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2024-01-31T11:43:26+0000

Gemeinsames Ziel: Verbände bekräftigen unabhängige Nachhaltigkeitsstandards

Treffender hätte die Begründung für das Pressegespräch, zu dem die Spitzen der Branchenverbände ZDK (Zentralverband Deutsches Kfz-Gebwerbe), ZKF (Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik), BFL (Bundesverband Fahrzeuglackierung) und BVdP (Bundesverband der Partnerwerkstätten) am Dienstag (30. Januar) ins Drive Volkswagen Forum geladen hatten, nicht sein können: [Da aufgrund des ZDK-Jahresauftakts, verbunden mit der Präsentation des DAT-Reports nur wenige hundert Meter entfernt](https://schaden.news/de/article/link/43842/dat-report-2024-praesentation-berlin-die-wichtigsten-ergebnisse), die Fachpresse und alle relevanten Branchenteilnehmer eh in der Hauptstadt weilten, habe man nachhaltig gedacht und den Gesprächstermin auf den gleichen Tag gelegt. ## Mit Geschlossenheit gegen die Siegelflut Im Gespräch bekräftigten Jeffrey Kilian (ZDK), Peter Börner (ZKF), Michael Pinto (BVdP) und Steven Didssun (BFL) ihre Bestrebungen, gemeinsam ein unabhängiges Nachhaltigkeitszertifikat auf den Weg zu bringen. [Bereits in der Schadentalk Web-TV-Sendung im Oktober hatten ZKF, BVdP und BFL ihre Standpunkte zu gemeinsamen Nachhaltigkeitsstandards verdeutlicht. ](https://schaden.news/de/article/link/43667/rueckblick-web-tv-sendung-nachhaltigkeit) Diese wurden nun am Dienstag noch einmal geschlossen präsentiert. Demnach soll ein bundeseinheitlicher Standard für nachhaltiges Handeln in Reparaturbetrieben entwickelt werden, das aufgrund objektiver Kriterien vergeben und in der gesamten Branche anerkannt wird. Durch die Geschlossenheit der Verbände wolle man der inflationären Siegelflut unterschiedlicher Anbieter im Markt vorgreifen, hieß es im Pressegespräch weiter. ## Orientierung an ESG-Kriterien Das Zertifikat solle sich demnach an alle Arten und Größen von Kfz-Werkstätten richten, einschließlich Fahrzeuglackier- und Karosseriebetriebe sowie Reparaturwerkstätten. Ausdrückliches Ziel sei, mit den Standards auch Klein- und Kleinstunternehmen abzuholen, die durch einen schlanken und handlebaren Kriterienkatalog die Anforderungen von Auftraggebern, wie Versicherern, Flotten, Leasinggesellschaften, OEMs, sowie durch Banken und die (Lack-)Industrie hinsichtlich nachhaltigen Handelns erfüllen können. Dabei orientieren sich die Verbände nach eigenen Angaben an den ESG-Kriterien, die neben Umwelt- auch soziale Aspekte und verantwortungsvolle Unternehmensführung beinhalten. Richtlinien der EU müssten dabei erfüllt werden, was eine gewisses Niveau des Kriterienkatalogs voraussetze. Ein Schwerpunkt soll dabei laut den Verbänden auf der Reduzierung von Energieverbräuchen und CO2-Emmission liegen, was sich klar messen lasse. Für die Entwicklung des Nachhaltigkeitszertifikats ist laut der Runde vom Dienstag organisatorisch die Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung e.V. (IFL) in Friedberg zuständig. Die Erstüberprüfung der Kriterien in den jeweiligen Betrieben solle durch einen unabhängigen Dritten erfolgen. ## Verbände rufen zum Gespräch auf Wichtig war es den anwesenden Verbandsvertetern, noch einmal zu betonen, dass die Standards unabhängig und für alle offen sein sollen. Diese Unabhängigkeit könne nur von den Verbänden selbst kommen, immerhin würden die anwesenden Verbände in Summe rund 40.000 MItglieder vertreten. Im Pressegespräch wiesen die Verbandsspitzen zudem darauf hin, dass das Nachhaltigkeitszertifikat so gestaltet sei, dass es für alle Marktteilnehmer offen ist. Dementsprechend seien alle Marktteilnehmer und Branchenvertreter dazu eingeladen, mit den Verbänden ins Gespräch zu kommen. ## Konzentration auf Inhalte, nicht auf Schnelligkeit Ziel bei der Entwicklung dieser Standards sei jedoch ausdrücklich nicht, schnellster zu sein. Deshalb ließen die Verbandsvertreter während des Pressegesprächs auch Fragen nach einem konkreten Zeithorizont, in dem die Entwicklung der Standards abgeschlossen sein sollen, offen. Vielmehr wollen die Verbände nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen: Es wird etwas getan.
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