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2023-03-29T12:14:52+0000

HUK-Coburg: Schaden-Kosten-Quote klettert auf 103 Prozent

Das Jahr 2022 brachte auch für die HUK-Coburg zahlreiche Widrigkeiten mit sich. Dennoch zeigte sich Deutschlands größter Kfz-Versicherer in seiner Bilanz-Medienkonferenz in dieser Woche (28. März) zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2022. „Die HUK-Coburg konnte erneut ihre Position ausbauen“, betonte Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann vor den Pressevertretern in München und per Teams zugeschaltet an den Bildschirmen. ## Geringerer Jahresüberschuss als 2021 So konnte der Versicherer nach eigenen Angaben sein Beitragsplus um 3,5 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro steigern. Nach Angaben von Klaus-Jürgen Heitmann verzeichnete die HUK-Coburg in nahezu allen Geschäftsbereichen einen Zugewinn von Marktanteilen. Allerdings fiel das Jahresergebnis mit 146 Millionen Euro nach Steuern aufgrund vor- und nachsteuerlicher Effekte nach Angaben der Coburger deutlich geringer aus als üblich. Zum Vergleich: Im Jahr davor lag der Jahresüberschuss der HUK-Coburg nach Steuern bei 381Millionen Euro nach Steuern. ## HUK 24 sorgt maßgeblich für Steigerung des Policenbestands In der Kraftfahrtversicherung gab es bei der HUK-Coburg mit 1,22 Millionen Neukundenverträgen ein etwas verhalteneres Neukundengeschäft als im Vorjahreszeitraum (1,44 Millionen Verträge). Dafür stieg der Anteil an Bestandsverträgen um zwei Prozent. Nach Angaben der Coburger zählten 2022 insgesamt 13,7 Millionen Policen zum Vertragsbestand. Die Beitragseinnahmen lagen insgesamt bei 4,4 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 3,1 Prozent gegenüber 2021. Angesichts der rückläufigen Fahrzeugkonjunktur mit deutlich weniger Neuzulassungen und Umschreibungen bezeichnete Klaus-Jürgen Heitmann dieses Ergebnis verglichen mit der Entwicklung auf dem Gesamt-Markt (1 Prozent) als positiv. Einen hohen Anteil an der Entwicklung des Kfz-Bestandes hat laut Klaus-Jürgen Heitmann die Direktversicherung HUK 24. Diese weise ein weiterhin hohes Neugeschäft von rund 375.000 versicherten Fahrzeugen und ein Bestandswachstum von 4,2 Prozent auf 2,9 Millionen versicherte Fahrzeuge auf. ## Combined Ratio verschlechtert sich um zehn Prozent Allerdings stieg die Schaden-Kosten-Quote bei den Kfz-Versicherungen im Vergleich zu 2021 um zehn Prozent an und liegt nun bei 103,6 Prozent. Die Gründe dafür liegen zum einen in der gestiegenen Schadenhäufigkeit, zum anderen in der gestiegenen Schadenhöhe. Treiber sind unter anderem gestiegene Ersatzteilpreise der Hersteller und die Inflation. Laut HUK-Coburg entstand dem Versicherer für Kfz-Schäden im vergangenen Jahr ein Aufwand von 3,9 Milliarden Euro. Im Jahr davor waren es 3,4 Milliarden Euro. ## E-Fahrzeuge bei Kfz-Versicherten im Trend Als positiv bewertet die HUK-Coburg den wachsenden Bestand an E-Fahrzeugen unter ihren Versicherten: Diese haben im vergangenen Jahr um 57 Prozent zugelegt und liegen nun bei 282.597 E-Autos. Dabei handelt es sich ausschließlich um Privat-Pkw. ## Autowelt weiter ausgebaut Weiter ausgebaut hat die HUK-Coburg im vergangenen Jahr die HUK-Autowelt: Denn der Versicherer geht davon aus, dass der Anteil privat versicherter Pkw in den kommenden Jahren durch Veränderung des Mobilitätsverhalten deutlich zurückgehen werde. Daher versucht die HUK-Coburg, den Versicherungskunden durch andere für ihn relevante Angebote an sich zu binden. [Die Bestandteile der HUK Autowelt und die Hintergründe bei der Schaffung eines sogenannten Mobilitäts-Ökosystems hat Sebastian Lins, Geschäftsführer der HUK-Coburg Mobilitätsholding, vergangenen Woche beim Messekongress für Schadenmanagement und Assistance in Leipzig vorgestellt. ](https://schaden.news/de/article/link/43367/rueckblick-schadenmanagement-kongress-leipzig-maerz-2023) Dazu gehört unter anderem der Ausbau eines flächendeckenden Angebots an AutoService. [Dafür kooperiert der Versicherer seit vergangenem Jahr mit der Werkstattkette Pitstop.](https://schaden.news/de/article/link/42959/huk-baut-erneut-autoservice-um-und-steigt-bei-pitstop-ein) Durchaus zufrieden zeigte sich die HUK-Coburg zudem mit der Resonanz auf seinen Telematik-Tarif. Demnach nutzen diesen inzwischen rund 500.000 Versicherte. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben der Coburger rund 450.000.
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