerkstätten bei den anstehenden Jahresgesprächen hat, fragen wir in dieser Woche den neuen Leiter Schadenprozessmanagement Michael Schnapp in unserem Exklusiv-Interview.](https://schaden.news/de/article/link/43880/huk-coburg-it-michael-schnapp-februar-2024) Der Nachfolger von Thomas Geck steht vor zahlreichen Herausforderungen. In unserem Gespräch macht er aber deutlich: Eine Nullrunde bei den Stundensätzen wird es nicht geben. Damit will Michael Schnapp bei den Partnerwerkstätten punkten. Denn er weiß, dass es derzeit enorm schwierig ist, Reparaturvolumen in den Betrieben überhaupt unterzubringen. In Zukunft werden die Coburger davon wohl noch mehr in ihr Werkstattnetz lenken. Denn die Steigerung des gesteuerten Geschäftes ist der einzige Weg, um die Schadenkosten schnell und merklich zu reduzieren – vor allem im Haftpflichtschadenfall. Doch genau hier liegt Zündstoff. [Der Bundesverband der Partnerwerkstätten forderte schon im Herbst vergangenen Jahres die Abschaffung der Direktkundenregelung.](https://www.schaden.news/de/article/link/43703/schadensteuerung-bvdp-kritisiert-direktkundenregelung) Zwar greift diese Regelung nach Aussagen von Michael Schnapp bei der HUK-Coburg nicht. Dennoch dürften Partnerwerkstätten aufgrund der hohen Auslastung derzeit kein Interesse daran haben, mehr gesteuerte Haftpflichtschäden zu Kasko-Konditionen abzurechnen. Es bleibt abzuwarten, wie die Betriebsinhaber jetzt in die Jahresgespräche mit den Coburgern gehen und ob sie es schaffen, ihre Reparaturvolumenzusagen zu anständigen Konditionen zu verkaufen. Für die HUK-Coburg wäre dies immer noch günstiger, als die oftmals überteuerten Stundensätze der Markenwerkstätten zu bezahlen. Wie die Situation in den Karosserie- und Lackierbetrieben derzeit tatsächlich aussieht, fragen wir Sie als Betriebsinhaber in dieser und den nächsten Wochen. [Wir starten heute unsere Stimmungs- und Konjunkturumfrage zur wirtschaftlichen Lage der Unternehmen in unserer Branche.](https://schaden.news/de/article/link/43871/konjunkturumfrage-februar-2024) Die Beteiligung lohnt sich, denn je mehr Betriebe mitmachen, desto klarer wird das Bild zur aktuellen Entwicklung des Schadenmarktes im Frühjahr 2024.
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