2024-01-03T09:45:34+0000

PPG | Nexa Autocolor: „Balance zwischen Rendite und zunehmenden Aufwendungen wahren“

_Hoher Investitionsbedarf, Sicherung der Rendite, Fachkräftemangel und ressourcenschonende Reparaturprozesse – Jochen Kleemann, Geschäftsführer PPG Deutschland Sales & Services GmbH, spricht im Interview über die größten Herausforderungen für K&L-Betriebe in diesem Jahr und erklärt, wie der Lackhersteller PPG | Nexa Autocolor die Werkstätten dabei konkret unterstützt._ ___Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für K&L-Betriebe in diesem Jahr? ___ __Jochen Kleemann:__ Die Herausforderungen für die K&L Betriebe sind vielschichtig, sodass zu jedem Zeitpunkt die Balance zwischen Rendite und zunehmenden Aufwendungen zu wahren ist. Wir beobachten, dass die Preis- aber auch die Innovationsspirale sich weiterdrehen, insbesondere mit Blick auf die zunehmenden Aufwendungen für Personal – Stichwort: Fachkräftemangel, Digitalisierung, Ersatzteile, Energie etc. Diese Entwicklung führt einerseits zu einem erhöhten Investitionsbedarf bei zeitgleichen Sicherungen der Rentabilität bzw. Produktivitätssteigerungen. Betriebe, die diese Handlungsfelder frühzeitig erkennen und kontinuierlich investieren, sind auch ausreichend für den Mobilitätswandel vorbereitet. Hier sei zu beachten, dass auch die Automobilindustrie sich im ständigen Wandel bewegt, infolgedessen die Werkstätten das Thema Mobilitätswandel als fortlaufenden Prozess verstehen und sich kontinuierlich anpassen, um den Anforderungen von morgen gerecht zu werden. Es ist daher ratsam, dass alle Marktteilnehmer – auch wir als Lackhersteller – sich mit den neusten Entwicklungen und Technologien auseinandersetzen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. ___Wie beurteilen Sie die derzeitige Marktlage im Unfallreparaturgeschäft generell und mit Blick auf die Schadensteuerung? ___ __Jochen Kleemann:__ Das Unfallreparaturgeschäft profitiert derzeit durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, vermehrte Hagelschäden und damit eine gestiegene Unfallhäufigkeit. Das Schadenvolumen hat sich deutlich erhöht, wenngleich das Niveau vor pandemischer Lage nach wie vor noch nicht erreicht worden ist. Folglich bewegt sich die Auslastung zurzeit auf einem hohen bis sehr hohen Niveau, sodass Reparaturvorlaufzeiten von mehreren Wochen keine Seltenheit darstellen. Die erhöhten Vorlaufzeiten sind einerseits der nach wie vor mangelnden Ersatzteilversorgung als auch des Fachkräftemangels geschuldet. Der Freude über eine verbesserte Auslastung wird aber gleichermaßen durch eine inflationsbedingte Kostensteigerung eingetrübt. Hier ist nicht nur die Ersatzteilpreisentwicklung besorgniserregend, sondern auch die gestiegenen Aufwendungen für IT-Investitionen, Leihwägen, Energie, Personal etc. Angesichts der guten Auslastung werden Kundenaufträge stärker als in der Vergangenheit nach Renditegesichtspunkten beurteilt und angenommen, sodass wir im Markt deutliche Reparaturkapazitätsengpässe sehen, mit denen sich auch die Schadensteuerung auseinandersetzen muss und wird. Hier kann man angesichts der

