„Mit Innovationsgeist die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe maßgeblich sichern“

_Die Herausforderungen des Marktes erfordern proaktives Handeln, meint Steven Didssun. Dieser Aufgabe sieht sich der Bundesverband Fahrzeuglackierer in diesem Jahr auf verschiedenen Ebenen gegenüber. Im schaden.news-Gastbeitrag gibt der Präsident Verbandes eine Einschätzung zur Lage des Marktes und einen Überblick, was der Bundesverband in diesem Jahr plant._ „Das vergangene Jahr war für unser Fahrzeuglackierer-Handwerk mit einigen Herausforderungen verbunden. Wir haben einen erheblichen Anstieg bei der Nachfrage von Unfallreparaturen gesehen. Die hohe Auslastung resultierte in einer intensiven Belastung unserer Werkstätten, deren Situation durch teilweise noch immer bestehende Lieferengpässe und Rückstände verschärft wird. Ganz zu schweigen vom anhaltenden Fachkräftemangel. Gut ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter sind rar. Die Kombination von hoher Nachfrage und personalbedingten reduzierten Reparaturkapazitäten und den damit verbundenen längeren Vorlaufzeiten stellte für unsere Betriebe 2023 ein schwieriges Spannungsfeld dar. Zeitgleich stiegen die Kosten für Ersatzteile, Lacke, Werkzeuge und Personal erheblich an. Unsere Werkstätten mussten deshalb permanent ihre Kalkulationen – und letztlich auch Endkundenpreise – überarbeiten, um wettbewerbsfähig bleiben und eine qualitativ hochwertige Reparatur anbieten zu können. Diese herausfordernde Marktlage machte ein proaktives Handeln der Unternehmen unerlässlich: Die Einführung von effizienten Prozessen, um die Auslastung zu bewältigen und die Reparaturzeiten zu verkürzen. Investitionen in Schulungen von Mitarbeitern, um die Qualität der Reparaturen zu gewährleisten und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Überprüfung der Kostenstrukturen und Kalkulationen, um Preissteigerungen auszugleichen. Das sind nur wenige Beispiele von unternehmensstrategischen Themen, denen sich unsere Betriebe im vergangenen Jahr stellen mussten. Trotz der aktuellen Widrigkeiten blicken wir mit positiven Erwartungen ins neue Jahr. Die steigende Anzahl von neuen Fahrzeugen auf unseren Straßen sowie die zunehmende Sensibilisierung für moderne Antriebs- und Assistenzsysteme versprechen eine hohe Nachfrage nach hochwertigen Reparaturen. Daraus ergibt sich eine große Chance für unser Fahrzeuglackierer-Handwerk – aber auch die Notwendigkeit einer engeren Vernetzung innerhalb der Branche sowie einer starken Positionierung. Ab Januar wird deshalb die Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer umfirmiert in den Bundesverband Fahrzeuglackierer. Wir gehen damit einen großen Schritt in Richtung eines modernen und attraktiven Verbandsauftritts, der genau wie unser Handwerk ist – dynamisch, innovativ und hochrelevant. Wir haben in den vergangenen Jahren einen hohen politischen Stellenwert in unserer Branche – und darüber hinaus – erreicht. Unsere Stimme wird gehört und wir wirken aktiv an zukunftsweisenden Entscheidungen mit. Als Bundesverband Fahrzeuglackierer werden wir diesen politischen Einfluss weiter stärken und noch effektiver für die Interessen unserer Mitglieder eintreten. Ein Fokus liegt dabei auf der Kollaboration mit unseren Partnerverbänden. Gemeinsam wollen wir nachhaltige, zukunftssichere Geschäftsmodelle entwickeln sowie Synergien zum Vorteil unserer Betriebe und Branche heben. Ein weiteres zentrales Handlungsfeld ist die Nachwuchsförderung. Wir glauben fest daran, dass unsere Branche talentierte und motivierte Menschen verdient, die bereit sind, sich mit Leidenschaft und Leistungswille für unser Handwerk einzusetzen. Um junge Menschen für eine Karriere zu begeistern, zeigen wir ihnen die Perspektiven unseres Handwerks auf. Dazu gehören 2024 die Deutsche Meisterschaft der Fahrzeuglackierer, das neu gegründete Fahrzeuglackierer Nationalteam sowie die Fertigstellung eines neuen, zeitgemäßen Berufsbildes für die Ausbildung. Wir haben große Pläne und freuen uns auf ein erfolgreiches neues Jahr. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem Innovationsgeist, unserer strategischen und politischen Arbeit sowie unserem engen Schulterschluss mit unseren Verbands- und Industriepartnern wertvollen Mehrwert erschaffen und die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe und Branche maßgeblich sichern können.“ _Steven Didssun, Präsident Bundesverband Fahrzeuglackierer_

„Unsere Branche wird mit Situationen in einer ganz neuen Dimension konfrontiert“

Der Fachkräftemangel und der Preisdruck bleiben aus Sicht von ZKF-Präsident Peter Börner auch in diesem Jahr die größten Herausforderungen für Werkstätten. Mit der Elektrifizierung sieht der Branchenverband jedoch auch neue Chance für K&L-Betriebe. Fakt ist: Der ZKF wird sich in diesem Jahr neu ausrichten, um seine Mitgliedsbetriebe noch besser unterstützen zu können. Wie der Verband die Herausforderungen konkret angehen will, lesen Sie im Gastbeitrag von ZKF-Präsident Peter Börner.

Lesen Sie hier den Gastbeitrag.

BVdP: „Die Schadensteuerung muss neu gedacht werden“

Die Herausforderungen für Partnerbetriebe werden auch in diesem Jahr nicht weniger, meint Reinhard Beyer. In seiner Einschätzung gibt der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten (BVdP) Impulse dazu, welche Rahmenbedingungen sich ändern müssen, damit das Geschäft mit den gesteuerten Schäden auch zukünftig rentabel ist.

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