2023-04-26T11:17:46+0000

Ehrlich gesagt…

… können auch wir in der Redaktion das Thema Nachhaltigkeit kaum noch schreiben. Nicht weil uns die Buchstaben ausgehen, sondern vielmehr, weil derzeit nahezu alles nachhaltig ist. Dennoch kommen wir an dem Thema nicht vorbei – das gilt vor allem für unsere Branche. Denn derzeit braut sich was zusammen. Warum? In den letzten Monaten sind das Allianz Zentrum für Technik und der Schadensteuerer Innovation Group vorgeprescht. Sie wollen branchenweit geltende Standards und ein Siegel etablieren, dass künftig K&L-Betriebe kennzeichnet, die besonders nachhaltig reparieren. Gleichzeitig denken Kfz-Versicherer wie die HUK-Coburg darüber nach, welche Kriterien in ihrem Werkstattnetz für CO2-Reduzierung gelten sollen. Keine Frage, Klimaschutz ist wichtig und Nachhaltigkeit gerade in der Kfz-Reparaturbrachen ein Markenzeichen, das ohnehin gilt. Denn verunfallte Autos zu reparieren anstatt zu verschrotten, ist grundsätzlich nachhaltig. Doch was jetzt droht, ist ein Flickenteppich an Siegeln, Kennzeichnungen und vor allem Anforderungen, die Karosserie- und Lackierbetriebe zu erfüllen haben.[ In unserem Beitrag kritisieren die Branchenverbände deshalb heute die Initiativen von AZT und Innovation Group, die beide zum Allianz Konzern gehören.](https://schaden.news/de/article/link/43422/nachhaltigkeit-ist-nicht-zum-nulltarif-zu-haben) Was die Branche jetzt dringend braucht, ist ein runder Tisch, ein Gipfeltreffen wichtiger Akteure aus dem Schadenmarkt, die verbindliche und realistische Kriterien für die nachhaltige Kfz-Unfallschadenreparatur entwickeln – bevor die Betriebe wieder zig unterschiedliche Standards erfüllen müssen. Dabei sollten alle Beteiligten im Auge behalten, dass derzeit die Investitionskraft vieler Betriebe schnell an Grenzen stößt.