2023-10-26T11:27:46+0000

Sind die hohen Stundensätze wirklich das Problem?

[Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft präsentierte den Pressevertretern in einem Online-Mediengespräch heute die Ergebnisse seiner jüngsten Studie.](https://schaden.news/de/article/link/43707/gdv-studie-reparaturkosten-von-e-autos-teurer) Das Ergebnis ist für die Versicherungswirtschaft „alarmierend“. Denn die Reparaturkosten der Stromer sind um rund ein Drittel höher als die baugleicher Verbrenner. Mit Blick auf die „reparaturunfreundliche“ Antriebsbatterie – den Kostentreiber Nummer 1 – ist dieses Ergebnis nicht unbedingt überraschend. Folgerichtig formuliert der GDV im Rahmen des Mediengespräches auch konkrete Forderungen an die Hersteller, hinsichtlich der Reparierbarkeit und der Zurverfügungstellung von relevanten Reparaturdaten. Richtig ist auch, dass es konkrete Kriterien zur Quarantänelagerung geben muss, denn die vorsorgliche Quarantäne ohne konkrete Anhaltspunkte auf eine Gefährdung oder gar das Tauchen in einen Löschcontainer darf nicht sein. D´accord! Aber – und das muss an dieser Stelle gesagt werden – während des Gespräches entstand auch der Eindruck, dass der GDV die Stundenverrechnungssätze als einen Hauptkostentreiber der Reparaturrechnungen identifiziert. Und der Verweis, dass damit die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen generell gefährdet sei, ist doch eher fragwürdig. Denn Fakt ist auch: Die Reparatur- und auch Ersatzteilkosten steigen seit Jahren. [Eben deshalb prophezeite der GDV erst im Sommer einen tiefroten Jahresabschluss für die Kfz-Versicherer.](https://schaden.news/de/article/link/43560/gdv-prognostiziert-milliardenverluste-2023) Im Bezug auf E-Autos scheinen die Stundenverrechnungssätze doch eher das Zünglein an der Waage zu sein und nicht der Hauptgrund für hohe Reparaturrechnungen. Und klar ist auch: Die Investitionen, die Betriebe rund um Qualifizierungen und Ausrüstung tätigen müssen, rechtfertigen auch einen höheren Reparaturstundensatz. [Das bestätigte übrigens auch Thomas Geck, Leiter Schaden Prozessmanagement der HUK-Coburg, beim Schadentalk im Web-TV im Juni. ](https://schaden.news/de/article/link/43513/schadentalk-web-tv-nachberichterstattung-mobilitaetswende-juni-2023) Nachhol- und Optimierungsbedarf im Umgang mit verunfallten Elektrofahrzeugen gibt es ohne Frage auf vielen Ebenen, der angesetzte Stundenverrechnungssatz sollte in dieser Diskussion jedoch eher eine untergeordnete Rolle spielen!
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