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2023-03-15T16:25:00+0000

Trotz Umsatzplus und Gewinn im Vorjahr: Betriebe rechnen mit Renditerückgang

Wie sind Deutschlands K&L-Betriebe wirtschaftlich im ersten Quartal 2023 aufgestellt? Das wollte schaden.news in einer aktuellen Konjunkturumfrage herausfinden, an der sich zahlreiche Werkstätten beteiligt haben. Darunter waren Unternehmen aller Betriebsgrößen, von unter zehn Mitarbeitern bis hin zu Werkstätten mit mehr als 80 Fachkräften. Drei Viertel aller teilnehmenden Betriebe waren Partnerwerkstätten, haben also Verträge mit Schadensteuerern oder Versicherern. ## 46 Prozent bewerten wirtschaftliche Lage als sehr gut oder gut Deutlich wurde: Die wirtschaftliche Situation in den Werkstätten ist alles andere als einheitlich. In Schulnoten bewerteten rund 14 Prozent aller befragten Betriebe ihre Lage als sehr gut, ein weiteres Drittel immerhin als gut. Die Note 3 gaben mit 24,3 Prozent fast ein Viertel. Mit „ausreichend“, also der Note 4, bewerteten 19,5 Prozent der Betriebe ihre wirtschaftliche Lage. Als mangelhaft oder ungenügend bezeichneten nur vereinzelte Werkstätten (7 Prozent bzw. 2,7 Prozent) ihre derzeitige konjunkturelle Situation. ## Höhere Auslastung bei Partnerbetrieben sorgt für räumliche und personelle Engpässe Fakt ist: Hinsichtlich der Auslastung sind die Werkstätten längst wieder über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie: Meinten im Februar 2020, also exakt drei Jahre zuvor, 30 Prozent der befragten Betrieben, sie seien voll ausgelastet, so sind es nun 44,5 Prozent. Von einer Auslastung zwischen 70-90% sprachen damals 56 Prozent, jetzt sind es 43,2 Prozent. Allerdings scheinen die Partnerwerkstätten eingespannter zu sein als die freien Betriebe: Während 45,3 Prozent der Betriebe mit Schadensteuerung in der aktuellen Umfrage angaben, unter Vollauslastung zu stehen, waren es bei den freien Werkstätten nur 26,1 Prozent. Das hat offenbar Auswirkungen auf die Investitionsfreudigkeit, die bei den Partnerwerkstätten in der Kategorie Aus-, Um- und Neubau deutlich höher war (17,5 Prozent) als bei den freien Werkstätten (4,5 Prozent). Mit der hohen Vollauslastung scheinen die Werkstätten auch an ihre räumlichen Kapazitätsgrenzen zu kommen. Zudem sorgt die Situation für Personalengpässe. So ist die Fachkräftesituation bei den Partnerwerkstätten deutlich angespannter als bei freien Betrieben. Mehr dazu im nächsten schaden.news-Newsletter. ## Großteil der Betriebe verzeichnet Umsatzplus Doch egal, ob Partnerbetrieb oder freie Werkstatt: Hinsichtlich Umsatz und Rendite lassen die Umfrageergebnisse den Schluss zu, dass die Lage rückblickend auf das Gesamtjahr 2022 gesehen, stabil ist: So sei der Umsatz bei 13 Prozent der Befragten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf gleichem Niveau geblieben. Von einem Umsatzplus bis zu 10 Prozent sprachen fast ein Drittel der Teilnehmer (29,1 Prozent). Ein weiteres Drittel (33,5 Prozent) gab an, zwischen 11 und 30 Prozent Umsatzplus erwirtschaftet zu haben. Von einem Umsatzplus größer als 30 Prozent sprachen immerhin noch 11 Prozent der Befragten. Lediglich zwölf Prozent der Teilnehmer gaben an, überhaupt einen Umsatzrückgang zu verzeichnen. ## Für 2022 Gewinn erzielt – doch für 2023 Renditerückgang befürchtet Umsatz ist das eine – doch wie sieht es mit der Rendite aus? Auch hier zeichnet sich sowohl bei Partnerwerkstätten als auch bei freien Betrieben ein einheitliches Bild ab: Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) gaben an, im vergangenen Jahr Rendite erwirtschaftet zu haben. 14,1 Prozent verneinten das. Dennoch – die Kostensituation belastet die Betriebe. Mehr als 70 Prozent der Befragten gab an, von den aktuellen Kostensteigerungen mäßig stark, stark oder sogar sehr stark betroffen zu sein. Daher ist es nicht verwunderlich, dass 65,7% der Teilnehmer für die nächsten Monate einen Renditeschwund befürchten. Rund 20 Prozent gehen sogar von einem kompletten Renditeausfall aus. Doch die Werkstätten haben bereits Gegenmaßnahmen ergriffen: So gaben 91 Prozent der Betriebe an, in den vergangenen sechs Monaten ihren Stundensatz erhöht zu haben. Im Rahmen der schaden.news-Konjunkturumfrage wurden die Werkstätten auch nach ihrer Situation hinsichtlich Fachkräften, Ersatzteilverfügbarkeit und zusätzlichen Geschäftsfeldern befragt. Mehr dazu erfahren Sie demnächst hier.