2024-01-24T09:41:37+0000

Wie geht es jetzt weiter?

In verblüffender Offenheit hat HUK Vorstands-Chef Klaus-Jürgen Heitmann gleich zu Jahresanfang klar ausgesprochen, wie desaströs die Lage der Kfz-Versicherer derzeit ist. Dazu beschreibt der Coburger die Situation in seinem eigenen Haus ebenfalls schonungslos und bezeichnet sie als so schlimm, wie er sie selbst noch nicht erlebt hat. [Klaus-Jürgen Heitmann spricht Klartext – nicht nur im Interview, sondern auch während der Mitarbeiterversammlung der HUK-Coburg in der vergangenen Woche.](https://schaden.news/de/article/link/43834/huk-coburg-verliert-kunden-und-kaempft-mit-extremen-schadenkosten) [Schon LVM-Vorstand Heinz Gressel schätzte in unserer Web-TV-Sendung Anfang November vergangenen Jahres die Situation für die gesamten Versicherungsbranche als dramatisch ein.](https://schaden.news/de/article/link/43736/zusammenfassung-web-tv-sendung-november-2023) Krasse Schadenkosten (Stundensätze von über 500 Euro in Markenwerkstätten), schwere Schadenbilder bei Hagelschlag und eine Unfallschadenhäufigkeit mit der niemand gerechnet hat – das Jahr 2023 kostet die Assekuranzen Milliarden. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass man auf der Einnahmeseite lange Jahre nicht genug unternommen und sich einen ruinösen Prämienwettbewerb geliefert hat. Das rächt sich jetzt. Doch was folgt jetzt aus diesem miserablen Lagebericht? Die Offenheit der Vorstände kommt nicht ohne Grund. In den nächsten Wochen und Monaten stehen die Jahresgespräche mit den Partnerwerkstätten der Kfz-Versicherer an. Man baut vor, will auf die Bremse treten. Denn auch die Betriebe sehen sich zu Beginn des Jahres mit einer weiteren Kostenexplosion konfrontiert. Löhne, Logistik, Material und noch mehr nicht fakturierbarer administrativer Aufwand treiben die Stundensätze weiter in die Höhe. Gleichzeitig werden die Reparaturkapazitäten immer knapper. Die Lage wird deshalb knifflig bleiben. Die Botschaften der Vorstände richten sich aber auch an die eigene Mannschaft. Man wird sich in Coburg, Münster, München, Stuttgart und anderswo neu aufstellen müssen. Es wird umgebaut. Beispiel HUK: Die Gebiete der Schadenaußenstellen sollen anders verteilt werden. Auch das Werkstattnetz wird neu geclustert. Grundsätzlich will man überall digitaler, serviceorientierter werden und neue Geschäftsfelder erschließen, wie die Coburger mit ihrer Autowelt. Die Zeichen stehen also auch bei den Kfz-Versicherern auf Veränderung.