wieder gestiegene Unfallhäufigkeit, höhere Werkstattpreise und Ersatzteilkosten eine Gratwanderung zwischen Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und Sanierungsmaßnahmen erwarten. ___Die Nachhaltigkeit nimmt immer größeren Raum ein. Wie treiben PPG und Nexa Autocolor dieses Thema voran und wie wichtig ist ein einheitlicher Nachhaltigkeitsstandard für die Branche?___ __Jochen Kleemann:__ Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gewinnen in unserer Welt immer mehr an Bedeutung und auch die Instandsetzungsbranche befindet sich hier im Umbruch. Das Thema Nachhaltigkeit betrifft jede Branche, jeden Betrieb als auch jede Einzelperson, sodass branchenüberreifende Initiativen, die sich für einen Nachhaltigkeitsstandard einsetzen, eine klare Orientierung für alle Marktteilnehmer schaffen. Zeitgleich werden Komplexitäten, die durch individuelle Ansätze entstehen, vermieden, sodass eine maximale Transparenz über die Nachhaltigkeitskriterien für alle Marktteilnehmer sichergestellt ist. Bei PPG ist das Thema Nachhaltigkeit seit Jahren tief verankert und nimmt einen bedeutenden Platz in der strategischen Ausrichtung ein. Wir legen viel Wert auf ein gleichermaßen ökologisches, ökonomisches und soziales Miteinander, indem wir innovative Produktlösungen mit digitalen Bausteinen und Serviceleistungen intelligent miteinander verknüpfen. Dabei helfen eine Vielzahl energiesparender Produktinnovationen, flexible Technologien genauso wie die Anwendung von automatisierten bzw. digitalen Bausteinen wie beispielsweise die jüngst vorgestellte digitale Farbtonfindung. ___Wie unterstützt PPG die K&L-Betriebe konkret mit Blick auf die künftigen Herausforderungen?___ __Jochen Kleemann:__ Im Rahmen unseres SUSTAINABILITY CO2NCEPT können sich Partnerbetriebe mit innovativen Produktlösungen und energiesparenden Prozessen, digitalen Tools sowie Services und Schulungen zukunftssicher aufstellen bei gleichzeitiger Steigerung der Rentabilität und Produktivität in allen Bereichen der Werkstatt. Dabei gewinnt der Betrieb durch eine moderne, zeitgemäße als auch zukunftsorientierte Aufstellung parallel an Arbeitgeberattraktivität, welche vor dem Hintergrund des Themas Fachkräftemangel gleichermaßen bedeutsam ist. Zugleich unterstützen wir unsere Betriebe in der tagtäglichen Arbeit, indem wir individuell auf die Bedürfnislage des einzelnen Betriebs eingehen. Hier können Themen wie Arbeitsabläufe, Prozessanalysen, ausgereifte Werkstattplanungen, zeitgemäße Trainings aus der Praxis für die Praxis oder aber auch betriebswirtschaftliche Themen zur Positionsbestimmung und zur strategischen Ausrichtung im Vordergrund stehen.

AkzoNobel: „Strategische Kooperationen gewinnen an Bedeutung“

Qualifizierte Fachkräfte sind gefragter denn je. Die Weiterbildung der Mitarbeiter – auch um diese langfristig ans Unternehmen zu binden – ist deshalb aus Sicht von AkzoNobel-Vertriebschefin Jeanette Ast-Leiner ein Muss. Und auch strategische Kooperationen werden immer wichtiger.

Hier geht's zum Interview.

Glasurit: „Wir können nur erfolgreich am Markt sein, wenn wir die Jugend für diesen tollen Job begeistern“

Der Kampf gegen den Fachkräfte- und Auszubildendenmangel sowie die nachhaltige Ausrichtung werden auch 2024 essentiell für die K&L-Branche, ist sich Tobias Brefeld sicher. Der Regional Business Manager DACH und Zentraleuropa bei Glasurit erklärt im Interview, wie der Lackhersteller BASF und die Lackmarke Glasurit die Werkstätten bei diesen Herausforderungen unterstützen wollen.

Zur Markteinschätzung von Tobias Brefeld

Web-TV: Digitalisierung – wo hakt es noch, wo läuft es schon?

An einem historischen Ort ging es beim Schadentalk im Web-TV vergangene Woche live um die Gegenwart und Zukunft der Digitalisierung. Wie können Bits und Bytes die Arbeitswelt für K&L-Betriebe sowie das gesteuerte Schadengeschäft maßgeblich verändern? Welche Chancen und Grenzen haben die digitalen Lösungen?

Sehen Sie hier die ganze Web-TV-Folge.

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