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2023-12-13T10:17:12+0000

Gutachter informieren sich über moderne Lacktechnologie

Zu der 19. Fachtagung der öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen (kurz: ö.b.u.v. SV) für Fahrzeuglackierung hat der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz mit der Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer (BFL) in der vergangenen Woche (4. und 5. Dezember) eingeladen. Die Veranstaltung war mit rund 50 Teilnehmern, darunter aktuell 20 bundesweiten ö.b.u.v. Sachverständige für Fahrzeuglackierung, dem Vorstand der BFL sowie verschiedenen Vertretern aus der gesamten Fachbranche, darunter auch der Lackindustrie, breit gefächert aufgestellt. ## Tag 1 im IPA: Lacktechnologie und Freigabeverfahren im Blick Am ersten Veranstaltungstag kamen die Teilnehmer im Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart zusammen. Dort standen nach der Begrüßung durch Torsten Schmidt, Leiter Geschäftsbereich Fahrzeuglackierung im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, Kuddusi Yilmaz, Vorsitzender des Arbeitskreis der ö. b. u. v. Sachverständige für Fahrzeuglackierung im Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz und Dr. Christina Bauder, Leiterin lackchemische Anwendungstechnik - Abteilung Beschichtungssystem und Lackiertechnik im IPA, unter anderem die Themen Prüfnormen, Standards und Freigabeverfahren von Automobillackierungen auf dem Programm. Zudem gab Dr. Volker Wegmann von der IPA Prozessentwicklung einen Einblick in technische und funktionale Anforderungen bei der Reparaturlackierung. Dr. Stefanie Wunder berichtete über die Anforderungen an die Beständigkeit von lackierten Fahrzeugteilen gegenüber Immissionen und Chemikalien. Zudem konnten sich die Teilnehmer im Rahmen einer Führung durch das IPA-Labor einen Einblick in die Arbeit des Instituts verschaffen. ## Tag 2 in der Zukunftswerkstatt 4.0: Daten, E-Fahrzeuge und digitale Tools im Fokus Der zweite Veranstaltungstag startete in der Zukunftswerkstatt in Esslingen. Die Direktorin Edith Piesching begrüßte und führte gemeinsam mit Nico Hoffmann, dem Technischer Leiter der Zukunftswerkstatt, und Axel Krüger, Cooperation Manager Karosserie und Lack der DAT, die gleichzeitig Initiator und Partner der Zukunftswerkstatt ist, die Teilnehmer durch das im November 2021 eröffnete Gebäude. Im Anschluss lagen die Schwerpunkte unter anderem in der Wertermittlung von E-Fahrzeugen unter Berücksichtigung des Batteriezustandes, in der Bedeutung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) als neutrale Dateninstanz in der Automobilwirtschaft sowie im Umgang mit Connected Car-Daten. Am Nachmittag standen die Mehrwinkelfarbmessung für OEM, Lacklabor und Refinish auf dem Programm. Unter der Überschrift „Die Aufgabe und Position des ö.b.u.v. Sachverständigen im Prozess“ referierte Thomas Nonas, Syndikusrechtsanwalt des BV Farbe, abschließend zu rechtlichen Aspekten beim Umgang mit Sachverständigengutachten vor Gericht. ## „Wichtige Grundlagen für die tägliche Arbeit der Gerichtsgutachter“ Torsten Schmidt zeigte sich im Telefonat mit schaden.news erfreut über den Verlauf der zweitägigen Veranstaltung, die der Bundesverband und die Fachgruppe alle zwei Jahre
organisieren. Bei der Veranstaltung erlangen die Gerichtssachverständigen für Fahrzeuglackierung zum vermittelten Wissen auch erforderliche Fortbildungspunkte, die sie für eine dauerhafte Zulassung bei den ortsansässigen Handwerkskammern benötigen. „Die Sachverständigen haben durch die Veranstaltung fundiertes Wissen vermittelt bekommen und neue Kenntnisse und Grundlagen für ihre tägliche Arbeit erworben“, erklärte Torsten Schmidt. Besonders freute ihn, dass mit Dr. Christoph Lauterwasser, dessen designiertem Nachfolger Dr. Christian Sahr und Referatsleiter Reparaturtechnik Thomas Behl auch Vertreter des Allianz Zentrums für Technik vor Ort waren. Mit dem Veranstaltungsort IPA am ersten Tag kehrte seinen Berichten zufolge die Fachtagung auch zu ihren Wurzeln zurück. So war das Institut seit der Gründung des Arbeitskreises 1991 für viele Jahre Wirkungsstätte für den Arbeitskreis. ## „Blick hinter die Kulissen“ Der Vorsitzende des Arbeitskreises der ö.b.u.v. Sachverständigen für Fahrzeuglackierung, Kuddusi Yilmaz, blickte ebenfalls auf eine gelungene Veranstaltung zurück: „Wir haben uns bei der Fachtagung mit anspruchsvollen Themen beschäftigt und uns gefreut, einmal mehr die Möglichkeit nutzen zu können, hinter die Kulissen zu schauen und zu netzwerken“, resümierte er. Die Veranstaltung wird vom Planungsausschuss organisiert und die Themensetzung mit den aktuellen Herausforderungen aus dem Arbeitskreis bestimmt. „Wir sind gut miteinander vernetzt und tauschen uns auch unterjährig intensiv auf verschiedenen Plattformen aus. Daher kristallisierten sich bestimmte Themen, die uns Sachverständige immer wieder beschäftigen, sehr schnell heraus. Letztendlich kommen der Austausch und die gemeinsame Fort- und Weiterbildung der gesamten Öffentlichkeit zu Gute, da wir in unserer Funktion als ö. b. u. v. Sachverständige der Öffentlichkeit und der Justiz mit unserem besonderen Sachverstand als fachlich fundierte Berater zur Seite stehen.“ Kuddusi Yilmaz wies darauf hin, dass es im kommenden Jahr wieder eine Online-Infoveranstaltung zur fachlichen Qualifizierung zum ö.b.u.v. Sachverständigen für Fahrzeuglackierung geben wird. Die Interessenten bekommen bei der Online-Veranstaltung wichtige Informationen über den Ablauf zur fachlichen Eignungsprüfung, die zentral im Bundesverband durch ein Fachgremium organisiert und durchgeführt wird. ## „Die Themen haben den Nerv bei allen Teilnehmern getroffen“ „Mit den Sachverständigen sind wir Betriebsinhaber ja sonst nicht immer auf der gleichen Seite – vor allem nicht, wenn es sich um einen Kaskofall handelt“, erklärte Teilnehmer Andreas Lau nach der Veranstaltung im Gespräch mit schaden.news. Umso mehr begrüßte der Bundesfachgruppenleiter Mecklenburg- Vorpommerns die Inhalte der Fachtagung. „Alle Punkte auf der Tagesordnung waren für beide Seiten gleichermaßen interessant, haben einen Nerv bei allen Anwesenden getroffen und brachten mehr Verständnis für die Arbeit des Gegenübers. So entstanden auch zahlreiche fruchtbare Diskussionen und interessante Gespräche“, berichtete Andreas Lau. Zudem lobte er die Möglichkeit, Einblicke in die Räumlichkeiten und die Arbeit des IPA und der Zukunftswerkstatt zu erhalten.
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